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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kämpfer sein könnte? Weil der Schmied nie über Waffen gesprochen hat?
    Er berührt wieder den Brinn, dreht den Kopf zum Haus und fängt gerade noch Frisas Erklärung auf.
    »Meister Dorrin sagt, dass er alle mitnimmt aufs Schiff. Wenn er es schafft, dass es fährt. Aber das schafft er. Er schafft immer alles.«
    Dorrin lacht leise, und während er lacht, weicht die Schwärze von ihm, und er kann den Morgen sehen, kann das kurze Gras im Wind nicken sehen, kann die Schäfchenwolken über den Hügeln vor den Westhörnern erkennen. Er nimmt den Anblick in sich auf und weiß, dass er sofort wieder verschwinden kann.
    Schließlich kehrt er den Hügel hinunter zum Haus zurück, und immer noch kann er sehen. Erst als sein Blick auf Yarrls angestrengtes Gesicht und das frisch geschmiedete Kurzschwert an dessen Hüfte fällt, kehrt die Schwärze zurück.

 
CLIII
     
    D orrin läuft über den Hof zur Barrikade, wo Liedral und Pergun stehen. Pergun trägt das Schwert, das Yarrl für ihn gemacht hat, und Liedrals Bogen liegt auf einem einfachen Tisch.
    Beide blicken zur Straße hinunter, wo trotz der aufkommenden Dämmerung immer wieder Hirten oder Bauern auftauchen, die nicht nach Diev wollen, sondern bergauf zu dem Weg, der tief in die Westhörner führt. Sie haben keine Schiffe in Diev gefunden – nicht einmal die Schmuggler, die hin und wieder den Hafen anlaufen, haben sich blicken lassen.
    Auch die Schwarzer Diamant liegt nicht mehr an der Pier, sondern ist drei oder vier Ruten weiter draußen vor Anker gegangen. Tyrel hat darauf bestanden, denn es sind nur noch wenige Boote in Diev zurückgeblieben.
    Liedral deutet auf eine Rauchsäule. »Das ist eine Tagesreise entfernt, höchstens drei, wenn die Weißen sich weiter in jene Richtung bewegen.«
    Dorrin reibt sich das Kinn. »Wir müssen die Schwarzer Diamant beladen.«
    »Ist sie denn bereit?«
    »Noch nicht, aber wir sind fast fertig.«
    »Bitte, Dorrin«, schaltet Pergun sich höflich ein, »könntest du mir erklären, warum wir überhaupt so lange gewartet haben?« Er kratzt den Schorf am Arm, die Hinterlassenschaft eines verzweifelten Bauern, der über die Barrikade klettern wollte.
    Dorrin blickt zu den drei kleinen Hügeln aus frisch aufgeworfener Erde.
    »Weil die Schiffe der Weißen vor der Küste liegen, und solange die Maschine nicht richtig funktioniert, haben wir keine Aussichten, ihnen zu entkommen.«
    »Ob es überhaupt möglich sein wird? Sie können Feuerkugeln werfen. Warum kannst du das nicht auch?«
    »Die Maschine soll es uns ermöglichen, in eine Richtung zu fahren, in die sie uns nicht folgen können. Ein Weißer Magier muss uns nahe kommen, um eine Feuerkugel zu schleudern. Aber du hast recht. Wir werden heute Abend alles packen, was noch hier ist, und gleich morgen früh zur Werft aufbrechen. Yarrl, Reisa und Vaos haben gestern schon einige Dinge hingebracht, als niemand in der Nähe war.«
    »Warum lassen die Weißen sich soviel Zeit? Es ist schon mehr als einen Achttag her, dass sie Kleth eingenommen haben.«
    »Sie wollen sicher sein, dass sie jeden Ort und jeden Weiler fest in der Gewalt haben. Deshalb kommen sie, der Dunkelheit sei Dank, so langsam voran. Ihr Anführer ist sehr gründlich.« Dorrin schaudert. Seine Sinne haben ihm längst verraten, wie gründlich der Anführer ist. Der Weg, den die Weißen genommen haben, ist mit Feuer und Asche ins Land eingebrannt und auf die Erde geschrieben. »Bringst du nachher die Gänse in den Pferch?«
    »Ja, das erledige ich«, sagt Pergun, als Dorrin sich umdreht und zum Haus zurückkehrt.
    Merga wirtschaftet in der Küche herum, schneidet kalten Hammel und sieht nach etwas, das im Ofen steckt. Neben dem Tisch stehen zwei Holzkisten, in die sie schon den Inhalt eines Schranks gepackt hat. »Ich habe das Einpacken unterbrochen, weil ich für Kadara etwas zu essen machen wollte. Ihr anderen müsst euch selbst nehmen, was ihr essen wollt.«
    »Das ist gut. Ich muss nach ihrem Arm sehen, dann gehe ich wieder in die Schmiede.«
    Merga antwortet nicht, sondern schaut ihre Tochter an. »Frisa, hol mir doch die beiden kleinen Töpfe aus dem untersten Regal und stell sie mir hier auf den Tisch.«
    »Ja, Mami. Brauchst du auch die Deckel?«
    »Kind, was soll ich mit Töpfen ohne Deckel? Was für eine Frage, also wirklich.«
    Dorrin geht ins Lager, das inzwischen fast leer ist, weil Liedral den größten Teil ihrer Sachen bereits auf den Karren geladen hat. Er nimmt eine frische Wundauflage aus seinem

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