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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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»Irgendjemand muss etwas tun.«
    »Warum?«
    »Willst du tatenlos zusehen, wie dieser … dieser Sonderling soviel geordnetes Schwarzes Eisen fabriziert, dass er auf ewig das Ostmeer beherrschen wird?«
    »Ich sehe da keine große Gefahr. Er wird nicht ewig leben.«
    Anya lacht humorlos. »Weißt du, dass der Verräter Jenred genau diese Worte gebraucht hat? Creslin hat nicht ewig gelebt, aber lange genug, dass du – der Erzmagier von Fairhaven – Angst davor hast, direkt gegen Recluce vorzugehen. Willst du derjenige sein, dem man nachsagt, er habe zugelassen, dass Recluce Candar dominiert?«
    »Nein.« Sterol lacht bitter auf und legt das Amulett neben dem Spiegel auf den Tisch. Das Bild des Südkaps verschwindet. »Du willst, dass wir etwas unternehmen. Also nimm das Amulett oder gib es jemand anderem.«
    »Ich frage dich, Sterol.«
    »Und ich weigere mich.«
    Sie nickt in Richtung der Tür. Drei Wachen erscheinen, die Ketten bei sich haben. Hinter ihnen stehen drei Weiße Magier.
    »Wie berechenbar du bist, Anya. Willst du mich lieber in Ketten legen, als selbst etwas zu unternehmen?«
    Die Augen der Rothaarigen brennen, die Finger schließen sich unwillkürlich um den Dolch aus Weißbronze.
    Feuer, weiße Flammen und wirbelnde Nebelschwaden erfüllen auf einmal den Raum. Der Spiegel auf dem Tisch explodiert, und zwei Wächter zerfallen auf dem weißen Stein zu Staub.
    Als sich die weißen Wolken setzen, hebt Anya das Amulett auf und betrachtet den Haufen weißen Staub, der zwischen den weißen Gewändern und den weißen Stiefeln liegt. Sie wendet sich an einen der noch lebenden Magier und übergibt ihm das Amulett. »Hier. Ihr habt es Euch verdient, Cerryl.«
    Cerryl sieht sie traurig an. »Nein. Ihr habt es Euch verdient, aber ich werde es für Euch tragen.« Er wirft einen kurzen Blick zu dem weißen Staub auf den Steinen, der sich auflöst, während er zusieht.
    »Gut. Wir müssen jetzt unseren Angriff auf Recluce planen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Er winkt, und der noch lebende Gardist, der zweite Magier und Anya verlassen das Turmzimmer. Anya schließt hinter sich die Tür.

 
CLXIX
     
    D orrin schließt die Schlafzimmertür und wendet sich an Liedral.
    »Du musst es nicht tun, wenn du nicht willst.« Liedral erwidert seinen Blick.
    »Was habe ich schon zu verlieren?«
    »Deine Geduld, deinen Verstand, dein Selbstwertgefühl …« Sie lacht gezwungen.
    »Und was soll ich jetzt machen?« Dorrin betrachtet den polierten Holzboden, der noch geölt oder auf andere Weise behandelt werden muss, dann das Bett, das klobig im Schein der einsamen Lampe steht.
    »Leg dich auf den Bauch.«
    »Aufs Bett?«
    »Nein, auf den Boden …«, schnaubt Liedral. »Natürlich aufs Bett. Ich bin vielleicht schwierig, aber so grausam bin ich nicht. Außerdem will ich nicht dafür verantwortlich sein, wenn du dir einen Splitter einziehst.«
    Dorrin streift die Stiefel ab und legt sich voll bekleidet aufs Bett. »Und was jetzt?« Er liegt auf dem Bauch, und seine Stimme wird von den Kissen gedämpft.
    »Du bleibst einfach liegen und lässt mich deinen Rücken massieren. Deine Mutter hat gesagt, ich soll lernen, dir körperlich nahe zu sein, und dabei die Erfahrung machen, dass du mir nichts tust.«
    »Aber …«
    »Ich weiß. Aber was kann es schaden, wenn wir es einfach versuchen?«
    Dorrin unterdrückt den Impuls, mit den Achseln zu zucken. Sie hat ja recht. Bisher hat nichts funktioniert. Er holt tief Luft und atmet aus. Er riecht den schwachen Duft des Bettzeugs, der ihn an Liedral und die Nähe erinnert, die sie einst genießen durften. Seine Augen brennen, aber er hält das Gesicht unten, während sie mit kräftigen Fingern die Muskeln in seinen Schultern und auf dem Rücken zu bearbeiten beginnt.
    »Du hast mehr Muskeln bekommen.«
    »Dort sind es wenigstens Muskeln.«
    Er hat einen Knoten im Bauch, aber sie massiert ihn kräftig, und seine Schultern und der Hals entspannen sich. Sein Atem geht gleichmäßiger.
    »Wie fühlst du dich?« fragt er.
    »Still … störe mich nicht bei der Arbeit.« Ihre Stimme klingt amüsiert, aber dahinter liegt dennoch eine gewisse Schärfe.
    Dorrin dreht den Kopf etwas zur Seite, damit seine Atmung nicht durch das Federkissen behindert wird, dessen Füllung fest entschlossen scheint, ihm in die Nase zu kriechen. »Haaah … tschi!« Er reibt sich die Nase und legt sich etwas anders hin, um nicht ständig Flusen einzuatmen.
    Der böige Wind trägt Gesprächsfetzen heran.
    »… dachte

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