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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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untergebracht ist. Er zündet die Lampe an der Wand an, nimmt sie aus der Halterung, dringt tiefer ins Schiff ein und geht bis zum Heck, um die Dichtung des Durchbruchs zu untersuchen, wo die Antriebswelle durch den Rumpf sticht.
    Nach allem, was er sehen kann, gibt es keine großen Lecks. Er blickt zur kleinen Lenzpumpe und der kleinen Dampfleitung, die sie speist. Dorrin grinst. Eine mit Hand betriebene Version, die Hegl fast allein herstellen konnte, wurde bereits an Korbow im Eisenwerk geliefert.
    Dorrin hebt die Lampe und überprüft den Schiffsrumpf. Tyrel hat ihm gesagt, dass es höchstwahrscheinlich einige Lecks geben werde, aber im Augenblick kann Dorrin keines entdecken. Er klettert aus der Bilge heraus und geht wieder nach vorn zum Maschinenraum.
    »Da seid Ihr ja.« Tyrel lugt von oben herunter.
    »Die Welle sieht gut aus, und ich kann keine Lecks entdecken.«
    »Wenn wir bis morgen keine finden, können wir von Glück reden. Keine Lecks zu finden, nachdem wir sie gerade erst zu Wasser gelassen haben, hat nicht viel zu bedeuten.«
    Dorrin stimmt ihm zu, aber er will sich trotzdem jetzt schon gründlich umsehen. Er steigt wieder aufs Deck hinaus, wo Liedral, Reisa und Yarrl auf ihn warten.
    »Das macht mir eine Gänsehaut«, gibt Yarrl zu.
    »Was denn? Der Regen?« fragt Reisa mit leichtem Lächeln.
    »Du weißt genau, was ich meine, Frau.«
    Dorrin weiß es. Die Schwarzer Hammer ist ein solides, in der Ordnung begründetes Schiff, aber es strahlt die tödliche Kälte einer scharfen Klinge aus.
    Liedral ist in den Bug gegangen und streicht mit den Fingern leicht über die Reling und die anderen Balken, die allesamt glatt und ohne unnötige Schnörkel gearbeitet sind.
    Sie dreht sich um und streckt eine Hand aus. Er nimmt die Hand und tritt neben sie, und dann blicken sie nach Westen zum grauen Wasser des Kanals hinaus, zum schwarzgrünen Wasser des Golfs und zu den dicken, dunklen Wolken im Westen.
    »Es wird einen Sturm geben«, meint Dorrin.
    »Verglichen mit dem Sturm, den du hier geschaffen hast, kann es kaum mehr als ein laues Lüftchen sein.«
    »Glaubst du, ich hätte sie lieber Schwarzer Sturm nennen sollen?«
    »Nein. Schwarzer Hammer ist schon richtig. Du bist Schmied, vielleicht der größte, der je gelebt hat.«
    Dorrin lacht humorlos. »Hegl und Yarrl wissen mehr über das Schmieden, als ich je lernen werde.«
    »Du weißt, was ich meine. Yarrl hat dir erklärt, dass er versteht, was du machst. Aber er kann es erst sehen, wenn du es tust. Vielleicht hätte ich auch eher sagen sollen, du bist der beste Ingenieur, der je gelebt hat.«
    »Und was bin ich damit? Ein Magier-Ingenieur?«
    Liedral drückt seine Fingerspitzen. Sie stehen auf dem Deck und sehen zu, wie sich im Westen die Gewitterwolken zusammenballen, während die Helfer des Schiffbauers die letzten Eisenplatten an Bord hieven, die noch angebracht werden müssen. Dann fällt ein kalter Nieselregen, und draußen auf dem Golf von Candar bekommen die Wellen Schaumkronen.

 
CLXXV
     
    » U h, Geld habe ich eine ganze Menge bekommen.« Liedral öffnet die kleine Kiste auf dem Tisch im Schlafzimmer, den sie als Schreibtisch und Dorrin als Zeichentisch benutzt.
    »Das würde ich auch sagen.« Er steht direkt hinter ihr und betrachtet den Haufen Silber- und Goldmünzen in der Kiste. Er drückt ihre Schultern. »Was war dann das Problem?«
    »Sie wollten kaufen, aber nicht verkaufen. Ich konnte nicht die Seilerwaren für Tyrel bekommen, und auch kein bisschen Kupfer. Henshur meint, bisher hätte noch niemand Probleme gehabt, von den Nordlanern Kupfer zu bekommen.« Liedral schließt die Kiste.
    »Ich habe dich vermisst.« Immer noch hinter ihr stehend, legt Dorrin ihr die Arme um die Hüfte und drückt seine Wange an ihr Gesicht.
    »Ich habe dich auch vermisst.« Liedral dreht sich in seinen Armen zu ihm herum. Sie sucht seine Lippen, und sie küssen sich eine Weile.
    »Essen ist fertig! Meister Dorrin, Meisterin Liedral, Essen ist fertig!« Frisas hohes Stimmchen dringt mühelos durch die geschlossene Tür.
    Liedral löst sich etwas von ihm. »Ich weiß, dass es lange her ist, aber bitte … bitte vertrau mir …«
    Er gibt ihr noch einen schnellen Kuss. »Das werde ich.« Er wischt sich eine Träne aus dem Auge, und sie streicht ihm über die Wange.
    »Essen!«
    Dorrin will etwas zur Antwort rufen, aber er muss sich räuspern, ehe er etwas sagen kann. »Wir kommen.«
    »Noch nicht«, bemerkt Liedral trocken. »Aber es wird nicht mehr lange

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