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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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dauern.«
    Dorrin errötet. Liedral glättet ihr Hemd und geht um Dorrin herum zur Tür.
    Alle anderen außer Merga und Frisa sitzen schon am langen Küchentisch. Frisa trägt zwei Körbe frisch gebackenes Brot auf, einen an jedem Ende.
    »Riecht gut«, meint Yarrl.
    Dorrin setzt sich ans Kopfende, Liedral lässt sich zu seiner Linken auf der Bank nieder.
    »Morgen werde ich Eure Dachsparren einsetzen, Reisa«, verkündet Pergun.
    »Das wird aber auch Zeit«, meint Reisa. »Vielleicht schafft Ihr es ja sogar, vor Einbruch des Winters mit dem Dach fertig zu werden.«
    »Das hängt leider von den Steinmetzen ab. Ich brauche noch mehr Schieferplatten zum Decken.«
    Merga stellt einen großen Schmortopf auf den Tisch.
    »Was ist das?«
    »Fischeintopf.«
    »Fisch, immer nur Fisch«, mault Vaos, der in der Mitte der Bank sitzt.
    Insgeheim muss Dorrin ihm zustimmen.
    »Fisch ist gut für dich«, fährt Rylla ihn an. »Das ist besser, als in Spidlar zu verhungern, wenn da nicht sogar noch Schlimmeres passiert wäre, du undankbarer Strolch.« Aber sie verdirbt sich die Wirkung ihrer Worte selbst, indem sie lächelt.
    »Ich habe von den Bauern eine Fuhre Grünbeeren bekommen.« Merga hält die Kanne hoch. »Möchtet Ihr etwas, Meister Dorrin?«
    »Gern.« Der Saft ist zwar bitter, aber Dorrin zieht ihn gegenüber dem Dünnbier oder dem Wasser, den einzigen Alternativen, vor. Er schöpft sich etwas Eintopf auf den Teller und bemerkt ein paar klein geschnittene Stücke Fleisch, Seetang und Quilla-Wurzeln. Wenigstens ist es nahrhaft, und die Gewürze werden helfen, hofft er. Das Brot ist jedenfalls gut. Merga versteht es wirklich, leckeres Brot zu backen.
    »Welches Haus kommt nach Yarrls an die Reihe?« fragt Rek.
    »Ich würde sagen, Kadaras Haus. Rylla wird bei ihr wohnen, so wie ich es verstanden habe.« Pergun spricht mit vollem Mund, die Brotkrümel sprühen über den Tisch.
    »Sprich nicht mit vollem Mund«, ermahnt Merga ihn, als sie sich neben ihn setzt.
    »Jemand muss sich doch um das Kind kümmern, das sie im Leib trägt«, murmelt Rylla.
    Kadara kichert. »Man sollte meinen, es wäre dein Enkelsohn, der da geboren wird.«
    »Es wäre der einzige, den ich je gehabt hätte.«
    »Aber so alt seid Ihr doch noch nicht«, widerspricht Vaos.
    »Ich habe nie gesagt, ich wäre alt.« Rylla macht eine ausholende Geste. »Aber sind hier denn irgendwo noch andere Kinder unterwegs?«
    Merga errötet und starrt angelegentlich den Tisch an. Petra hebt die Augenbrauen und schaut Dorrin und Liedral fragend an.
    »Man kann nie wissen«, weicht Dorrin aus.
    »Vielleicht belehrt ihr mich eines Besseren«, sagt die alte Heilerin, »aber da seine Mutter eine Kämpferin ist und ihre Familie am anderen Ende der Insel wohnt, braucht ihr Sohn hier eine Großmutter.« Rylla bricht sich ein Stück Brot ab und taucht es in den Eintopf auf ihrem Teller.
    »Kann ich noch etwas Grünbeerensaft haben?« fragt Rek.
    »Schling dein Essen nicht immer so schnell hinunter«, schimpft Reisa.
    »Ich wünschte, wir hätten mal was anderes außer Fisch und Hammel.«
    »Ich habe Birnapfelkuchen für später gebacken«, wirft Merga ein. »Aber davon wirst du nichts sehen, wenn du nicht deinen Eintopf isst, mein Junge.«
    »Meister Dorrin?« protestiert Rek. Er starrt hilflos den Berg Fisch auf seinem Teller an.
    »Ich fürchte, ich muss Merga recht geben.«
    »Du bist aber gemein«, neckt Liedral ihn.
    Dorrin nimmt den Brotkorb und stellt fest, dass ihm nur noch der Kanten bleibt.
    »Wann willst du mit deinem Schiff in See stechen, Meister Dorrin?« fragt Frisa. »Darf ich auf dem neuen Schiff mitfahren?«
    »Nicht bei der ersten Fahrt, meine junge Dame.«
    Auch Dorrin hat mit vollem Mund gesprochen. Er schluckt hastig, und Liedral wirft ihm einen scharfen Blick zu. »Ich denke, wir werden ungefähr in einem Achttag in den Golf hinausfahren.« Wenn das Getriebe funktioniert wie vorgesehen, wenn die Aufhängung der Antriebswelle nicht ins Schwingen gerät, wenn …
    Er trinkt vom bitteren Grünbeerensaft und isst einen Happen Fisch. Sein nächstes Schiff wird ein großes, mit Dampf getriebenes Handelsschiff sein. Er war einmal wohlhabend, aber was das Essen angeht, ist er es jetzt nicht mehr. Der frühere Zustand hat ihm besser gefallen.
    »Du musst deinen Eintopf essen«, wendet Rylla sich mahnend an Kadara.
    Liedral verdreht die Augen, und Dorrin wartet auf den Birnapfelkuchen.

 
CLXXVI
     
    A n der breiten Steinpier liegt ein kleiner Schoner mit

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