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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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du mir etwas Geld geben?«
    »Wie viel?« Dorrin kramt wieder in der Börse herum.
    »Ich denke, ungefähr fünf Kupfermünzen.«
    Er gibt ihr das Geld. »Lass es mich wissen, wenn du mehr brauchst.«
    »Die dort kosten zwei Silberstücke, junger Herr«, sagt der Händler gerade zu Brede.
    Dorrin tritt ohne ein weiteres Wort in den kalten Wind hinaus und schließt die schwere Eichentür hinter sich. Oben auf der Holztreppe bleibt er stehen. Ist es klug, die beiden allein zu lassen?
    Eine Frau, dick in einen abgetragenen Ledermantel gepackt, die bloßen Hände rot von der Kälte, kommt vorbei. Sie geht zum Hafen, wo sich gerade drei krachende Wagen der Ryessa nähern. Ein vierschrötiger älterer Mann mit einem Kahlkopf rollt ein Fass zu einer Seitentür des Schiffsausrüsters.
    Dorrin holt tief Luft und ruckt mit den Schultern, bis der Tornister richtig sitzt und die Satteltasche bequem über der Schulter liegt. Dann packt er seinen Stab, steigt die Treppe hinunter und wendet sich nach rechts zum Stall.
    Unten im Hafen schrillt eine Pfeife. Dorrin betrachtet die Läden, an denen er vorbeikommt, bis Augen und Nase ihm die gleiche Auskunft geben. Trotz der Kälte riecht der Stall wie ein Stall, und Dorrin sieht sich nach Ger in um.
    Der Mann befördert gerade hinten im Stall Heuballen von einem Stapel herunter auf einen flachen Karren.
    »Ich bitte um Verzeihung …«, beginnt Dorrin.
    »Wenn du etwas willst, dann fass mit an«, grollt der schmale, schwitzende Mann. »Oder willst du nur da herumstehen?«
    Dorrin lehnt seine Sachen an eine Trennwand und hebt einen Ballen Heu auf den Karren. »Ist das so richtig?«
    »Gut so. Der nächste kommt quer darüber.«
    Dorrin lädt noch zwei weitere Ballen auf.
    »Gut gemacht. Wenn du Arbeit suchst, ich könnte einen Helfer gebrauchen.«
    Dorrin schüttelt den Kopf.
    »Was heißt das? Du willst nicht? Du arbeitest gut, aber so leicht sind freie Stellen nicht zu finden.«
    »Es tut mir leid, Ser, aber eigentlich suche ich ein Pferd. Hertor hat mich geschickt. Seid Ihr Gerin?« Dorrin errötet angesichts des Missverständnisses.
    »Und trotzdem habt Ihr das Heu aufgeladen?«
    »Es sah aus, als könntet Ihr Hilfe brauchen«, erklärt Dorrin.
    Der dünne Mann schüttelt den Kopf. »Was es nicht alles gibt.« Dann verhärtet sich sein Gesicht. »Viele Leute kommen und sagen, Hertor hätte sie geschickt.«
    Dorrin sucht einen Augenblick, dann holt er die Holzmarke hervor.
    Gerin schüttelt noch einmal den Kopf. »Ihr seid zu jung, um ein Pferd zu kaufen.«
    »Mir bleibt nichts anderes übrig.« Dorrin nimmt seinen Packen, den Stab und die Satteltaschen wieder auf.
    »Und zu jung, um allein zu reisen.«
    »Ich habe zwei Freunde. Sie werden auch Pferde brauchen, aber sie sind noch bei Hertor und kaufen Vorräte ein.«
    »Wie dumm … sie hätten sich erst die Pferde besorgen sollen. Wie wollen sie nur all das Zeug schleppen?«
    Dorrin weiß keine Antwort darauf.
    »Na, dann kommt. Ich werde Euch zeigen, was wir haben. Seid Ihr ein geübter Reiter?«
    »Ich kann mich auf einem Pferd halten, aber das ist auch schon alles.« Dorrin kommt sich dumm vor, weil er eine Unzulänglichkeit nach der anderen zugeben muss.
    »Hmm …« Der dünne Mann geht in den vorderen Teil des Stalles und weicht der Tür einer Box aus, die aus dem Scharnier gefallen ist und sich in den Lehmboden gebohrt hat.
    Dorrin folgt ihm und fragt sich, was er eigentlich hier in diesem fremden Land in einem fremden Stall mit einem ziemlich unfreundlichen Pferdehändler zu schaffen hat. Aber was soll er schon machen? Lortren hat nicht viel gesagt. Es hieß, dass Dorrin frühestens im folgenden Sommer zurückkehren könnte, und zwar erst, nachdem er Fairhaven besucht und erkannt hat, warum er Recluce verlassen musste. Dorrin holt noch einmal tief Luft und wünscht sich gleich darauf, er hätte es nicht getan, weil sie einen offenen Abfluss überqueren.
    »Passt auf, wohin Ihr tretet.«
    Er tut sowieso schon nichts anderes, aber jetzt läuft er noch vorsichtiger an den Misthaufen und dem Loch im Boden vorbei.
    »Hier. Zwei Goldstücke, weiter kann ich nicht heruntergehen, nicht einmal für Hertor.«
    Dorrin folgt dem Mann zu dem Pferd, das in der Box steht. Es ist schwarz und hat eine weiße Blesse.
    Das Pferd versucht, ihn zu beißen, aber Dorrin schickt seine Sinne zu dem Tier, um es zu beruhigen, und entdeckt, dass es eine Stute ist. Sie wird tatsächlich ruhiger und lässt sich von ihm am Hals streicheln, so weit er es

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