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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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jedenfalls die Düfte, die Dorrin erkennen kann. Ein Dutzend Schritte hinter der Ladentür steht ein gedrungener Eisenofen, der nur wenig Wärme spendet. Rechts ist eine Reihe Fässer zu sehen, auf jedem liegt ein runder Deckel. Den Fässern gegenüber befindet sich die vordere Theke, die fast den ganzen Rest des Geschäfts einnimmt. Weiter hinten im Laden ist eine zweite, kleinere Theke zu sehen.
    Neben dem Ofen liegt ein magerer Hund auf einer verschlissenen Decke, die zu einem Lager zusammengefaltet ist. Er öffnet ein Auge, als Dorrin die Tür hinter sich schließt.
    »Womit kann ich Euch dienen?« Die flache Stimme gehört einem Mann mit schütterem hellen Haar und einem breiten Schnurrbart mit tief herabhängenden Spitzen. Auf der Lederjacke sind zahlreiche Flicken zu erkennen, die nicht zum ursprünglichen Material passen. Er sitzt, dem Ofen fast gegenüber, hinter der Theke auf einem Hocker.
    »Wir suchen einige Dinge für unsere Reise«, erklärt Kadara höflich.
    »Seht euch nur um.«
    Brede blickt forschend zur Theke, Kadara beginnt bei den Fässern.
    Dorrin dreht sich um und betrachtet den Hund. Er schluckt, als er spürt, dass das Tier Schmerzen hat. Er tritt näher an die Theke heran, während Brede und Kadara sich fachkundig beraten, was sie brauchen.
    Seufzend hockt er sich vor dem Hund und dem heißen Ofen nieder. »Na, was tut dir denn weh?« Er spricht leise.
    »Sie ist einfach nur alt«, erklärt der Ladeninhaber mit flacher Stimme.
    »Darf ich sie streicheln?«
    »Nur zu. Aber sie ist manchmal etwas zickig.«
    Dorrin streckt seine Sinne zur Hündin aus und spürt die Infektionen und das Alter in ihrem Körper.
    Der Schwanz des Hundes schlägt gegen den Holzboden.
    So sanft wie möglich krault er das zottige braune Fell zwischen den Ohren, während er versucht, dem leidenden Tier zu helfen. Etwas Ordnung kann gewiss nicht schaden.
    Eine feuchte Zunge bearbeitet sein Handgelenk.
    »Immer mit der Ruhe, schön ruhig.«
    Dorrin krault dem Hund noch einmal den Kopf, ehe er wieder aufsteht. »Du wirst dich bald besser fühlen, Mädchen«, sagt er leise. Er tätschelt ihren Kopf.
    Jetzt sind beide Augen offen und sehen dem jungen Mann nach, als er zur Theke geht.
    »Mögt Ihr Hunde, mein Junge?«
    »Einen eigenen Hund hatte ich noch nie«, erklärt Dorrin dem Händler, »aber ich mag sie. Euer Hund scheint freundlich zu sein.«
    »Der beste Hühnerhund, den ich je hatte. Aber jetzt ist sie zu alt.« Der Mann rutscht ein wenig auf dem Hocker hin und her, steht aber nicht auf.
    Wieder legt sich Schweigen über den Raum, während Dorrin die kleinen Pakete mit getrocknetem Proviant betrachtet, die in Papier eingeschlagen und mit einer Art Wachs versiegelt sind.
    »Der Hartkäse ist hinten im Kühlfach.«
    Dorrin kann hören, wie Brede und Kadara sich leise über Kochutensilien unterhalten. »Was ist mit Pferden, Ser? Ist der Stall nicht gleich nebenan?«
    »Ich will doch hoffen, dass er noch da ist.« Der Händler schnaubt. »Der Mann meiner Schwester führt den Stall für Rystel.«
    Dorrin lächelt leicht. »Habt Ihr vielleicht auch Satteltaschen? Wenn möglich gebrauchte?«
    »Halb die Theke hinunter. Da findet Ihr welche. Auf dem Boden davor liegen noch mehr.«
    Dorrin folgt den Hinweisen. Ein Paar Satteltaschen ist so gut wie neu. Sie sind riesig und aus schwerem, steifem Leder gefertigt. Er legt sie zur Seite und nimmt das zweite Paar, doch auch dieses legt er sofort wieder weg, als er die weiße und rote Hitze spürt, die vom Chaos kündet. Bisher hat er das Chaos nur in Zusammenhang mit der Heilkunst gefühlt, aber er hat keinen Zweifel, dass die Satteltaschen irgendetwas mit dem Chaos zu tun haben. Das dritte Paar Satteltaschen scheint brauchbar zu sein.
    Schließlich entscheidet er sich aber doch für ein verstaubtes Paar, das er unter der Theke hervorzieht. Das Leder ist fleckig, und die Bronzebeschläge sind stellenweise verkratzt, aber Dorrin nickt zufrieden, mehr sich selbst als dem Händler zu.
    »Ein gutes Auge habt Ihr. Und billig sind sie obendrein. Ein Silberstück für Euch.«
    »Und was würden die schweren kosten?« fragt Dorrin aus Neugierde.
    »Die? Da würdet Ihr aber ein kräftiges Pferd brauchen, um sie zu tragen. Ein halbes Goldstück.«
    Dorrin schürzt die Lippen. Er hat genug Münzen für die billigeren Satteltaschen, aber er kennt sich mit dem Reiseproviant nicht aus, und er braucht eine Art wasserdichte Hülle. Außerdem kauft er nicht gern ein, solange er nicht das Pferd

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