Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
anderen sehen ihn an.
    »Nun ja«, erklärt er, »wenn wir sowieso nach Spidlar müssen, um bezahlte Arbeit zu bekommen, dann können wir es auch auf die günstigste Art und Weise tun.«
    »Vielleicht ein Silberstück oder zwei, damit ihr etwas zu essen kaufen könnt, aber höher kann ich nicht gehen.«
    »Dann traut Ihr uns?« fragt Brede nachdenklich.
    »Nein. Ich vertraue dem Heiler.«
    Wieder wechseln Kadara und Brede einen Blick. Liedral grinst Dorrin an. Dorrin starrt ins Feuer.

 
XXV
     
    » E ine seltsame Gesellschaft ist in Fairhaven aufgetaucht, zwei Schwertkämpfer und ein junger Heiler«, sagt die Schülerin.
    »Das klingt nach Sarronnyn«, faucht der Mann mit den Sonnenaugen.
    »Aber wie Zerlat sagte, konnte der Heiler auch die Winde fühlen.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    Die Schülerin zuckt mit den Achseln. »Nach den ständigen Befehlen …«
    »Zur Hölle mit den ständigen Befehlen! Weiß jemand, wohin sie wollten?«
    Die Schülerin atmet langsam aus, während sie zusieht, wie Jesleks Augen den unbestimmten Blick bekommen, der verrät, dass seine Sinne in andere Richtungen schweifen.
    »Wo sind sie?« fragt die harte Stimme noch einmal. Nicht all seine Sinne sind woanders.
    »Sie wollten zu den Osthörnern.«
    »Wie haben sie ausgesehen?«
    Die junge Frau schürzt die Lippen und ignoriert den abwesenden Gesichtsausdruck ihres Herrn. »Der Heiler war dünn und hatte rotes Lockenhaar. Eine Schwertkämpferin mit roten Haaren war dabei. Sie hatte zwei Schwerter, darunter ein Kurzschwert aus Westwind. Der zweite Kämpfer war ein Mann, noch recht jung, aber groß.«
    »Und niemandem ist aufgefallen, wie seltsam so eine Gruppe ist?« Jesleks Augen sehen jetzt wieder die unmittelbare Umgebung. »Zwei Schwertkämpfer, nur um einen armen jungen Heiler zu schützen? Wer weiß, was hinter diesem Heiler steckt? Und das ausgerechnet jetzt, wo wir die Schlinge um Recluces Hals ein wenig zuziehen. Habt ihr denn überhaupt kein bisschen Verstand im Kopf?«
    Er verlässt das Turmzimmer, und seine Schritte hallen schon auf der Treppe, ehe die Schülerin sich eine Antwort zurechtlegen kann.
    Die Schülerin runzelt die Stirn und murmelt: »Noch bist du nicht der Erzmagier.« Aber dann holt sie tief Luft und fährt fort, den Spiegel auf dem Tisch zu putzen.

 
XXVI
     
    D orrin schnalzt mit den Zügeln, um Meriwhen anzutreiben und neben dem Karren zu halten. Kadara und Brede reiten ein Stück vor ihm. Das Packpferd folgt ganz hinten, mit dem Zaumzeug an einen Ring am Karren gebunden.
    »Warum haben die Schwarzen nur solche Vorbehalte gegenüber Fairhaven?« fragt Liedral.
    »Würdet Ihr nicht ähnlich empfinden, nachdem Ihr den Weißen mit knapper Not entkommen seid?« fragt Dorrin zurück. »Außerdem ist das Leben im Chaos … nun, es ist ziemlich schmerzhaft, wenn man auf die Ordnung festgelegt ist.«
    »Recluce scheint etwas … unberechenbar zu sein, wenn es darum geht zu bestimmen, was Chaos ist.«
    Dorrin lacht, es ist ein kurzes, hartes Lachen. »Die haben dort nichts Besseres zu tun, als das reine Schwarz zu bewahren. Auch die kleinste Veränderung gilt schon als Ausdruck des Chaos.« Er verscheucht eine Mücke. »Dabei verändert sich sogar die Ordnung selbst, aber das können sie nicht einsehen.«
    »Wer bestimmt eigentlich, was Schwarz und was Weiß ist?« will der Händler wissen.
    »Sie hämmern es den Kindern gleich am Anfang der Schulzeit ein.«
    »Und wer unterrichtet die Kinder?«
    »Einer der Schwarzen Magier.«
    »Verbreiten alle Magier die gleichen Lehren? Und was geschieht, wenn einer dieser gelehrten Schwarzen Magier stirbt?«
    »Das geschieht in Recluce nicht sehr häufig. Aber wenn, dann geht sein Wissen auf die Schüler und die anderen Lehrer über.«
    Liedral runzelt die Stirn. »Die Menschen erinnern sich nur an die Dinge, an die sie sich erinnern wollen. Das lernt man als Händler. Du kannst schreiben, nicht wahr?«
    »Natürlich.« Dorrin seufzt. »Ich habe die Bibliothek meines Vaters durchgesehen. In Recluce gibt es viele Bücher. Jedenfalls hat mein Vater viele Bücher.«
    »Dann ist also die Schwarze und Weiße Magie niedergeschrieben?«
    »Nicht die Weiße. Nicht einmal viel von … eigentlich findet man dort auch nicht viel darüber, warum es funktioniert oder wie man etwas tun muss, sondern man erfährt nur etwas über die Rahmenbedingungen.« Dorrin schüttelt den Kopf. »Warum interessiert Ihr Euch überhaupt dafür?«
    »Ich bin einfach nur neugierig, Heiler. Ich bin Händler. Je

Weitere Kostenlose Bücher