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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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wieder zu sehen.« Liedral runzelt die Stirn. »Doch damit soll es genug sein, ich habe schon viel zuviel Zeit verschwendet. Morgen breche ich auf.«
    »Seid Ihr die ganze Zeit allein gereist?«
    Liedral zuckt mit den Achseln. »Räuber mögen die Kälte normalerweise nicht, und Farben und Gewürze sind nicht leicht zu verkaufen, wenn man die Abnehmer nicht kennt.« Der Händler blickt kurz zu dem Bogen und dem Köcher, die im Eingang des Zeltes zu sehen sind.
    Dorrin betrachtet das Kurzschwert, das Kadaras Waffe sehr ähnlich ist. »Ihr seid in der Art von Westwind ausgebildet.«
    Liedral lacht. »Heiler, du brauchst ganz gewiss jemanden, der auf dich aufpasst.«
    Kadara schüttelt den Kopf, und Dorrin errötet.
    »Und was ist mit Euch?« fragt Brede.
    Der Händler zuckt mit den Achseln. »Ich komme zurecht. Die Gewinne sind nicht mehr hoch genug, dass ich Gardisten beschäftigen könnte. Früher, vor einigen Generationen, war das noch möglich, aber heute nicht mehr, wenn man sich nicht den Magiern unterwirft.«
    »Sie kontrollieren den Handel auf den Straßen?« will Brede wissen.
    Dorrin muss schon wieder die Position wechseln. Er fragt sich, wie der viel größere Brede so lange mit überkreuzten Beinen sitzen kann.
    Liedral nickt und steht auf. »Der Tee müsste fertig sein. Du zuerst, Heiler.«
    Dorrin hält den Becher hin.
    Nachdem er Dorrin und Kadara Tee eingeschenkt hat, stellt der Händler den Kessel zurück, schwenkt ihn neben das Feuer und holt eine Flasche aus dem Zelt, aus der er Brede Rotbeerensaft einschenkt. »So, bitte.«
    »Danke«, sagt Dorrin. Er sieht dem Mann in die haselnußbraunen Augen.
    »Danke«, sagen auch Brede und Kadara.
    Von den anderen Zelten weht der Klang von Stimmen herüber, dazwischen ist wieder das Gurren der unsichtbaren Taube zu hören.
    »Was meintet Ihr mit dem nördlichen Dreieck, das Ihr bereist?« Kadara streicht sich eine Haarsträhne aus der Stirn und trinkt einen Schluck Tee.
    »Normalerweise sind Spidlaria, Vergren und Tyrhavven die Eckpunkte des Dreiecks. Von Vergren aus fahre ich dann nach Rytel und folge der alten nördlichen Straße über Axalt bis Kleth. Dann geht es mit dem Schiff hinunter nach Spidlaria. Dastral ist mir noch eine Rückreise nach Tyrhavven schuldig. Dort kaufe ich Farben und Gewürze ein. Über den Fluss fahre ich dann zurück bis Jellico. Dadurch komme ich zwar zweimal durch Rytel, aber die Aufenthalte sind kurz. Anschließend verbringe ich etwa einen Achttag damit, das alte Lagerhaus aufzuräumen – Freidr wirft immer alles durcheinander –, und dann beginne ich wieder von vorn.«
    »Warum seid Ihr hier?«
    Liedral schüttelt den Kopf. »Ihr könnt es meinetwegen eine Pilgerschaft nennen. Ich bin gewissermaßen nach Fairhaven gepilgert. Es gibt hier sogar einen Markt für Gewürze, und Gewürze nehmen nicht viel Platz weg. Aber eigentlich ziehe ich nur ungern weiter als bis Vergren.«
    Dorrin grinst.
    »Was ist daran so komisch?« fragt Kadara.
    »Oh, es ist eigentlich gar nicht komisch, aber ich hätte schon früher darauf kommen müssen.«
    Die anderen sehen ihn verständnislos an.
    Er zuckt verlegen mit den Achseln. »Das Chaos setzt Lebewesen arg zu. Nahrungsmittel werden aus Lebewesen gemacht. Zum Konservieren braucht man Gewürze, aber damit kommen die Weißen Händler nicht so gut zurecht.«
    »Wenn du meinst …«
    »Er hat recht«, wirft Liedral ein. »Ich würde aber gern erfahren, wie du darauf gekommen bist.«
    »Es muss einfach so sein«, murmelt Dorrin. »Ich meine, das Chaos ist die zerstörerische Kraft, es vernichtet die Dinge. Besonders Lebewesen. Gewürze konservieren die Lebensmittel, aber sie sind empfindlich.«
    »Was ergibt sich daraus für uns?« fragt Brede mit tiefer, ruhiger Stimme.
    Der Händler wendet sich an ihn. »Niemand wird euch hier anheuern wollen. Vielleicht sieht das in den weiter westlich gelegenen Orten wie Diev oder in den anderen Städten in Spidlar anders aus. Dort ist der Einfluss der Magier nicht ganz so stark. Auch im Süden von Kyphros oder in Südwind könntet ihr Erfolg haben.«
    »Südwind ist ein bisschen weit«, meint Kadara spitz.
    »Und Ihr könnt Euch keine Wächter leisten?« Endlich muss auch Brede sein Gewicht verlagern.
    »Ganz zu schweigen von zwei Gardisten und einem Heiler. Nein, so gern ich Euch auch alle drei nehmen würde, es geht nicht«, antwortet Liedral lächelnd.
    »Und wenn wir einfach so mit Euch reisen?« fragt Dorrin. »Um ein Taschengeld wenigstens?«
    Die beiden

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