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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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lässt die Zügel knallen. Dorrin folgt der Händlerin, als letzte reiten Kadara und Brede durch das fünfzehn Ellen hohe Tor.
    Am Ende des Tunnels, der durch die fast vierzig Ellen dicke Mauer führt, sichern zwei weitere Tore den Ausgang.
    »Wie lange steht die Festung schon?« fragt Dorrin. »Diese Mauer könnte kein Heer der Welt einnehmen.«
    »Länger als meine Familie Handel treibt, und das Westtor ist genauso beeindruckend. Aber das spielt keine Rolle. Was nützt so eine Mauer schon gegen einen Weißen Magier, der Berge wachsen oder einstürzen lassen kann?«
    »Ich verstehe es nicht«, meint Brede. »Warum sollte ein Weißer Magier seine Kraft darauf verschwenden, Berge wachsen zu lassen? Was ist der Sinn?«
    »Wer weiß?« schnaubt Kadara.
    Dorrin runzelt die Stirn. »Das würde gewaltige Fähigkeiten und sehr viel Macht erfordern. Wer solche Fähigkeiten besitzt, tut so etwas nicht leichtfertig.«
    »Vielleicht hat er es getan, um seine Macht unter Beweis zu stellen«, meint Liedral. Sie lenkt den Wagen nach rechts eine gepflasterte, abschüssige Straße hinunter. Ungefähr hundert Ellen unter ihnen liegt die Stadt inmitten eines Tals, das noch weitgehend verschneit ist. Nur hier und dort sind graue und braune Flecken zu sehen.
    »Oder er ist einfach nur böse und wollte etwas zerstören. Das hätte jedenfalls dein Vater gesagt, Dorrin«, wendet Kadara ein.
    »Kann sein.« Dorrin reibt sich sanft die Wange, wo ihn der Stab getroffen hat. Warum beharrt sein Vater eigentlich immer darauf, dass die Weißen böse wären? Natürlich war der Weiße Magier, der sie aufspürte, sehr mächtig – so mächtig, dass Dorrin sich beinahe wie eine Fliege fühlte, die zertreten werden soll. Er hat allerdings nicht die Gegenwart von etwas Bösem gespürt, nur das Weiß des Chaos. Das Chaos ist aber ganz gewiss böse, wie er gelernt hat – oder ist es vielleicht einfach nur chaotisch?
    »Lortren würde es genauso sehen«, fügt Kadara hinzu. Sie reiten gerade durch eine Kehre in der breiten Pflasterstraße, die sie hinunter zum Tal bringen soll.
    Höchstens hundert Gebäude liegen in dem von steilen Klippen umgebenen weiten Tal verstreut. Nur im Westen ist zwischen den Klippen eine Lücke zu sehen. »Dieser Ort sieht aus, als wäre er durch Magie entstanden.«
    »Jetzt weiß ich es«, ruft Brede. »Und es ist durchaus sinnvoll.«
    »Was meinst du?« Das Rattern des Wagens untermalt Kadaras Frage, als Liedral die nächste enge Kurve ansteuert.
    »Der Magier. Warum sollte ein Magier seine Macht zeigen, wenn nicht als Drohung, sie gegen eine Stadt einzusetzen?«
    »Ich weiß nicht«, gibt Kadara unwirsch zurück. »Ich weiß nur, dass ich hungrig bin. Du kannst dir ja einstweilen selbst die Antworten geben.«
    »Aber wenn er die Macht tatsächlich gegen eine Stadt einsetzt, dann zerstört er sie.«
    »Und was wäre daran neu?«
    Liedral und Dorrin grinsen sich an.
    »Die Weißen Magier haben genug Probleme damit, dass ihnen das Chaos nicht aus dem Ruder läuft und alles Mögliche zerstört. Du kannst kein Königreich regieren, wenn du keines hast. Aber was würde wohl passieren, wenn der Weiße Magier Berge wachsen lässt und damit zeigt, dass er eine Stadt dem Erdboden gleichmachen kann – und dann die Spidlarer oder wen auch immer auffordert, sich Fairhaven zu unterwerfen? Und der Stadt zusichert, dass sie die Waren und Steuern oder was auch immer zum größten Teil behalten darf?«
    »Hmm …«, meint Liedral nachdenklich. »Das mag bei den Kyphrern funktionieren, aber die Spidlarer sind ziemlich halsstarrig, genau wie die Leute hier.«
    »Aber wenn die Weißen nach einem Weg suchen, eine Schlacht zu gewinnen, ohne zu kämpfen …«, meint Brede.
    Brede könnte durchaus recht haben, denkt Dorrin. Brede begreift wie immer sehr schnell.
    »Ist dies das mächtige Axalt?« fragt Kadara.
    »Dies ist Axalt«, bestätigt Liedral, »und ob ihr es glaubt oder nicht, im Gasthof braucht ihr für ein gutes Zimmer nur ein paar Kupfermünzen zu bezahlen, und ihr könnt sicher sein, dass sie immer einen Raum frei haben. Sie mögen Reisende.«
    »Wie sieht es mit Trinken aus?« fragt Brede.
    »Wein, Met und Branntwein – ungefähr ein halbes Silberstück für den Krug.«
    »Das ist ja mehr, als sonst ein Zimmer kosten würde.« Dorrin errötet, als ihm bewusst wird, dass er schon wieder etwas allzu Offensichtliches gesagt hat.
    »Irgendwo muss es ja einen Haken geben«, erklärt Brede. »Und natürlich wollen alle, die kommen, auch

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