Magische Momente der Lust
Weihwasser, weil sie an den lächerlichen Familienfluch glaubte.
In diesem Moment kam Jack die rettende Idee. Warum sollte er nicht für eine Weile so tun, als wäre er Zack? In der Klinik erwartete man ihn erst in einem Monat zurück. Alle nahmen an, er sei noch in Mexiko. Und hier bot sich ihm endlich die Gelegenheit, auf die er so lange gewartet hatte. Er konnte CeeCee beweisen, dass ein solider, ehrlicher Mann ihre Liebe verdiente. Selbst wenn er dazu die Identität seines Bruders annehmen musste. Denn er war sich hundertprozentig sicher, dass er und CeeCee füreinander bestimmt waren, Familienfluch hin oder her. Doch die einzige Chance, die sie ihm geben würde, war, wenn er den Motorcross-Champion spielte. Na gut, dann würde er es eben tun. CeeCee war ihm jeden Einsatz wert.
Jack grinste herausfordernd. “Genau das bin ich. Der fröhliche Wanderer. Heute hier, morgen da. Väter sperren ihre Töchter ein, wenn ich in die Stadt komme.”
“Wie skandalös”, kicherte CeeCee und schlug ihm leicht auf die Schulter.
Ihm wurde heiß vor Verlangen. “Vergiss das nie, Sweetheart.”
Er zwang sich, die Rolle des nonchalanten Eroberers weiterzuspielen, obwohl CeeCees Nähe ihn fast um den Verstand brachte. Sie duftete so gut. Ihre langen glatten Beine und ihre vollen Brüste, die von dem knappen Bikinioberteil nur unzureichend bedeckt wurden, waren mehr, als ein Mann ertragen konnte, ohne vor Begehren wahnsinnig zu werden. Jack starrte sie einfach nur an.
Sie errötete und senkte den Kopf. Jack nahm es erfreut wahr. Er hatte es tatsächlich geschafft, die coole CeeCee zum Erröten zu bringen.
“Lass mich dir einen Drink machen.” Sie nahm seine Hand und zog ihn zu der Strandbar, die neben dem Sprungbrett aufgebaut worden war.
“He.” Sie hielt abrupt inne und schaute auf sein Bein. “Du hinkst ja.”
“Kümmere dich nicht drum. Das ist nichts weiter.”
“Was ist passiert?”, fragte sie mit großen Augen. “Ein Motorradunfall?”
Jack nickte.
“Oh”, sagte sie beeindruckt. “War es gefährlich?”
Er zuckte die Achseln, als sei er Gefahr gewohnt.
“Tut es weh?”
“Ein bisschen.”
“Armes Baby”, murmelte sie mitfühlend.
Er war hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, den starken Helden zu spielen, und der Sehnsucht, so viel Zuwendung wie möglich von ihr zu bekommen.
Was würde Zack tun? Bestimmt würde er nicht bloß dastehen und das Objekt seiner Begierde anstarren. Er würde die Gelegenheit schamlos ausnutzen und CeeCee in sein Apartment lotsen, um ihm eine Massage zu verpassen. Es durchzuckte Jack heiß, als er an die Berührung von CeeCees Händen auf seiner nackten Haut dachte.
“Na ja”, meinte er verschwörerisch und beugte sich zu ihr vor, “wenn du es niemandem weitererzählst – das Knie tut verdammt weh. Ich bin den ganzen Tag unterwegs gewesen und sehne mich nach meinem Bett.”
Das immerhin stimmte.
“Oh, du meine Güte. Das kann ich mir gut vorstellen. Du musst erschöpft sein. Und ich zerre dich hier auf die Party.” Sie trat einen Schritt zurück. “Hat dir Jack gesagt, dass ich Krankengymnastin bin?”
“Kann sein, dass er es erwähnt hat.”
Sie nickte, wobei ihre roten Locken wippten. “Ich könnte mir dein Knie mal ansehen, wenn du willst. Vielleicht wäre eine Massage ganz gut?”
Wenn er wollte?
Jack bemühte sich, nicht zu enthusiastisch zu wirken. “Ich will dich nicht von der Party weglotsen.”
Sie winkte ab. “Kein Problem. Die ist sowieso bald vorbei. Die meisten Leute müssen morgen arbeiten. Außerdem teile ich mir die Gastgeberrolle mit meinen Freundinnen Janet und Lacy.”
“Na gut. Wenn du wirklich möchtest. Eine Massage wäre bestimmt genial.”
Er wunderte sich, wie leicht es ihm fiel, die Scharade fortzusetzen. Wieder und wieder sagte er sich, dass er es ja nur tat, um CeeCee für sich zu gewinnen. Wenn er aufhörte, Zack zu sein, konnte er ihr nicht beweisen, dass es sich lohnte, Jack zu lieben.
“Warte hier”, sagte CeeCee. “Ich hole Jacks Schlüssel. Dann bringe ich dich ins Bett und massiere dein Bein. Morgen früh sagen wir dem Hausmeister Bescheid, damit er die Fensterscheibe ersetzen lässt.”
Ins Bett bringen? Das hörte sich äußerst verführerisch an.
“Das ist wirklich lieb von dir, CeeCee.” Jack lächelte.
“Schon gut. Jack ist mein bester Freund. Er ist eine Seele von Mensch. Ich würde alles für ihn tun. Das schließt Fürsorge für seinen Bruder ein.”
Und ich würde alles für dich
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