Magische Momente der Lust
dünn.”
“Ich muss jetzt auflegen, Jack”, sagte CeeCee mit gespielter Leichtigkeit. “Könntest du bitte Miss Abbercrombe anrufen? Sie muss mit dir reden.”
“Aber CeeCee …”
“Ich muss los”, antwortete sie und hängte ein.
Jack saß da und starrte verdrossen auf das Telefon. Es war ihm eindeutig gelungen, CeeCee zu verärgern. Der Gedanke machte, dass er sich elend fühlte, obwohl es doch eigentlich Ziel der Aktion gewesen war, CeeCee so wütend zu machen, dass sie sich in Zacks Arme warf.
“Nun?”, fragte Miss Abbercrombe und grinste breit. “Hat sie den Köder geschluckt?”
“Allerdings.”
“Und warum sehen Sie dann so unglücklich aus?”
“Weil ich gerade meiner allerbesten Freundin wehgetan habe.”
10. KAPITEL
Warum heulen? Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, sagte sich CeeCee. Jack hat da unten in Mexiko eine Frau. Na und? Du solltest dich für ihn freuen, statt so egoistisch zu sein.
Sollte sie. Klar. Trotzdem fühlte sie sich elender als an jenem Tag, an dem sie zehn unreife Äpfel gegessen hatte, weil sie mit einem ihrer Stiefcousins eine Wette abgeschlossen hatte. Jetzt, wo sie sich erinnerte, fiel ihr ein, dass dieses Desaster einer der Auslöser für den finalen Rauswurf ihres Stiefvaters Nummer zwei gewesen war.
Sie war am Boden zerstört. Vergangene Nacht noch hatte Zack sie in Galveston fast davon überzeugt, dass Jack anders als andere Männer war. Nun lag es klar auf der Hand, dass das nicht stimmte. Der Held stand auf tönernen Füßen. Er war eben wie alle anderen Männer.
Doch weshalb war sie so enttäuscht? Schließlich war sie es gewesen, die Jack gesagt hatte, mehr als Freundschaft sei zwischen ihnen nicht drin. Es war purer Egoismus, wenn sie jetzt sauer war, weil sein Leben eine andere Richtung nahm.
“Aber ich will das nicht”, sagte sie grimmig und starrte missmutig auf die Wand in ihrem Schlafzimmer. “Ich wollte ja, dass er sich verliebt. Nur vielleicht nicht so bald.”
Lügnerin, mischte sich ihre innere Stimme ein. Du wolltest, dass er sich in dich verliebt.
Woher war dieser Gedanke gekommen?
CeeCee drückte das Kissen an sich und rollte sich in Embryonalstellung in ihrem Bett zusammen. Ihre Wangen waren feucht von Tränen.
“Nein”, flüsterte sie. “Ist doch gar nicht wahr. Ich will nicht, dass er sich in mich verliebt. Das würde ihm nur wehtun.”
Außerdem gab es da noch diese starke Anziehung zwischen ihr und Zack. Was bedeutete das?
Es klingelte an der Tür.
“Geh weg”, murmelte CeeCee.
Es klingelte erneut.
Sie hatte keine Lust auf Gesellschaft, doch andererseits war sie nicht der Typ, der nicht nachsah, wenn jemand bei ihr vor der Tür stand.
Seufzend setzte sie sich auf und fuhr sich durch ihr zerzaustes Haar. “Ich komm ja schon”, rief sie.
Sie tappte im Pyjama zur Tür, riss sie auf, und sah Zack, der nonchalant am Türrahmen lehnte.
Er sah sexy und verwegen aus in den schwarzen Jeans und dem ärmellosen schwarzen Shirt mit Harley-Aufdruck. Dazu trug er schwarze Stiefel. Sein Haar hatte er zu einem winzigen Pferdeschwanz gebunden. CeeCee fragte sich unwillkürlich, warum sie sich ihm eigentlich im Hotel nicht hingegeben hatte. Nur aus einem völlig unnötigen Verantwortungsgefühl Jack gegenüber. Zu dumm. Denn Jack hatte sich ja bereits anders orientiert. Jetzt war sie frei, dasselbe zu tun.
“Ich habe keine Lust mehr, zu spielen, CeeCee”, sagte Zack ohne Einleitung.
“Was meinst du damit?”
“Ich habe dir Zeit gelassen. Ich war verständnisvoll. Doch die Wahrheit ist, dass ich nicht die Absicht habe, noch länger zu warten. Ich will mit dir schlafen, CeeCee. Hier und jetzt. Sofort. Sag Ja, CeeCee”, bat er. “Sag einfach Ja.”
Sie hatte auf einmal weiche Knie.
“Wenn du kein Interesse hast oder immerzu an Jack denken musst, dann sag es mir. Dann verschwinde ich umgehend. Ich …”
Ehe er den Satz beenden konnte, packte CeeCee sein Shirt, zog ihn in ihr Apartment, knallte die Tür zu und schlang ihre Arme um seinen Hals. Als er sie bereitwillig küsste, dachte sie: Das ist alles, was mir zusteht. Jack darf ich nicht haben. Außerdem hat er eine andere gefunden. Zack ist hier bei mir. Er will mich. Ich will ihn. Was gibt es da noch zu überlegen?
Zack küsste sie leidenschaftlich und vergrub seine Hände in ihrer Lockenmähne. CeeCee bog sich ihm entgegen, nahm seinen männlichen Duft wahr, genoss seine zielgerichteten Berührungen und stand ihm an Direktheit in nichts nach.
Sein Atem ging
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