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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Bühnenmanuskript. Jill wusste ganz genau, warum ich den Rollkragenpullover trug, und ich warf ihr einen warnenden Blick zu. Eddie und Angeline wirkten vollkommen verwirrt. Ich stand auf, obwohl ich mein Essen kaum angerührt hatte. Aber das würde wahrscheinlich keiner von ihnen merkwürdig finden.
    »Also, ich muss jetzt gehen. Ich komme dich dann nachher abholen, Eddie.« Ich eilte davon, bevor mir einer von ihnen weitere Fragen stellen konnte.
    Ich hatte etwas gezögert, Eddie von Marcus zu erzählen. Eddie würde Marcus oder mich bestimmt nicht an die Alchemisten verraten, weil wir Ränke schmiedeten. Ich wollte aber auch nicht, dass Eddie dachte, die Alchemisten seien in ruchlose Pläne gegen die Moroi verwickelt. Das konnte sehr gut etwas sein, was Eddie seinen eigenen Leuten melden würde, was wiederum alle möglichen diplomatischen Verwicklungen verursachen mochte. Selbst die Andeutung, dass die Alchemisten möglicherweise Kontakt zu den Kriegern hatten, war gefährlich. Ich beschloss, Eddies Schutz rechtfertige das Risiko, dass er etwas hörte, was er nicht hören sollte. Er war mein Freund, und ich vertraute ihm. Ich musste ihm trotzdem einige Hintergrundinformationen geben, als wir nach San Bernardino fuhren.
    »Was genau sind das für Leute?«, fragte er.
    »Ehemalige Alchemisten«, antwortete ich. »Sie stehen nicht auf diese ganzen Prozeduren und die Bürokratie und wollen einfach zu ihren eigenen Bedingungen Kontakt zu den Moroi und den Dhampiren haben.«
    »Klingt doch gar nicht schlecht.« Aus seiner Stimme konnte ich Vorsicht heraushören. Eddie war kein Idiot. »Warum willst du mich dabeihaben?«
    »Ich weiß einfach nicht viel über sie. Ich glaube, ihre Absichten sind gut, aber wir werden sehen.« Ich dachte sehr gründlich über die Formulierung meiner nächsten Worte nach. Ich musste ihn vorwarnen. »Sie haben eine Menge Verschwörungstheorien. Einige von ihnen, ähm, denken sogar, dass es Alchemisten gibt, die mit den Kriegern zusammenarbeiten.«
    »Was?« Es war ein Wunder, dass Eddies Kinnlade nicht auf dem Boden lag.
    »Sie haben keine konkreten Beweise«, fügte ich hastig hinzu. »Sie haben ein Kriegermädchen, das für sie spioniert. Sie meint, etwas belauscht zu haben … aber alles klingt sehr dürftig. Sie wollen, dass ich ihnen helfe, doch ich glaube nicht, dass es da etwas zu enthüllen gibt. Ich meine, die Alchemisten haben doch bei dem Überfall auf die Krieger geholfen, oder nicht? Ihr verrücktes Hinrichtungsritual zu stören würde nicht gerade zu einer Verbesserung der Beziehungen führen.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, gab er zu, aber es war klar, dass er nicht ganz beruhigt war.
    Ich beschloss, auf ein sichereres Gebiet zu wechseln. Nicht nötig, sich wegen Marcus und seiner tollkühnen Gesellen Gedanken zu machen (ich bekam Adrians Bezeichnung einfach nicht aus dem Kopf), bis wir sie angehört hatten.
    »Wie läuft es denn so?«, erkundigte ich mich. »Mit Angeline? Jill? Ich war zu beschäftigt mit, ähm, mit allem Möglichem, so habe ich das Gefühl, dass wir uns kaum unterhalten haben.«
    Eddie antwortete nicht sofort. »Bei Jill ist alles ruhig, was gut ist. Wir wollen, dass es für sie so langweilig bleibt wie möglich. Mit ihr und Micah ist es auch besser geworden. Zuerst wollten viele seiner Freunde nach der Trennung nicht mit ihr reden. Aber er ist inzwischen so weit darüber hinweg, dass sie einfach Freunde sein können … also haben die anderen beschlossen, das auch zu sein.«
    »Da bin ich erleichtert.«
    Als wir an die Amberwood gekommen waren, hatte Jill Probleme gehabt, sich anzupassen. Ihre Dates mit Micah hatten ihr viele gesellschaftliche Kreise geöffnet, und ich hatte mir Sorgen gemacht, was nach ihrer Trennung geschehen würde. Es war noch schlimmer geworden, als ich ihr verboten hatte, für Lia DiStefano zu modeln, eine sehr forsche Modedesignerin aus Palm Springs, die es riskiert hatte, Jill zu entlarven. Jill hatte das Gefühl gehabt, alles verloren zu haben, daher war ich froh zu sehen, dass die Dinge für sie wieder in Ordnung kamen.
    »Es fällt nicht schwer, Jill zu mögen«, fügte ich hinzu. »Ich wette, die meisten von ihnen waren froh, mit ihr befreundet bleiben zu können.«
    »Ja.« Das war zwar alles, was er sagte, aber in diesem einen Wort steckten eine Menge Gefühle. Ich warf ihm einen Blick zu und sah einen träumerischen Ausdruck auf seinem Gesicht. Aha. Micah mochte über Jill hinweggekommen sein, aber Eddie war es nicht. Ich

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