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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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um einen anderen Menschen geschlungen wie jetzt, und es schockierte mich, wie heftig mein Körper reagierte. Er legte den Arm um mich und zog mich noch näher an sich heran, während seine andere Hand meinen Nacken hinaufwanderte und sich in meine Haare grub. Erstaunlicherweise blieb die Perücke, wo sie war. Er nahm die Lippen von meinem Mund und küsste mich sanft den Hals hinunter. Ich legte den Kopf in den Nacken und keuchte, als die Küsse wieder intensiver wurden. Da war eine animalische Qualität, die ganze Schockwellen durch meinen Körper sandte. Eine Alchemistenstimme warnte mich, dass dies genau die Art war, wie ein Vampir trinken würde, aber ich hatte keine Angst. Adrian würde mir nicht wehtun, ich musste doch wissen, wie leidenschaftlich er küssen konnte und …
    »Oh mein Gott!«
    Adrian und ich fuhren auseinander, als hätte uns jemand mit kaltem Wasser übergossen, obwohl unsere Beine ineinander verschlungen blieben. Ich sah mich panisch um und erwartete fast, eine entrüstete Stanton über uns stehen zu sehen. Stattdessen blickte ich in das entsetzte Gesicht eines Mädchens, das ich nicht kannte. Sie sah uns nicht einmal an.
    »Ihr werdet nicht glauben, was passiert ist!«, rief sie und richtete ihre Worte an unsere Künstlerkolleginnen. Dabei deutete sie vage hinter sich. »Auf der anderen Straßenseite bei Kappa haben sie eins ihrer Mädchen bewusstlos aufgefunden, und sie können sie nicht aufwecken. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber es klang so, als sei sie angegriffen worden. Draußen ist alles voller Polizei und so.«
    Adrian und ich starrten einander einen Moment lang bestürzt an. Dann standen wir beide wortlos auf. Er hielt meine Hand, um mich zu stützen, bis meine zitternden Beine wieder Kraft hatten. Ich bin schwach … und das ist wegen dieser Neuigkeit, sagte ich mir. Nicht weil ich gerade mit einem Vampir rumgemacht habe.
    Aber diese gefährlichen und berauschenden Küsse verblassten beinahe sofort, als wir zu Lynnes Verbindung zurückkehrten. Es wimmelte dort vor verängstigten Menschen, und die Campus-Security ging ein und aus und erlaubte uns, durch die offene Tür zu treten.
    »Was ist passiert?«, fragte ich eine Brünette, die am Eingang stand.
    »Es ist Lynne«, sagte sie und biss sich auf die Lippen. »Sie haben sie gerade in einem leeren Hörsaal gefunden.«
    Etwas an der Art, wie sie sprach, verursachte mir Unbehagen. »Lebt sie noch?«
    Das Mädchen nickte. »Ich weiß nicht … ich glaube schon, aber sie meinten, mit ihr sei etwas wirklich Merkwürdiges passiert. Sie ist bewusstlos und sieht … na ja … sie sieht so alt aus.«
    Ich begegnete Adrians Blick und bemerkte undeutlich, dass er silberne Farbe im Haar hatte. Ich hatte den Pinsel noch in der Hand gehalten, als ich die Arme um ihn geschlungen hatte. »Verdammt«, murmelte er. »Zu spät.«
    Vor Verzweiflung wollte ich schreien. Wir waren so nah daran gewesen, sie zu warnen. Angeblich war sie kurz vor unserer Ankunft gegangen. Was, wenn wir früher gekommen wären? Was, wenn wir sie vor den beiden anderen Mädchen besucht hätten? Ich hatte die Reihenfolge willkürlich ausgewählt. Schlimmer noch, was wäre gewesen, wenn wir sie gefunden hätten, anstatt uns mit betrunkenen Verbindungsmädchen der Kunst hinzugeben?
    Was, wenn ich nicht über Adrian hergefallen wäre? Oder vielleicht war er auch eher über mich hergefallen. Egal wie man es nennen wollte, ich hatte mich nicht direkt gewehrt.
    Je mehr wir jedoch erfuhren, desto unwahrscheinlicher erschien es, dass wir etwas hätten tun können, wenn wir in Lynnes Haus geblieben wären und Nachforschungen angestellt hätten. Niemand hatte gewusst, wo sie hingegangen war. Nur eine Studentin mit blonden Locken hatte sie fortgehen sehen und brachte die Campus-Polizei mit ihren vagen Antworten zur Verzweiflung.
    »Tut mir leid«, sagte sie immer wieder. »Ich … ich kann mich einfach nicht an das Mädchen erinnern, mit dem sie weggegangen ist.«
    »Können Sie sich denn an gar nichts erinnern?«, fragte einer der Beamten. »Größe? Alter? Haarfarbe?«
    Das Mädchen runzelte die Stirn und sah aus, als unternehme sie eine übermenschliche geistige Anstrengung. Schließlich sackte sie niedergeschlagen zusammen und schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid.«
    »Hatte sie schwarzes Haar?«, schlug ich vor.
    Das Gesicht des Mädchens hellte sich ein wenig auf. »Vielleicht. Ähm, Moment. Es könnte braun gewesen sein. Nein. Rot vielleicht?«
    Adrian und ich traten

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