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Magisches Erbe

Magisches Erbe

Titel: Magisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war, mir aber nicht viel dabei gedacht. Während unserer Übungen hier draußen hatte ich gesehen, dass sie schwitzte und müder aussah, hatte es aber auf die Hitze geschoben. Erst jetzt konnte ich das ganze Ausmaß dessen, was sie getan hatte, würdigen.
    »Warum sollten Sie eine so große Anstrengung auf sich nehmen?«, fragte ich.
    »Um Sie am Leben zu erhalten«, fuhr sie mich an. »Also, wir sollten den Zauber nutzen, solange er anhält. Wir haben nur noch eine weitere Stunde, bevor er sich legt, und Sie müssen ohne zu überlegen auf jemanden zielen können. Sie zögern zu lange.«
    Sie hatte recht. Es fiel mir schwer, sie anzugreifen, obwohl ich wusste, dass sie unverwundbar war. Ich fand Gewalt einfach nicht gut. Ich musste all meine Sorgen verdrängen und es genau wie Skee-Ball behandeln. Zielen, werfen. Zielen, werfen. Nicht nachdenken.
    Schon bald konnte ich meine Ängste überwinden und ohne zu zögern werfen. Sie bewegte sich sogar etwas hin und her, nur um mir ein besseres Gefühl dafür zu geben, wie es mit einem echten Feind sein würde, aber es war keine große Herausforderung. Sie war einfach zu müde und nicht mehr in der Lage, herumzulaufen oder mir auszuweichen. Dabei tat sie mir sogar leid. Sie sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig werden, und ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, als ich für den nächsten Schuss zielte und …
    »Ahh!«
    Feuerstrahlen schossen aus Ms Terwilligers Fingerspitzen, als ich meinen Feuerball losließ. Mein Schuss ging weit daneben, und der Ball zerfiel, bevor er auch nur in ihre Nähe gelangt war. Das Feuer, das sie geschleudert hatte, ging einen Schritt entfernt an mir vorbei. Mit einem müden Grinsen sank sie auf die Knie und atmete aus.
    »Die Stunde ist beendet«, sagte sie.
    »Was war das?«, fragte ich. »Ich trage keinen magischen Schutzschild!«
    Sie zeigte sich unbesorgt. »Es war nicht annähernd in Ihrer Nähe. Dafür habe ich gesorgt. Es sollte einfach nur beweisen, dass alles möglich ist, wenn jemand Sie angreift, egal wie ›langweilig und einfach‹ Ihnen diese Übung erscheint. Also dann. Adrian, wärst du so freundlich, mir meine Tasche zu bringen? Ich habe einige getrocknete Datteln darin, die sowohl Sydney als auch ich jetzt sehr zu schätzen wissen würden.«
    Sie hatte recht. Ich war so in die Lektion vertieft gewesen, dass mir gar nicht aufgefallen war, wie erschöpft ich mich inzwischen fühlte. Sie war in noch schlechterer Verfassung, aber die Magie hatte ihren Tribut definitiv auch von mir gefordert. Ich hatte noch nie so lange mit so großen Mengen gearbeitet, und ich fühlte mich schwach und erschöpft, als der Blutzucker wie üblich abfiel. Ich verstand allmählich, warum sie mich ständig warnte, die Finger von den wirklich schweren Sachen zu lassen. Ich inhalierte praktisch die getrockneten Datteln, die sie für uns mitgebracht hatte. Der Zucker half zwar, aber ich brauchte dringend mehr. Adrian half uns galant, zum Parkplatz am Eingang des Parks zurückzugehen, und hatte an jedem Arm eine von uns.
    »Zu dumm, dass wir hier draußen mitten in der Pampa sind«, brummte ich, sobald wir in Adrians Auto saßen. »Ich glaube, du wärst erstaunt, wie viel ich jetzt essen könnte. Ich werde wahrscheinlich ohnmächtig sein, bevor wir wieder in der Zivilisation sind, wo es Restaurants gibt.«
    »Da könntest du sogar Glück haben«, sagte Adrian. »Ich meine, als wir hergefahren sind, habe ich nicht weit von hier ein Lokal gesehen.«
    Mir war nichts aufgefallen, aber ich war zu beschäftigt damit gewesen, mir Sorgen wegen Ms Terwilligers bevorstehender Lektion zu machen. Fünf Minuten, nachdem wir wieder auf dem Highway waren, sah ich, dass Adrian mit dem Restaurant recht hatte. Er fuhr auf eine triste kleine Straße ab und dann auf den geschotterten Parkplatz eines kleinen, aber frisch gestrichenen weißen Gebäudes.
    Ich starrte ungläubig auf das Schild davor.
    »
Kuchen und so?
«
    »Du wolltest Zucker«, rief mir Adrian ins Gedächtnis. Der Mustang wirbelte Staub und Kies auf, und ich zuckte anstelle des Autos zusammen. »Zumindest heißt es nicht
Kuchen und Köder
oder etwas in der Art.«
    »Ja, aber der Teil mit ›und so‹ ist nicht gerade ermutigend.«
    »Und ich dachte, es sei mehr der ›Kuchen‹-Teil, über den du dich aufgeregt hast.«
    Trotz meiner Bedenken war Kuchen und so ein süßes und sauberes kleines Lokal. An den Fenstern hingen Vorhänge mit Pünktchen, und die Vitrine war mit jeder erdenklichen Kuchensorte

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