Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
dass sie nah beim Wagen ihrer Eltern Katzenspuren vorgefunden hatte, wusste er, dass sie nie Vertrauen fassen würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Selbst wenn sie wie durch ein Wunder auch eine Katze in sich hätte, musste sie sich fragen, ob er mit dem Tod ihrer Eltern zu tun haben konnte und ob ihre Begegnung vielleicht von Beginn an geplant gewesen war. Emma wusste, dass er sie manipuliert hatte, damit sie zu ihm zog. Daher fiele es nicht allzu schwer, auch ein größeres Komplott zu unterstellen.
Er hatte sie warnen wollen, hatte versucht, ihr den hässlichen Teil von sich zu zeigen, den sie, wie er sich leider
eingestehen musste, vielleicht zu spüren bekommen würde, doch wie sollte er ihr jemals den Rest beibringen? Abgesehen davon, dass sie mit ihm auskommen musste, sie musste auch mit dem Irrsinn seiner Welt leben. Er hatte selbst Bodyguards. Das gehörte zu seinem Leben, und so würde es bleiben, auch für Emma und die Kinder. Jake schüttelte den Kopf, denn er wusste, wie viel er von ihr verlangte. Ihn überkam das dringende Bedürfnis, sich in seiner anderen Gestalt abzureagieren, einfach davor wegzulaufen, wer und was er war.
»Dann gehe ich wohl besser, mir ist nach Laufen zumute.« Er sah Drake in die Augen, von Mann zu Mann. »Du hast die Verantwortung für sie.« Das war die schwierigste Entscheidung seines Lebens: Emmas Leben, und damit seins, in die Hände eines anderen Mannes zu legen - denn genau das hatte er gerade getan.
Drake nickte verständnisvoll. Er beobachtete, wie Jake Emma aufs Haar küsste, und fragte sich, ob Jake wusste, wie sehr er sich seit ihrer ersten Begegnung verändert hatte.
»Lass es uns kurz machen, Drake«, sagte Emma. Sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. »Ich tue, was immer du willst. Lass die Kleider herschicken.«
Doch Drake schüttelte den Kopf. »Nein, wir fahren. Wenn du einkaufen gehen möchtest, gehen wir einkaufen. Ich will nicht, dass du dein Leben mit Jake in dem Glauben beginnst, es machte uns zu viel Mühe, wenn du das Grundstück verlässt. Wir müssen uns nur über die Regeln unterhalten. Hör mir gut zu, Emma. Sobald wir außerhalb der Ranch sind, habe ich das Sagen. Immer. Sage ich ›Stopp‹,
bleibst du stehen. Bei ›Los‹, gehst du los. Und bei ›Runter‹ gibt es keine Diskussion und kein Zögern, du wirfst dich flach auf den Boden. Solltest du sonst noch Fragen haben, jetzt ist die Zeit, sie zu stellen. Ich möchte, dass du dich mit deinen Leibwächtern wohlfühlst und nicht, dass du Angst vor ihnen hast oder sogar gegen sie arbeitest.«
Emma nickte. »Ich verstehe. Das hört sich nicht allzu kompliziert an.« Sie knetete die Finger in ihrem Schoß und drehte mehr als einmal an dem Ring, als wäre es ihr unangenehm, ihn zu tragen.
»Du wirst mich oder das Team niemals, unter gar keinen Umständen, abhängen. Das ist die Grundvoraussetzung. Schließlich wollen wir dich, genau wie das Team, nicht unnötig in Gefahr bringen.«
»Natürlich, Drake, aber warum redest du immer von ›Team‹? Wir kaufen doch bloß ein Kleid.«
»Wir werden nichts riskieren, Emma, die Bedrohung ist sehr real. Eure Verlobung ist in der Zeitung bekanntgegeben worden. Der Fahrer bleibt immer beim Wagen. Ich gehe vor dir, Joshua hinter dir, Evan und Sean rechts und links. Solange wir draußen sind, bleiben wir zusammen, du immer in der Mitte. Wir bewegen uns mit dem Fußgängerfluss, versuchen aber, nicht stehen zu bleiben. Wir haben keine Frau im Team, und Jake sollte anfangen, darüber nachzudenken, eine einzustellen.«
Emma rührte sich und streifte ihn mit einem Blick, der Gedanke, dass eine andere Frau ständig in Jakes Nähe sein sollte, irritierte sie absurderweise. »Das wird nicht nötig sein.«
»Und was ist, wenn wir unterwegs sind und du mal aufs Klo musst? Dass wir mit dir gehen und nach dem Rechten
sehen, würde dir bestimmt nicht gefallen. Und mit der Umkleidekabine ist es dasselbe.«
Der Arzt hatte ihr die Erlaubnis gegeben, ihre normalen Aktivitäten wiederaufzunehmen. Nach dessen Besuch bedauerte Emma, jemals den Wunsch nach einer Einkaufstour geäußert zu haben. Sie war noch reizbarer und empfindlicher als zuvor, manchmal sogar den Tränen nahe. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie Joshua und Drake als Freunde betrachtet hatte, und nun, dank des Rings an ihrem Finger, war sie etwas anderes für die beiden, nämlich eine Frau, die sie beschützen mussten, wohin sie auch ging. Emma saß in dem großen SUV,
Weitere Kostenlose Bücher