Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Eigenschaften das Tier verantwortlich machen könnte.«
»Das wäre möglich. Ich weiß noch, wie meine Mutter war. Sie hatte ein sprunghaftes Temperament, o, ja, und sie konnte sehr eifersüchtig und besitzergreifend sein, aber sie ließ sich nie davon beherrschen. Dein Leopard ist immer wie du. Und wenn ihr nicht zu trennen seid, musst du ihn als Teil von dir akzeptieren.«
»Jetzt redest du wie Drake.« Ohne Emmas Hand loszulassen,
rollte sich Jake auf den Rücken. »Es gibt so viele unschöne Eigenschaften bei dem Tier, Emma. Diese mögliche Erklärung gefällt mir nicht.«
»Aber auch viele liebenswerte«, betonte sie.
»Ich habe hier gelegen, dir beim Schlafen zugesehen und Pläne geschmiedet, wie ich sie töten kann - die Feinde. Das hätte ich schon vor langer Zeit tun sollen. Ist das normal? Verhalten Menschen sich so? Wie ticken sie genau? Denke ich das oder ist es mein Leopard?«
»Du und dein Leopard, ihr seid eins. Du bist zwar aggressiver als der Durchschnittsmann, aber das heißt nur, dass du dich besser im Griff haben musst. Natürlich willst du jede Gefahr für deine Familie aus der Welt schaffen. Manche Menschen stellen sich durchaus vor, wie es wäre, jemanden zu töten, setzen den Gedanken aber nicht in die Tat um. Töten gehört zu den Tabus, die man nicht bricht, wenn es zu vermeiden ist.«
»Außer mir kann sie niemand aufhalten. Sie werden uns immer wieder angreifen.« Jake streichelte Emmas Haar. »Ehrlich, ich weiß nicht, was ich täte, wenn dir etwas zustieße.«
»Du würdest dich um unsere Kinder kümmern.« Emma stützte sich auf einen Ellbogen und strich das üppige, dunkle Haar zurück, das ihm in die Stirn fiel. »Das würdest du tun, Jake.«
Jake schlang eine Hand um ihren Nacken, und Emma spürte, wie er zitterte, als er ihren Kopf zu sich herabzog und ihren Mund suchte. Sein Kuss schmeckte nach Tränen - und Liebe. Nach allem, was er nicht laut sagen konnte. Er war sehr sanft und unglaublich zärtlich.
»Du bist wunderschön, Emma, nicht nur körperlich.
Obwohl du natürlich auch einen wundervollen Körper hast. Ich weiß nicht, wo du herkommst, aber ganz sicher nicht von diesem Planeten.«
Sie legte ihren Kopf auf Jakes Brust und lauschte seinem Herzschlag. »Ich habe Leopardenblut in den Adern, Jake. Glaub mir, ich bin genauso reizbar und eifersüchtig wie du.«
»Heute Nacht fühle ich mich irgendwie verloren«, sagte Jake leise und drückte sie im Dunkeln fest an sich.
»Alles wird gut«, erwiderte Emma sanft. »Ich bin da und lasse es nicht zu, dass dir etwas geschieht.« Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn.
»Mami?«
Emma und Jake wandten sich nach der Tür. Dort stand Kyle, und er wirkte leicht verunsichert. »Ich hab Angst.«
Beide streckten gleichzeitig eine Hand aus. »Komm her, mein Sohn«, sagte Jake ermutigend. Kyle kletterte aufs Bett und schlüpfte zwischen ihnen unter die Decke. »Du brauchst keine Angst zu haben. Hier kann dir nichts passieren.«
»Daddy?« Andraya nahm den Platz ihres Bruders im Türrahmen ein. Entweder hatte sie Kyle aus seinem Zimmer kommen sehen oder er hatte sie geweckt, damit sie ihn begleitete, was wahrscheinlicher war.
Jake stöhnte leise, winkte die Kleine herbei und sah mit breitem Grinsen zu Emma hinüber. Andraya krabbelte über ihren Vater, drängte sich ohne Rücksicht auf Kyle in die Mitte und kuschelte sich so lange ein, bis sie eine bequeme Stellung gefunden hatte. Jake breitete einen Arm über sie alle, ließ sich, die Finger mit Emmas verschränkt, auf den Rücken sinken und dachte darüber nach, dass er
vor noch nicht allzu langer Zeit in seinem Haus ganz allein gewesen war. Und jetzt passte seine Familie kaum noch zusammen in ein Bett.
»Wir brauchen noch eins, neben mir ist noch Platz«, sagte Jake und klopfte auf die einzige leere Stelle, die er finden konnte.
Emma drückte seine Hand. »Wir müssen ein größeres Bett kaufen.«
Jake nickte vor ihr ein, und Emma betrachtete ihn, wie er da neben ihren schlummernden Kindern lag. Im Schlaf wirkte er vielleicht nicht jünger, aber wesentlich entspannter. Sie hatte Mitleid mit ihm. Er gab sich wirklich große Mühe, so zu werden, wie er gern sein wollte, gleichzeitig aber machte er sich jeden Schritt schwer, weil er fürchtete, dabei zu verwundbar zu werden. Sie hätte ihm sagen können, dass es bereits zu spät war, denn er hatte sein Ziel schon erreicht. Doch sie wusste, dass er selbst zu dieser Erkenntnis kommen musste - und das nicht irgendwann
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