Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
dieser Ebene zu begegnen, würde alles ruinieren.
Emma lachte leise in sich hinein. Sie dachte daran, wie Jake Nacht für Nacht aufgestanden war, um ihr dabei zu helfen, Kyle die nassen Windeln zu wechseln und ihn zu füttern. Und nun, bei Andraya, stand er immer noch auf, selbst wenn Kyle weiterschlief. Sobald Jake zu Hause war, machte er ihr einen Tee oder eine Schokolade und leistete ihr Gesellschaft, während sie das Baby wieder in den Schlaf wiegte. Eigentlich schien er nie richtig ins Bett zu gehen, denn die meisten Nächte verbrachte er in ihrem Zimmer. Manchmal streckte er sich auch neben ihr aus, und bei diesen Gelegenheiten durchlitt sie so etwas wie
ihre private Hölle. Sie hatte ihn gern an ihrer Seite, doch sein Körper war gefährlich verlockend geworden.
Dabei war Jake jederzeit zum Sex mit ihr bereit. Es war nicht schwer, die bemerkenswerte Wölbung in seiner Jeans zu sehen; er machte keinerlei Anstalten, sie zu verbergen oder so zu tun, als wäre er verlegen oder peinlich berührt. Aber Emma wollte nicht eine von seinen Eroberungen werden. Für diese Frauen zeigte er keinerlei Interesse, eher Verachtung, und damit könnte sie nicht leben.
Emma nahm eine Trense und ließ das geübte Auge über die Pferde schweifen, die geduldig in ihren Boxen standen. Sie wollte eines mit angestauter, nervöser Energie. Vielleicht fühlte sie sich nach einem langen Ausritt ruhiger und wusste, warum sie so rastlos und reizbar war und sich nach einem Mann sehnte. Allerdings nicht nach irgendeinem Mann - nur nach Jake.
»Emma.« Beim Klang der leisen, drohenden Stimme hielt sie wie erstarrt inne. Kräftige Finger bohrten sich in ihre Schulter und rissen sie herum. »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte Jake fordernd. Scharfe Augen musterten ihre bleichen Züge, registrierten die Schatten in ihren dunklen Augen, verharrten an ihrem Hals, an dem der Puls aufgeregt klopfte, und richteten sich schließlich auf ihren weichen, bebenden Mund.
Jakes Anblick raubte ihr jedes Mal den Atem. Er war beeindruckend, überwältigend, gefährlich, ein Fels in der Brandung, dabei waren seine Bewegungen so geräuschlos wie die einer Katze bei Nacht. »Ich will ausreiten, Jake«, erwiderte Emma, so ruhig sie konnte. Sie liebte es, ihn zu betrachten: seine geschmeidige Kraft, die schnelle Erregbarkeit,
die Fältchen, die sich um seine Augen zeigten, kurz bevor er lächelte. Aber er konnte auch sehr bestimmend auftreten, wenn er jemanden einschüchtern wollte - so wie jetzt.
Jake fluchte und zog Emmas weichen Körper an seinen harten, muskulösen Leib. Er hatte sich seit einem Tag nicht mehr rasiert, und so eng an ihn gedrückt, konnte Emma seinen anregenden, männlichen Geruch wahrnehmen. »Den Teufel wirst du tun. Ich habe dich zwei lange Wochen nicht gesehen. Was ist los?«
Mit einiger Mühe brachte Emma ein schwaches Lächeln zustande. »Nichts, Jake. Ich wollte mich nur vor meinen Pflichten drücken, das ist alles. Wie war die Arbeit mit den Cowboys?«
Ein Hauch von Ärger glitt über seine attraktiven Gesichtszüge. Emma spürte, wie angespannt er war. »Komm mit«, blaffte er ungeduldig, drehte sich um und zog sie hinter sich her. »Wenn wir schon streiten müssen, können wir es uns dabei wenigstens gemütlich machen.«
Sein Gang war so lässig und elegant wie der eines Raubtiers, eine Kombination aus Kraft und Grazie. Emma mit ihren kurzen Beinen musste rennen, um seinen lockeren, langen Schritten folgen zu können. Jake schaute aus goldglitzernden Augen auf ihren Scheitel herab und ging etwas langsamer, um ihr das Schritthalten zu erleichtern. Auf dem Weg durch das Wohnzimmer hielt er Emma weiterhin am Arm und warf beiläufig seinen flachkrempigen Hut auf einen Stuhl.
»War das Mädchen, das ich oben gesehen habe, Susan Hindman?«, fragte er abrupt, nachdem sie in der Küche angekommen waren und er sie losgelassen hatte. »Sie
hat mir übers Treppengeländer hinweg schöne Augen gemacht.«
Emma nickte und rieb geistesabwesend über die Fingerabdrücke an ihrem Arm. »Sie bleibt bei uns, solange ihr Vater in London ist. Er hat mich darum gebeten, nachdem du fort warst. Ich dachte, du hättest nichts dagegen. Ihre Erzieherin, Dana Anderson, hat sie hergebracht, zusammen mit einem Mann, der angeblich ihr Lehrer ist, ein Harold Givens.« Jake mochte keine Fremden auf der Ranch.
»Was hat sie dir erzählt?« Jakes schönes Gesicht zeigte sich verschlossen und hart. Er sah zum Fürchten aus. Trotzdem griff er sanft nach
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