Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Dann hat sie dich als Dienstmädchen bezeichnet. Jake hat sie nur ganz herablassend angeschaut, mit diesem verächtlichen Ausdruck, und da ist sie richtig gemein geworden.«
Emma knetete ihre Finger. In letzter Zeit war sie sehr empfindlich und unausgeglichen, und aus unerklärlichen Gründen hatte Susan sie mit all dem Klatsch sehr aufgebracht. Jake war es gewöhnt, dass alle sich über ihn den Mund zerrissen; es kümmerte ihn nicht weiter. Sie aber lebte zurückgezogen auf der Ranch, wo sie niemanden sah und auch nicht gesehen wurde. Sie verließ das Grundstück so gut wie nie. Linda war schon einmal vorbeigekommen, um sie zu begutachten, und hatte ihr sehr hässliche Dinge gesagt, obwohl Emma versucht hatte, ihr klarzumachen, dass sie wirklich nur die Haushälterin war.
»Linda schrie, jeder wüsste doch, dass er Andrayas Vater sei; er hätte dich und Shaina zur selben Zeit geschwängert und würde dich nur wegen seiner unehelichen Bälger behalten.« Von neuem empört stemmte Susan die geballten Fäuste in die Hüften. Sie war eindeutig auf Emmas Seite.
Emma wurde blass unter ihrer goldenen Bräune. »Und was hat Jake geantwortet?« Es war eine Sache, solche Dinge auf der Ranch zu ihr zu sagen, doch sie Jake bei einer Party in aller Öffentlichkeit an den Kopf zu werfen, war etwas völlig anderes.
»Er hat es nicht abgestritten. Er hat Linda nur von Kopf bis Fuß gemustert wie ein widerliches Insekt und ist mit seinem geschmeidigen Gang gelassen davongeschlendert. Er war großartig. Und Linda wirkte bloß armselig und eifersüchtig.«
Die Hand, mit der Emma sich über das Gesicht fuhr, zitterte, und sie ließ sich ziemlich abrupt auf einen Stuhl fallen. Sie wollte nicht, dass man sie oder Andraya benutzte, um Jake zu treffen.
»Oh, Emma«, jammerte Susie. »Es tut mir leid. Sei nicht traurig. Linda ist bloß eifersüchtig. Weil Jake dich ganz anders behandelt. Du scheinst es nicht zu bemerken, aber er ist Frauen gegenüber« - Susan hielt inne und suchte nach dem richtigen Wort - »gleichgültig. Er wehrt sie ab wie lästige Fliegen und nimmt sich keine Zeit für sie. Du gehst nie auf Partys, aber du solltest ihn mal sehen. Ehrlich, ich würde sterben, wenn er mich wie diese Frauen ansähe, mit einer solchen Verachtung, als könne keine ihm das Wasser reichen.«
Unwillkürlich musste Emma lachen. »So schlimm kann er nicht sein, sonst wären doch nicht alle hinter ihm her.«
»Die anderen sind nicht wie du, Emma«, fühlte Susan sich bemüßigt zu erklären. »Sie würden ihre Seele verkaufen für all den Reichtum und die Macht. Noch dazu sieht Jake toll aus. Dafür würden Frauen vieles in Kauf nehmen. Außerdem reizt es, glaube ich, manche, das Alphatier zu zähmen.«
»Das ist verrückt. Du hast zu viele Romane gelesen, Susan. Im richtigen Leben hat man es nicht leicht, wenn der Mann herrschsüchtig und arrogant ist. Und ich bezweifle, dass die Frauen sich nur wegen des Geldes an Jake heranmachen.«
»Aber sicher«, beharrte Susan. »Dad ist Senator und verwitwet. Glaub mir, ich habe gesehen, wie die Frauen ihm nachstellen, ich kenne alle ihre Tricks.« Sie zog die Nase kraus. »Du hast doch Dana kennengelernt, als sie
mich gebracht hat. Meine Erzieherin. Pah. Was für ein Schwachsinn. Sie hat es nur auf Dad abgesehen. Hast du nicht bemerkt, wie hochnäsig sie dir gegenüber war? Mich behandelt sie genauso, als wäre ich nicht gut genug für sie, trotzdem glaubt sie, ich ließe es zu, dass sie meine Stiefmutter wird.«
Emma hatte für Dana nicht viel übrig, wollte das aber vor Susan nicht zugeben. Ihrer Meinung nach war die Frau zu kühl und zu schnippisch zu Susan.
»Bei dir benimmt Jake sich ganz anders, das fällt gleich auf«, fuhr Susan fort, sie begann, sich für das Thema zu erwärmen. »In deiner Gegenwart ist er freundlich und lacht. Er ruft dich dreimal am Tag an, und er küsst dich. Du glaubst mir nur nicht, weil du ihn noch nie woanders erlebt hast.«
»Ach, um Himmels willen. Ich führe ihm den Haushalt. Selbstverständlich ruft er mich an. Ich muss ihn auf dem Laufenden halten. Und nur zu deiner Information, er küsst mich nicht richtig, nur auf die Wange. Wir leben seit zwei Jahren zusammen. Wir mögen uns, das ist alles.«
»Daddy hat erzählt, dass du bei Andrayas Geburt fast gestorben wärst und dass Jake nicht von deiner Seite gewichen ist«, betonte Susan. »Er hat sie Andraya getauft, während du noch bewusstlos warst. Und Andraya und Kyle sehen sich ähnlich.«
Susan
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