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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie in seine Arme und drückte sie eng an sich. Du bist nicht verloren. Du bist nicht bei ihnen. Du bist hier. Bei mir. Sieh mich an, Tansy. Er packte sie an den Schultern, schüttelte sie behutsam und sah fest in ihre Augen hinunter, denn er war wild entschlossen, sie zu sich zurückzuholen. »Sieh mich sofort an.« Seine Finger packten so fest zu, dass es schmerzhaft genug war, um sie aus der Trance herauszureißen und sie in die Realität zurückzuholen.
    Tansy wusste, dass sie zwischen ihrem Trancezustand und der Wahrnehmung der tatsächlichen Welt hin und her schwankte. Sie konzentrierte sich auf den Schmerz in ihren Schultern. Sie konnte jeden einzelnen Finger fühlen, der sich in ihr Fleisch grub. Als sie Kadens Berührungen erkannte, holten sie diese ein wenig mehr in die Gegenwart zurück. Seine Wärme und seine Beständigkeit waren der Strohhalm, nach dem sie griff.
    »Sieh mich an.«
    Schärfe und Autorität sprachen aus seinem Befehlston, der sie oft ärgerte, jetzt jedoch ihr Rettungsanker war. Sie
gehorchte ihm, weil man Kaden immer gehorchte, wenn er diesen Tonfall benutzte. Sie rang darum, durch den Schleier vor ihren Augen zu sehen, den Schleier, der sie in ihrem eigenen Kopf gefangen hielt, denn nur, wenn sie das schaffte, konnte sie Kadens Befehl befolgen. Es kostete sie Kraft und Entschlossenheit, doch es gelang ihr, zu ihm aufzublicken und ihm in die Augen zu sehen.
    Sofort nahm sein Blick ihren gefangen. In Kadens Augen loderte blanke Kraft. Das Wasser strömte weiterhin auf sie hinunter. Sie konnte die Wärme und das Brennen auf ihrer aufgescheuerten Haut fühlen. Dampf wogte um sie und Kaden herum, und dieser Dampf war real; er wurde durch die Wassertemperatur verursacht und entsprang nicht ihrem Innern. Kaden stand da, wie ein Krieger aus alter Zeit, vollständig angezogen und klatschnass, und seine blauen Augen waren so dunkel, dass sie mitternachtsblau wirkten, seine Lippen waren grimmig zusammengekniffen, und seine Finger gruben sich immer noch in ihre Schultern und verbanden sie mit der Realität.
    »Bist du wieder bei mir, Kleines?«
    Seine Stimme. Sie wäre gern zu einer Pfütze vor seinen Füßen geschmolzen, sowie sie diese sanfte, samtweiche Liebkosung hörte, die ihren Körper streichelte, in ihr Inneres glitt, sich um alles schlang, was dort kalt war, und sie wärmte. Sie wagte nicht, etwas zu sagen. Wenn sie jetzt weiterweinte, würde sie nie mehr damit aufhören, und jedes Wort, das sie sagte, könnte eine weitere Flut von Tränen nach sich ziehen. Sie wusste, was passiert war. Sie konnte es nicht vor ihm verbergen. Sie hatte am Rande des Wahnsinns gestanden, und er hatte sie von diesem Abgrund zurückgezerrt.

    Sie fühlte sich derart erniedrigt und beschämt, dass sie fast zusammengebrochen wäre, und sie wollte ihren Blick von seinen Augen losreißen, doch er war nicht bereit, das zuzulassen. Stattdessen trat er vor, um den Abstand zwischen ihnen zu verringern, wobei er immer noch auf sie hinuntersah und ihren Blick weiterhin festhielt. Eine Hand glitt an ihrer Schulter hinauf in ihren Nacken und von dort aus auf ihre Kehle, damit er mit seinem Daumen ihr Kinn empordrücken konnte.
    »Sag es, Tansy. Sag, dass du wieder bei mir bist.«
    Sie schluckte und war sich dessen bewusst, dass er es an seiner Handfläche fühlen konnte. »Ich bin wieder bei dir.«
    »Du bist meine Frau, du gehörst hierher, zu mir. Sag es.«
    Sie berührte mit ihrer Zungenspitze ihre Lippen. Sie standen da, und Wasser strömte auf sie hinab, ihre Kleidungsstücke waren zerrissen und auf dem Fußboden verstreut, ihre Haut hatte sie sich regelrecht abgeschrubbt, der Schaden, den ihr Verstand erlitten hatte, war so groß, dass er kaum noch zu beheben war, und er wollte …
    Seine Hand schloss sich enger um ihre Kehle. Er schüttelte sie ein wenig. »Sag es.«
    »Ich gehöre hierher, zu dir.« Sie wollte zu ihm gehören, aber er war so stark, und sie war dabei entzweizubrechen. Ihr Verstand war zertrümmert, die Scherben überall verstreut. Sie verspürte das irrsinnige Verlangen, sich danach umzusehen, doch er weigerte sich, zuzulassen, dass sie die Augen von ihm abwandte.
    »Wem gehörst du, Tansy? Ich will dich sagen hören, dass du mir gehörst. Sprich die Worte laut aus, damit du es weißt. Damit du es glaubst. Ich lasse dich nicht gehen.
Ich bin absolut nicht bereit, dich aufzugeben. Ich weigere mich, dich jemand anderem zu überlassen. Nicht deinen Eltern und schon gar nicht einer Horde von Mördern.

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