Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
exakt, und das gefiel ihm gar nicht. Wahrscheinlich versuchte der Schiedsrichter, Team Eins wieder ins Spiel zu bringen, nachdem Hengst seine Sache restlos verpfuscht hatte.
    Der Sensenmann war besonders wütend und ließ seine Wut offen an ihm aus. Er wollte diese Runde gewinnen, und wenn der Sensenmann darauf beharrte, dass sie sich nach seinen Anweisungen richteten, dann spielten die anderen immer brav mit. Aber das kam diesmal nicht infrage. Er war am Zug, und es musste gerecht zugehen.
    Kaden zuckte zusammen. Er kannte diesen Namen. Er war dem Sensenmann vor einigen Jahren über den Weg gelaufen, als eine Mission ihn und sein Team nach Afghanistan geführt hatte. Ein großer, kräftiger Mann. Kompetent.
Kalte Augen und Hände wie Nico, wenn er eine Waffe darin hielt. Er wollte es Tansy sagen, aber andererseits wollte er sie nicht aus ihrer Konzentration aufstören. Den Sensenmann konnte er ausfindig machen. Er war bei den Marines und hatte viel Kampferfahrung gesammelt. Was zum Teufel brachte ihn dazu, sich mit einer Mörderbande einzulassen? Im Lauf der Jahre hatten sie in einigen Schlachten gemeinsam gekämpft, und der Mann verstand sich auf seine Arbeit. Kaden hatte ihn respektiert.
    Waren seine Anlagen gesteigert worden? Kaden glaubte es nicht, jedenfalls nicht damals schon. Das musste später geschehen sein. Der Mann war kein eiskalter Killer gewesen, nicht damals. Hieß das etwa, die Steigerung natürlicher Anlagen konnte jemanden, der etwas verkorkst war, in den Abgrund stoßen? Jack und Ken Norton, aber auch einige andere Schattengänger hatten häufig Spekulationen über diese Frage angestellt. Vielleicht war es ja doch nicht derselbe Mann. Kaden hoffte, er sei es nicht; der Mann war ein guter Soldat gewesen.
    Tansy umfasste das Habichtfigürchen fester und ließ ihre Finger, geschützt durch den Handschuh, über die einzelnen Federn gleiten. Er war nicht bereit, sich von dem Sensenmann einschüchtern zu lassen; er benutzte das Internet und fand das Gästebuch, das ihm der Schiedsrichter genannt hatte, um dort eine Nachricht für ihn zu hinterlassen. Es war das Gästebuch eines Bestsellerautors, und er würde nur eine automatische Rückantwort erhalten. Am nächsten Tag würde er nachsehen, ob er eine Antwort vom Schiedsrichter erhalten hatte. Als die Antwort kam, war Habicht gar nicht begeistert. Abweichungen waren nicht zulässig. Er musste sich exakt an die Vorgaben halten, oder er würde sämtliche Punkte verlieren.

    »Jetzt hab’ ich dich«, hauchte Tansy und unterdrückte ihre Aufregung. Sie musste ruhig bleiben, denn sie durfte keine Vibrationen dieses Hauptfadens zulassen, der zu dem Puppenspieler führte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und kroch Zentimeter für Zentimeter durch den Tunnel, wobei sie verzweifelt versuchte, das schockierte Keuchen der Opfer zu ignorieren, als Habicht durch ein Fenster im ersten Stock in das Haus eindrang, die Vorschriften auf der Karte, die er gezogen hatte, peinlich genau befolgte und sich daher zuerst ins Schlafzimmer des kleineren Jungen begab und kurzen Prozess mit ihm machte. Als Nächstes kamen die beiden Mädchen dran.
    Tansy schloss die Augen. Ihr Atem ging abgehackt, als sie versuchte, an dem Zimmer vorbeizuschleichen, ohne hineinzuschauen, doch das war ihr nicht möglich. Ein Kind war circa acht Jahre alt, das andere nicht älter als fünf. Wenigstens hatte er Erbarmen und zog es nicht in die Länge. Sie waren tot, bevor sie den Eindringling wahrgenommen hatten. Habicht schlich sich die Treppe hinunter und sah auf seine Armbanduhr, da auch der Zeitfaktor eine Rolle spielte. Die Erwachsenen waren im Schlafzimmer. Den Mann tötete er sofort, bevor er die Frau weckte.
    Furcht brach in Wogen über Tansy herein. Mit Dichtungsband klebte er der Frau den Mund zu und band ihr die Hände zusammen, bevor er wiederholt auf den Toten einstach, während sie zusah, schluchzte und wimmerte und sich entsetzlich vor ihm fürchtete. Er sagte kein Wort, sondern packte sie und zerrte sie die Treppe hinauf. Zuerst warf er sie auf das Bett mit den kleinen Mädchen, bis sich ihr Nachthemd mit dem Blut ihrer Töchter vollgesogen hatte. Tansy konnte fühlen, wie widerwärtig ihm diese Aufgabe war, doch er zerrte sie in das Zimmer des
kleinen Jungen und stieß sie dort auf das Bett. Mittlerweile stöhnte sie vor Entsetzen und versuchte, zu ihrem Kind zu gelangen.
    Habicht zögerte, bevor er die Frau am Haar packte. Sein Abscheu vor dem, was er zu tun hatte, nahm noch mehr

Weitere Kostenlose Bücher