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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Scharfschützen die beste Wahl wäre, und verbrachte geduldig zehn Minuten damit, die Sträucher zu beobachten, um die kleinste Bewegung wahrzunehmen. Mit voranschreitender Nacht wurde der Wind stärker, und die Nadeln an den Bäumen und das Laub an den Sträuchern begannen sacht zu schwanken. Seine innere Anspannung nahm zu. Der Scharfschütze würde sich im Einklang mit dem Wind bewegen.
    Kaden hatte den Eindruck, etwas bewegte sich südlich von Tansys Lager, und als er seinen Blick konzentriert auf die Stelle richtete, nahm er wahr, wie ein verschwommener dunkler Umriss hinter den Bäumen verschwand. Jetzt hatte er den Mann und legte sich schnell einen Plan zurecht, um ihn abzufangen, doch als er sich in Bewegung setzte, fiel sein Blick auf etwas, was hinter einem ziemlich breiten Baumstamm herausschaute. Er sah sich den Umriss genauer an und wünschte, er hätte seinen Rucksack nicht abgelegt. Jetzt hätte er seinen Feldstecher gebrauchen können, denn er hatte den Verdacht, bei diesem seltsamen Gebilde handelte es sich um etwas, was gemeinhin unter dem Namen »Baumkrebs« bekannt war – einen Hinweis auf einen Scharfschützen, der dort seinen Posten bezogen hatte und darauf wartete, dass sein Späher eine Entfernung angab.

    Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Worauf zum Teufel hatten sie es abgesehen? Oder auf wen?
    Tansy, wo bist du? Mach keinen Blödsinn. Sie sind zu zweit. Ich muss deinen Standort kennen, um zu wissen, ob du in Sicherheit bist.
    Eine telepathische Verbindung über eine größere Entfernung war immer bedenklich, vor allem, wenn man zu jemandem Kontakt aufnahm, den man nicht allzu gut kannte. Oftmals konnte es zu einer Verzögerung von einigen Sekunden oder sogar Minuten kommen. Er zählte jeden Herzschlag und fragte sich, ob sie stur war oder sich vor ihm versteckte. Er fragte sich auch, ob sie wusste, dass die Intimität dieser Form von Kontaktaufnahme ihr immer leichter fallen würde, je öfter sie miteinander kommunizierten. Das würde sie nicht wollen. Es würde ihr nicht passen, dass er in ihren Gedanken herumspazierte. Dort hatten sich schon zu viele Fremde eingenistet.
    Dann war sie da und durchdrang seinen Geist vollständig. Sein Körper reagierte auf ihre große Nähe und auf ihre Süße, auf den femininen Strom von Glut und Seide. Abrupt hatte er den durchdringenden Geschmack von Zimt in seinem Mund. Er nahm Furcht, Entschlossenheit und sogar Mut wahr, obgleich sie sich selbst nicht als mutig betrachtete. In erster Linie war sie von Sorge erfüllt – nicht um ihn und um sich selbst erst recht nicht, sondern um das Pumaweibchen.
    Er stöhnte laut. Dieser verfluchte Puma. Sie hatte sich für das Tier vor eine Waffe geworfen. Er hätte wissen müssen, dass sie in ihrer Entschlossenheit, für die Sicherheit des Tieres zu sorgen, nicht zu beirren war.
    Ich schlage mich nach oben zur Höhle des Pumas durch.
    Führt dich das südlich an deinem Lager vorbei? Er kannte
die Antwort, bevor sich die Worte in ihrer Vorstellung bildeten. Der Späher rückte langsam zum südlichsten Punkt von Tansys Lager vor. Vielleicht sah er ihre früheren Fußspuren, aber vielleicht hatte sie den Mann auch durch etwas auf ihre Anwesenheit aufmerksam gemacht. Jedenfalls nahm der Späher ihre Verfolgung auf.
    Ja, ich bin auf dem unebeneren Terrain und schlage einen Bogen, damit ich zum Granit gelange und dort oben näher an ihre Höhle herankomme. Ich habe dort einen bestens getarnten Unterstand errichtet, und wenn sie in die Nähe kommen, kann ich den Puma drängen, sich in Sicherheit zu bringen. Sie werden den Unterstand nicht sehen.
    Ihre Stimme kam immer noch mit der kleinen Verzögerung bei ihm an, die oft mit einer neu aufgenommenen Verbindung einherging, aber er fühlte sich jetzt schon vertrauter mit ihr und passte sich ihr an, damit sie exakt auf derselben Wellenlänge waren. Die wenigsten stellten sich dabei so geschickt an wie er, und ihm war nie jemand begegnet, der nicht im Gebrauch von Telepathie geschult war und sie so geschmeidig einsetzen konnte wie er, doch obwohl sie ihre Gedanken auf eine etwas andere Weise als er aussandte, war sie eindeutig sehr begabt.
    Ich will nicht, dass du dich von der Stelle rührst. Bleib genau da, wo du bist, sogar dann, wenn sie näher kommen. Ich werde ihre Aufmerksamkeit von dir ablenken …
    Nein!
    Sie sandte eine sofortige und glühende Ablehnung seines Vorschlags, und er fing augenblicklich das Bild eines Polizisten auf, der sie fortstieß und mit

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