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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie könnte sich jemals berühren lassen – oder jemanden berühren.
    »Geh jetzt duschen, Kaden.« Die Worte kamen erstickt heraus. Was er bei ihr anrichtete, ließ sich beim besten Willen nicht verbergen.
    Er knabberte an ihrer Schulter und fühlte den Schauer, der ihren Körper beben ließ. Er wollte ihr zu verstehen geben, dass sie ihm gehörte und dass er sie verführen konnte, wenn er das wollte. Ihre Augen sagten ihm, dass sie es bereits wusste. Zufrieden hauchte er einen Kuss auf ihre Wange und richtete sich langsam auf. »Genau, ich dusche jetzt«, stimmte er ihr zu. »Geh ohne mich nicht in die Kommandozentrale.«
    »Ich besitze durchaus Verstand.« Sie schnitt ihm eine kleine Grimasse. »Offenbar habe ich es dir noch nicht gezeigt, aber ich habe tatsächlich ein Gehirn.«
    Tansy fand ihren Weg in die Küche. Über jeder Tür war eine seltsame Vorrichtung gespannt, und sie hatte den Verdacht, dass es sich dabei um eine Art Bombe handelte.
Dünne Drähte führten an den Fenstern vorbei. Sie nahm den Telefonhörer ab und hörte kein Freizeichen. Er hatte etwas unternommen, um zu verhindern, dass sie Anrufe tätigte. Stirnrunzelnd ging sie wieder ins Schlafzimmer und sah in ihren Rucksack. Dort hätte ihr Funktelefon sein sollen, aber auch das war verschwunden.
    Sie stapfte ins Badezimmer. »Wo ist mein Telefon?«
    Die Tür der Dusche war aus transparentem Glas. Er drehte sich zu ihr um und zeigte sich ihr von vorn. Selbst ihre Wut konnte die aufwallende Erregung bei seinem Anblick nicht verhindern. Sie fluchte tonlos und stand dicht vor den Tränen, weil sie so dumm gewesen war. Sie war mehr oder weniger seine Gefangene. Er sah sie sehr ruhig an, mit distanziertem Gesichtsausdruck und kalten Augen, und das ließ die Flammen ihrer Wut und ihrer Panik, die schlagartig ausbrach, erst recht auflodern.
    »Ich hielt es für das Beste, es eine Zeit lang an mich zu nehmen, bis ich sicher sein kann, dass du nicht durchdrehst.«
    Die Tür in ihrem Innern quietschte. Raunen erfüllte ihren Kopf. Sie nahm kaum wahr, dass sich sein Gesichtsausdruck veränderte, als sie sich ruckartig abwandte und zur Tür hinaus floh.
    »Tansy!« Kaden stieß die Tür der Dusche auf und schnappte sich im Laufen ein Handtuch. Tropfen flogen in alle Richtungen, und seine nackten Füße klatschten auf den Boden, als er ihr zur Haustür nachrannte. Halt! Du kannst dich nicht rühren! Er hämmerte jedes Wort wie einen Nagel in ihr Gehirn. Seine Bauchmuskulatur verkrampfte sich vor Furcht, und seine Stimme war kaum wiederzuerkennen.
    Tansy blieb stehen. Eine Hand hatte sie nach der Tür
mit dem Sprengsatz ausgestreckt, und ihr Körper war in dieser Haltung erstarrt. Kaden sprang mit einem Satz über Möbelstücke und über ihren Kopf, so dass er auf beiden Füßen angriffsbereit zwischen ihr und der Tür landete. Er zog sie in seine Arme, riss sie dabei von den Füßen und schmiegte sie eng an seine Brust. »Verflucht nochmal, Tansy, du könntest jetzt tot sein. Was zum Teufel ist los mit dir? Da stimmt doch etwas nicht. Weshalb solltest du sterben wollen?«
    Sie hatte es schon wieder geschafft. Sie brauchte keine zwei Sekunden, um seine Selbstbeherrschung, an der er sein Leben lang gearbeitet hatte, restlos zu zerstören. Er ließ sich auf das Sofa sinken, nahm ihr Kinn in die Hand und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. »Wenn du jemals wieder eine solche Dummheit machst, werde ich dich windelweich schlagen, ich schwöre es dir.«
    Schon während diese groben Worte aus seinem Mund kamen, bedeckte er ihr Gesicht mit Küssen. Seine Lippen folgten den Tränenspuren auf ihren Wangen, und dabei wiegte er sie sanft. »Es tut mir leid, Tansy. Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Ich glaube nicht, dass du noch einmal durchdrehst, auch wenn du das jetzt fürchtest. Ich habe dich nicht ausgetrickst, damit du mitkommst, und ich habe dich auch nicht verführt, damit du mit mir kommst. Ich hätte dich gehen lassen.«
    »Ich kann nicht an diesen Ort zurückkehren.« Sie brachte die Worte nur mit Mühe heraus. Der Gedanke, die Tür in ihrem Innern könnte zersplittern und den Mördern ein Entkommen ermöglichen, jagte ihr grässliche Angst ein. Wenn er der Überzeugung war, sie würde wieder ausrasten, dann bestand für sie keine Hoffnung mehr.

    Er fühlte ihr Grauen und hörte die anschwellende Lautstärke des Raunens. Tansy war so zerbrechlich, und er hatte sie in diesen ganzen Dreck hineingezogen, und jetzt waren auch noch ihre Eltern in Gefahr.

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