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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beisammengesessen oder sich Filme mit uns angeschaut. Watson war immer im Hintergrund. Er hat nie mit mir geredet. Ich dachte immer, er hält mich für einen Quälgeist.«
    »Hast du jemals von ihm oder Fredrickson Signale aufgeschnappt, die darauf hinwiesen, dass sie übernatürliche Fähigkeiten besitzen könnten?«, fragte Kaden.
    Tansy schüttelte den Kopf. Kaden warf Ryland über ihren Kopf hinweg einen schnellen Blick zu.
    »Watson hat die Sicherheitsmaßnahmen des Hauses verschärft?«
    Sie nickte. »Etliche Jahre lang hatten wir nur Leute von einem Sicherheitsdienst in der Nähe beschäftigt, aber Watson hat sie alle gefeuert und einen anderen Trupp eingestellt. Sie hatten keinerlei Kontakt mit uns, aber sie waren ausnahmslos höflich. Ich habe Hallo gesagt und gefragt, wie es ihnen geht. Sie haben kurz und knapp darauf geantwortet und sich wieder um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert. Etwa zum selben Zeitpunkt haben sie die Hunde angeschafft.«
    »Hast du deinen Vater gefragt, warum?«, fragte Kaden.
    Sie schüttelte den Kopf und wich seinem Blick aus, entzog ihm ihre Hand und rückte sogar einen Schritt von ihm ab. »Ich hatte gerade meine eigenen Probleme und war mitten in einer heftigen Krise, und ob mein Vater der Meinung war, wir bräuchten zusätzliche Sicherheit oder nicht, hat mich wirklich nicht interessiert.« Ihre Worte klangen sogar in ihren eigenen Ohren so, als hätte sie sich in die Defensive treiben lassen, und sie rückte noch
weiter von ihm ab und entfernte sich aus seiner Reichweite, denn sie wollte keine Fragen –  und ebenso wenig wollte sie Mitgefühl.
    Sie hatte gewusst, dass sie dabei war, den Verstand zu verlieren. Sie hatte seit Wochen nicht mehr geschlafen, denn sie hatte sich davor gefürchtet, die Augen zu schließen; ihr hatte davor gegraut, sowie sie es täte, würde sie in Blut versinken. Das Raunen hatte niemals aufgehört. Die Stimmen sprachen in der Nacht und auch tagsüber ununterbrochen, und hässliche, verstörende Bilder drängten sich ihr auf. Sie fühlte sich wie mit Öl überzogen und außerstande, reine Luft zu atmen. Es hatte keine vorübergehende Rettung gegeben, keinen Kaden, der sie küsste und streichelte, bis sich ihr Blick ausschließlich auf ihn richtete, bis ihr Körper ihm gehörte, bis sie innerlich so sehr von Wärme, Fürsorglichkeit und verzweifeltem Verlangen erfüllt war, dass kein Platz mehr für Unreines blieb.
    »Meine Mom ist sehr fragil, Kaden. Wir haben zu ihrem Schutz gewissermaßen immer alles von ihr ferngehalten. Sie ist eine brillante Frau, und sie ist zu liebevoll. Es passiert zu leicht, dass sie am Boden zerstört ist. Fredricksons Verrat wird ihr entsetzlich zugesetzt haben.« Sie holte Luft. »Es könnte sein, dass sie nicht auf ihren eigenen Füßen stehen kann, wenn ihr sie dort rausholt.« Sie zwang sich, ihn über ihre Schulter anzusehen. »Und du wirst ihr Angst einjagen.«
    Es war ihr wirklich verhasst, ihm das einzugestehen, aber seine ausdruckslose Miene und seine kalten Augen würden ihrer Mutter einen fürchterlichen Schrecken einjagen. Sie wollte ihn nicht verletzen und auch ihre Mutter nicht in einem schlechten Licht erscheinen lassen, aber die Sorge hätte sie sich sparen können. Kaden zog seine
kräftigen Schultern hoch, als sei ihm ziemlich egal, was ihre Mutter von ihm hielt.
    »Ich hole sie dort raus.«
    »Ich will damit sagen, dass sie hysterisch werden könnte«, gestand Tansy.
    »Das habe ich kapiert, Kleines. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.« Seine Stimme beschwichtigte sie. Er sprach in demselben warmen, samtigen Ton, der sie vor Verlangen lechzen ließ. Jetzt fühlte sie sich davon liebevoll berührt und gestreichelt, obwohl er ein gutes Stück von ihr entfernt war.
    Das Telefon läutete. Kaden schnappte es sich und hörte zu und kritzelte Notizen, während am anderen Ende jemand sprach. Da sie neugierig geworden war, kehrte Tansy wieder an Kadens Seite zurück. Sie war sich sehr deutlich der anderen Männer bewusst, die sich um den Tisch drängten. Obwohl sie die Handschuhe trug, vermied sie es, ihre Kaffeebecher oder andere Gegenstände zu berühren, die sie in ihrem Beisein angefasst hatten. Diese Männer führten ein Leben der Gewalttätigkeit, und jeder von ihnen hatte Menschen getötet. Sie hätte so oder so Eindrücke aufgeschnappt, ob sie ihre Privatsphäre verletzen wollte oder nicht.
    Die meiste Zeit schwiegen sie und sagten nichts Überflüssiges. Ab und zu grinste Gator breit und

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