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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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rollte sich bis zur äußeren Umzäunung. Dort blieb er still liegen und ließ eine Erweiterung seines Bewusstseins zu, bis er die Hunde fand. Acht waren es, große Deutsche Schäferhunde. Intelligent und gut abgerichtet. Sie schritten in strenger Formation den Zaun ab, jeder Hund gleich weit vom nächsten entfernt, damit sie die Umrundung des Anwesens eine bestimmte Anzahl von Malen pro Stunde absolvieren konnten.
    Gators erste Kontaktaufnahme war zaghaft und diente dazu, das Leittier zu finden. Es gab in jedem Rudel eines. Gute Abrichter erkannten diese Tatsache immer an und gingen mit dem Leittier etwas anders um als mit den anderen. Jeder der Hunde war darauf dressiert worden, Entscheidungen zu treffen, aber keiner war jemals Gators Gabe ausgesetzt gewesen. Er konnte Tiere ziemlich mühelos beeinflussen, indem er seine Gehirnströme ihren anpasste und die Hunde seinem Willen unterwarf. Im vorliegenden Fall wollte er, dass die Hunde nicht anschlugen, wenn sie auf das Gelände vordrangen.
    Er brauchte ein paar Minuten, um die Verbindung zu dem Alphatier herzustellen, denn er musste es erst inmitten all der Tiere finden, von denen jedes seine eigene
Persönlichkeit besaß. Sowie er sich mit dem Hund verband, war Gator in einer anderen Welt. Sein Geruchssinn war augenblicklich um ein Hundertfaches verstärkt. Er nahm die Witterung der einzelnen Wachposten auf, er roch die Eichhörnchen in den Bäumen und sogar ein Nagetier, das sich im nahen Gras häuslich eingerichtet hatte. Farben verblassten, und das Spektrum engte sich ein, so dass auch sein Sehvermögen verändert war.
    Er konnte jetzt das Gelände sehen, da seine Verbindung zu dem Alphahund mit jedem Moment stärker wurde, bis er sah, was der Hund sah, während er zwischen den Maschendrahtzäunen dahinlief. Die Wachen bewegten sich in einer typischen Pfeilformation systematisch über den Hof, um sicherzugehen, dass niemand ins Innere vorgedrungen war. Der Hund lief mit gleichmäßigen Schritten weiter, wachsam und ein wenig verwirrt, weil er Gators Anwesenheit in seinem Bewusstsein fühlte.
    Er beruhigte das Tier, tat sich mit ihm zusammen, unterwarf es, dominierte es und erteilte ihm Befehle. Er nahm sie sich eines nach dem anderen vor und verband sich mit jedem Tier. Sie sollten weder durch Laute noch durch verstärkte Wachsamkeit verraten, dass ein Fremder durch ihre Reihen schlüpfte. Er war einer von ihnen. Er gehörte zum Rudel. Sie sollten ihren Rundgang fortsetzen und nur dann anschlagen, wenn er es ihnen befahl.
    Sowie er sicher war, dass die Hunde ihm gehorchen würden, gab Gator Kaden das Signal für »grünes Licht«.
    Kaden war dem Anlass entsprechend gekleidet; er trug seine reflektierende Tarnkleidung, seine Haut spiegelte die Farbe des Bodens wider, und seine Ausrüstung trug er dicht an seinem Körper, um alles, was er brauchte, schnell
zur Hand zu haben. Er zog eine eng anliegende Kopfmaske über, als er sich auf den Weg zum Zaun machte. Der Zaun war etwa sechs Meter hoch, vollkommen senkrecht und ohne jeden Halt für Finger oder Zehen. Er betrachtete ihn einen Moment lang, sprang dann hoch und presste seine Fingerkuppen daran. Er kam mühelos an der glatten Fläche hoch, indem er zum Klettern die enorme Kraft seines Oberkörpers einsetzte, und nur seine haftenden Fingerkuppen verhinderten seinen Absturz.
    »Wächter sechs Meter von dir entfernt. Rühr dich nicht«, kam es von Nico.
    Kaden klammerte sich an die Seite des Zaunes. Seine Haut hatte sich den dunkleren Tönen angepasst, und seine Kleidung ging nahtlos in den Zaun über. Sogar die Kopfmaske spiegelte seine Umgebung wider, und daher verschwand er schlichtweg. Für das menschliche Auge war er nicht zu entdecken. Die Hunde wussten, dass er da war, und sie reagierten mit unruhigen Ausweichschritten, doch der Einfluss, den Gator verströmte, hielt sie davon ab, die Anwesenheit des Schattengängers zu verraten.
    »Alles klar. Er ist seitlich um das Gebäude herumgegangen. Laser beim Heliport sind abgeschaltet. Mach dich gleich dran«, murmelte Nico.
    Kaden zog sich bis zum oberen Ende des Zauns hoch und veränderte seine Hautfarbe, um sich der Umgebung anzupassen, als er sich kurz umsah, bevor er über die zwei Maschendrahtzäune sprang, zwischen denen die Hunde waren. Er landete in der Hocke und wartete einen Herzschlag lang. Dann begann er sich durch die dichten Sträucher zu bewegen und verließ sich darauf, dass Nico die Augen für ihn offenhielt, während er den Weg zur Rückseite

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