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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verglast. Es konnte vom Rest des Hauses isoliert werden, aber ebenso gut konnten die dramatisch wuchernden Pflanzen, wenn die Doppelglastüren weit offen standen, wie es jetzt der Fall war, ein Teil des riesigen prachtvollen Zimmers werden, das tiefer lag.
    Tansy war in diesem opulenten Elternhaus aufgewachsen. Sie hatte hier gelebt, als sei dieses Haus ganz gewöhnlich und alltäglich, und wahrscheinlich hatte sie die Schönheit und Einzigartigkeit als ganz selbstverständlich hingenommen. Kaden hatte sein Leben auf der Straße, bei Pflegeeltern und in Einzimmerapartments verbracht, bis er sein militärisches Leben im Urwald, in der Wüste und auf dem Meer aufgenommen hatte. Was dachte er sich eigentlich? Wie konnte sie das hier für das aufgeben, was er ihr zu bieten hatte? Sowie ihm der Gedanke durch den Kopf ging, schob er ihn weit von sich. Tansy hatte hier nichts zu suchen. Sie durfte ihn nicht noch mehr aus der Bahn werfen, als sie es ohnehin schon getan hatte, indem sie sein Innerstes nach außen gekehrt hatte.

    Kaden schob diese Überlegungen gewaltsam beiseite und glitt durch die Tür in das elegante Wohnzimmer. Er sah Fredrickson direkt vor sich. Der Mann starrte teilnahmslos Tansys Eltern an, die auf zwei Stühlen mit hoher Lehne saßen. Beide hatten die Hände hinter ihrem Rücken zusammengebunden. Sharon Meadows war eine zierliche Frau, klein und sehr dünn, mit einer wallenden blonden Mähne. Direkt unter ihrem einen Auge hatte sich ein blauer Fleck gebildet, und an ihrem Mund war eine Schwellung zu sehen – Verletzungen, die daher rührten, dass Fredrickson sie für den Versuch benutzt hatte, Tansy seinen Willen aufzuzwingen. Sie weinte leise und warf ständig verstohlene Blicke auf ihren Mann, der so aussah, als könnte er jeden Moment einen Schlaganfall bekommen.
    »Wenn die reinkommen, ist sie tot«, sagte Fredrickson zu Don. »Ihnen bleibt nur noch die Hoffnung, dass Ihre Tochter Sie beide genug liebt, um sich zu ergeben, ohne Hilfe mitzubringen.«
    Sharon schüttelte heftig den Kopf, doch jetzt schluchzte sie lauter.
    Don fletschte die Zähne und mühte sich ab, seine Fesseln zu lösen. »Es ist völlig unnötig, dass Sie meine Frau anrühren. Tansy wird kommen. Sagen Sie Whitney, dass sie kommen wird. All das ist unnötig.«
    Fredrickson zuckte die Achseln. »Wir bringen sie zu ihm zurück, egal wie. Und damit tun wir Ihnen einen Gefallen. Die wissen von ihr, und sie steht auf der Abschussliste. Die werden sie töten, wenn die sie vor uns finden.«
    »Sie reden ständig von ›denen‹, als könnten Sie mir damit Angst einjagen«, zischte Don. »Ich glaube keinen Moment lang, dass jemand vorhat, sie zu töten. Whitney hat das frei erfunden, weil er sie wiederhaben will.«

    Kaden bewegte sich bäuchlings auf dem edlen, glatten Marmorboden voran, die Schusswaffe in der einen Hand, das Messer in der anderen. Er musste ungeheuer vorsichtig sein und kam daher qualvoll langsam voran, doch jeder Zentimeter zählte, wenn er ohne jegliche Deckung war und Fredrickson nur den Kopf umzudrehen brauchte. Kaden bot seine gesamte Kraft und Entschlossenheit auf, löste sich vom Boden wie ein Dämon, der aus der Hölle herbeigerufen worden war, und schleuderte das Messer gezielt auf die Kehle seines Feindes.
    Das Messer drang bis zum Heft ein. Fredrickson röchelte mit weit aufgerissenen Augen und hob reflexartig eine Hand, als wollte er das Werkzeug seines Todes untersuchen. Er wankte und ging zu Boden. Kaden fühlte augenblicklich, wie der übernatürliche Schild einstürzte und ihm lebensgefährliche Energien entgegenströmten. Er wirbelte herum und warf sich vor Tansys Mutter, da ihm seine Instinkte unüberhörbar sagten, sie sei das Ziel. Die Kugel traf ihn höher, als ihm lieb war, und knallte auf Brusthöhe gegen seine kugelsichere Weste wie ein gewaltiger Fausthieb. Der Aufprall riss ihn herum und schleuderte ihn gleichzeitig brutal nach hinten.
    Sharons schriller Schrei war für seine Ohren fast so schmerzhaft wie der Hieb vor seine Brust, aber er hatte seine Waffe bereits hochgerissen, und während er nach hinten fiel, gab sein Finger am Abzug drei präzise Schüsse ab, die den zweiten Schattengänger zu Boden gehen ließen. Blut sprühte auf den Marmorboden und bespritzte die Wände. Er sah einen Schauer roter Tröpfchen niedergehen, als er fest gegen Sharon knallte und ihr Stuhl nach hinten kippte.
    Der Schlag gegen seine Brust hatte jeglichen Atem aus
seiner Lunge gepresst, und er fühlte sich,

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