Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
hinzu.
Da sie nicht sicher war, ob es Jake recht sein würde, wenn sie sich einfach dazusetzte, zog sie sich wieder ins Haus zurück. Mit einem Buch machte sie es sich auf der Couch gemütlich, während Phillip und Jake sich angeregt unterhielten.
Gegen Abend steckte sie ihren Kopf zur Tür hinaus und schaute Phillip fragend an.
»Ich mache jetzt Essen – Sie bleiben doch sicher noch?«
Als sie sah, wie Jake überrascht die Augenbrauen hob, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie sich, ohne es zu wollen, gerade wie die Gastgeberin aufgeführt hatte.
»Ich … Entschuldigung … natürlich nur, wenn es Ihnen recht ist, Mr. Prescott«, stammelte sie mit feuerrotem Kopf.
Einen Moment war es totenstill, dann lächelte Jake. »Natürlich ist es mir recht.« Er wandte sich an Phillip. »Ich wäre böse, wenn du nicht bleiben würdest – du musst unbedingt Joannas Essen probieren, sie ist eine hervorragende Köchin.«
Mit einem verlegenen Nicken flüchtete sie ins Haus. Als sie in der Küche stand und eine Paella zubereitete, fragte sie sich, was in sie gefahren war, sich zu benehmen, als wäre sie Jakes Ehefrau. Irgendwie war es ihr so völlig normal erschienen, sich um seinen Gast zu kümmern. Sie hatte keine Sekunde darüber nachgedacht, dass sie nur eine Bedienstete und nicht die Hausherrin war.
Glücklicherweise schien Jake es ihr nicht übel genommen haben, und auch Phillip hatte sich offenbar nichts dabei gedacht, denn das gemeinsame Abendessen verlief entspannt und sehr harmonisch. Die beiden Männer kannten sich schon von klein auf, waren gemeinsam zur Schule gegangen und hatten am gleichen College studiert. Phillip erzählte allerlei Anekdoten aus ihrer Jugend, berichtete haarklein, was sie alles angestellt hatten, und während es Jake teilweise etwas peinlich zu sein schien, unterhielt Joanna sich bestens. Dadurch, dass sie nur das Leben im »Red Lantern« gehabt hatte, war ihre Kindheit nicht gerade das gewesen, was man als normal bezeichnen konnte. Phillips Geschichten entschädigten sie ein wenig dafür, und sie war natürlich auch begierig darauf, mehr über Jake zu erfahren.
Nachdem sie einen Obstsalat zum Dessert gegessen hatten, verabschiedete Phillip sich.
»Vielen Dank für die nette Bewirtung«, zwinkerte er Joanna zu, »ich werde leider nicht oft so verwöhnt.«
Verlegen gab sie ihm die Hand, und Jake brachte Phillip zur Tür.
»Ich weiß, dass es mich nichts angeht«, sagte Phillip zögernd, »Aber ist es Zufall, dass sie aussieht wie …«
»Sei still«, unterbrach Jake ihn scharf. »Du hast recht, es geht dich nichts an, und ich will auch nichts davon hören.«
Unterdessen räumte Joanna den Tisch ab und begann, das Geschirr zu spülen.
Wenig später kam Jake in die Küche.
»Das Essen war sehr lecker, danke, dass du dir so viel Mühe gemacht hast.«
»Ich habe es gerne getan«, erwiderte sie aufrichtig, ohne ihre Tätigkeit zu unterbrechen.
Er blieb einen Moment hinter ihr stehen und betrachtete sie.
Mit leicht nach unten geneigtem Kopf schrubbte sie konzentriert an einem Teller herum. Aus ihrem Haar, das sie lose am Hinterkopf hochgebunden hatte, waren ein paar kleine Strähnen herausgerutscht und ringelten sich sanft an ihrem schlanken Hals entlang. Sie trug noch immer das Tuch, ihr Rücken und ihre Schultern waren nackt, ihre Haut schimmerte goldbraun und sah weich und samtig aus.
Sein Hals wurde plötzlich eng und staubtrocken, ohne nachzudenken, trat er einen Schritt auf sie zu, beugte sich zu ihr herunter und küsste ihren Nacken. Ihr Geruch und ihr Geschmack nach Sonnencreme, Salz und Pfirsich berauschten ihn so sehr, dass er nicht mehr in der Lage war, klar zu denken. Langsam fuhr er mit seinem Mund über ihr Schlüsselbein, tupfte kleine, zärtliche Küsse auf ihre seidige Haut, liebkoste sie sanft mit seiner Zungenspitze.
Er spürte, wie sie anfing zu zittern, und er spürte, dass es keine Angst war, die sie erschauern ließ. Sie bog ihren Kopf ein wenig zur Seite und genüsslich küsste er ihren Hals. Dabei drehte er sie vorsichtig zu sich herum, wanderte mit seinen Lippen weiter zu ihrem Mund und setzte dort das behutsame Spiel seiner Zunge fort.
»Jake«, flüsterte sie heiser und schlang ihm die Arme um den Hals.
Sehnsüchtig erwiderte sie seinen Kuss, sie öffnete ihren Mund und kam seiner suchenden Zungenspitze entgegen. Ihre Finger streichelten seinen Nacken, griffen dann in sein Haar, während sie sich dichter an ihn schmiegte.
Ihm war klar, dass sie
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