Magnolia Haven 01 - Morgendammerung
spüren musste, wie erregt er war, doch da sie nicht zurückwich, zog er sie nach kurzem Zögern noch enger an sich. Ihre vollen, festen Brüste, die sich gegen seinen Oberkörper drückten, ihr weicher, nachgiebiger Körper und das immer leidenschaftlicher werdende Spiel ihrer Lippen brachten ihn schier um den Verstand.
Mit einem leisen Stöhnen ließ er seine Hände über ihren Rücken gleiten, streichelte zärtlich über ihre warme, samtige Haut.
In diesem Augenblick läutete im Wohnraum das Telefon und riss ihn schlagartig aus seinem Rausch.
»Geh nicht, lass es klingeln«, flüsterte sie sehnsüchtig, doch da hatte er sich auch schon von ihr losgemacht.
Sekundenlang starrte er sie ungläubig und entsetzt an, dann drehte er sich um und floh aus der Küche.
15
Wie festgefroren stand Joanna da und kämpfte gegen ihre Tränen an.
»Vielleicht kommt er ja wieder zurück«, dachte sie hoffnungsvoll, während sie mit den Fingerspitzen über ihre geschwollenen Lippen tastete.
Sie brannten, genau wie die Stellen ihrer Haut, die er geküsst und berührt hatte, und genau wie ihr ganzer Körper, der regelrecht in Flammen zu stehen schien. Diese Gefühle waren völlig neu für sie, sie waren beängstigend und wundervoll zugleich und sie sehnte sich danach, mehr davon zu erleben. Ihr Puls raste bei dem Gedanken daran, was geschehen wäre, wenn das Telefon sie nicht unterbrochen hätte.
Obwohl sie keinerlei Erfahrung in diesen Dingen besaß, hatte sie im »Red Lantern« doch genug mitbekommen, um zu wissen, was zwischen Mann und Frau vor sich ging. Aber das, was sie gerade in Jakes Armen erlebt hatte, ließ sich in keiner Weise mit den derben Schilderungen der Mädchen vergleichen.
Dass es so wunderschön und aufregend sein konnte, so gefühlvoll und intensiv, so zärtlich und leidenschaftlich, hätte sie nicht gedacht. Sie hatte regelrecht gespürt, wie ihr Körper zum Leben erwacht war, hatte gefühlt, wie Jakes Küsse und Berührungen das Feuer in ihrem Inneren immer mehr entfacht hatten. Jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als diesen Weg mit ihm weiterzugehen, herauszufinden, wie es sich anfühlen mochte, ihm ganz zu gehören.
Sie wusste, dass er sich auch danach sehnte, sie hatte es in seinen Augen gesehen, und sie hatte es vorhin, als er sie an sich gepresst hatte, sehr deutlich bemerkt.
Nervös lauschte sie dem leisen, unverständlichen Gemurmel, welches aus dem Wohnzimmer zu ihr herein klang, dann war es plötzlich still.
Unbehaglich harrte sie noch eine Weile aus, hoffte, betete, dass er wieder hereinkommen und sie in seine Arme nehmen würde.
Aber schließlich wurde ihr klar, dass sie vergeblich wartete. Sie hätte es wissen müssen, sein Gesicht, bevor er die Küche verlassen hatte, hatte eine deutliche Sprache gesprochen.
Zögernd trat sie hinaus in den Wohnraum und stellte fest, dass Jake nicht mehr da war. Vermutlich war er in sein Zimmer gegangen, und obwohl sie maßlos enttäuscht war, konnte sie gleichzeitig verstehen, warum.
Mit hängenden Schultern schlich sie die Treppe hinauf, hielt vor seiner Tür einen Moment inne, und überlegte, ob sie hineingehen und mit ihm reden sollte.
Doch dann schüttelte sie den Kopf und ging in ihr Schlafzimmer, es war besser ihn jetzt in Ruhe zu lassen. Aufgewühlt und unglücklich zog sie sich aus und legte sich ins Bett.
»Jake«, war ihr letzter Gedanke, als sie nach langem Grübeln endlich in den Schlaf hinüberdämmerte, »warum muss das alles nur so kompliziert sein?«
Es hatte Jake alle Kraft gekostet, nach dem Telefonat hinauf in sein Zimmer zu gehen. Obwohl er zunächst völlig schockiert über sein eigenes Verhalten war, wäre er am liebsten in die Küche zurückgegangen und hätte da weitergemacht, wo sie unterbrochen worden waren. Er stand dermaßen unter Strom, dass er nur noch daran denken konnte, Joanna in seinen Armen zu halten, und sie zu lieben. Mit Sicherheit hätte er diesen Wunsch nicht mehr gehabt, wenn er auch nur eine Sekunde das Gefühl gehabt hätte, dass sie nicht dazu bereit gewesen wäre. Natürlich hatte er gespürt, dass sie völlig unerfahren war, aber er hatte genauso gespürt, dass sie ihm mit allen Sinnen entgegengekommen war, dass sie seine Liebkosungen genossen hatte.
»Verdammt Joanna, warum hast du mich nicht zurückgehalten?«, fluchte er in Gedanken, um sich nächsten Moment klarzumachen, dass es
seine
Aufgabe gewesen wäre, sich unter Kontrolle zu haben.
Er konnte sie nicht dafür verantwortlich machen,
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