Magnolia Haven 03 - Abendrot
entschlossen, dein … dein Angebot anzunehmen.«
Olivias Augen blitzten freudig auf. »Jake, das freut mich wirklich sehr«, sagte sie leise.
»Es gibt da allerdings einige Bedingungen von meiner Seite«, sprach er ungerührt weiter.
»Sicher, was immer du willst.«
»Das Ganze wird eine reine Zweckehe sein, damit wir uns da richtig verstehen«, erklärte er. »Wir werden in der Öffentlichkeit als Paar auftreten, sofern es sich nicht vermeiden lässt, aber das wird alles sein, privat gehen wir jeder unserer Wege. Es wird kein gemeinsames Schlafzimmer geben, und auch sonst keinerlei Intimitäten zwischen uns.«
»Ja, natürlich«, murmelte sie, und versuchte krampfhaft, ihre Enttäuschung zu verbergen.
»Du wirst dich um Benjamin kümmern, und versuchen, ihm eine Mutter zu sein. Dafür bin ich bereit, dir monatlich eine größere Summe auf ein Konto zu zahlen, über das du frei verfügen kannst. Außerdem komme ich für Michaels Ausbildung auf, und er wird ebenfalls einen gewissen Betrag erhalten, sobald er volljährig ist, als kleines Startgeld sozusagen.«
»In Ordnung.«
»Weiterhin wirst du dich damit einverstanden erklären, dass du im Falle einer Scheidung keinerlei Rechte an Benjamin hast. Er ist mein Sohn, und er wird bei mir bleiben.«
»So weit wird es nicht kommen, Jake«, betonte sie leise.
»Trotzdem«, beharrte er, »ich hätte das gerne geregelt. Wir werden das Ganze schriftlich festhalten, damit es nicht irgendwann zu Missverständnissen kommt.«
Olivia biss sich auf die Lippe und nickte.
»Gut«, er schob ihr den Ehevertrag hin, den Phillip aufgesetzt hatte. »Bitte lies das durch und unterschreibe, wenn du einverstanden bist.«
Frustriert überflog Olivia das Dokument und überlegte, ob sie es wirklich unterzeichnen sollte. Zwar würde sie jetzt bekommen, was sie gewollt hatte, sie würde Jakes Frau werden, allerdings hatte sie sich das anders vorgestellt. Andererseits würde sich das alles vielleicht mit der Zeit geben. Wenn sie erst einmal verheiratet wären, könnte sie ihn sicher überzeugen, seine abweisende Haltung aufzugeben. Er war schließlich auch nur ein Mann, und kein Mann hielt es ewig ohne eine Frau in seinem Bett aus.
Entschlossen griff sie nach einem Stift und setzte ihren Namen auf das Blatt und auf die Kopie.
Jake reichte ihr einen der Verträge. »In Ordnung, dann lass uns über den Termin sprechen. Wenn es dir recht ist, können wir das am ersten Samstag im neuen Jahr erledigen, ich lege keinen Wert auf eine große Feier.«
»Ich weiß nicht, würde es denn nicht etwas merkwürdig aussehen, wenn wir so klammheimlich heiraten?«
Er zuckte mit den Achseln. »Kann sein, aber das ist mir egal. Ein Friedensrichter und zwei Trauzeugen reichen, warum sollten wir ein großes Aufheben darum machen?«
7
Die Hochzeit zwischen Jake und Olivia fand zwei Wochen später auf Magnolia Haven statt. Obwohl Jake ausdrücklich betont hatte, dass er eine Trauung im kleinen Kreis wünschte, hatte Olivia es sich in den Kopf gesetzt, etliche Freunde, Nachbarn und Bekannte einzuladen.
So waren im Wohnzimmer nun etwa dreißig Gäste versammelt, und Jake warf Olivia einen grimmigen Blick zu.
»Was soll das?«
»Ich dachte, es wäre so viel netter«, erklärte sie ihm, und fügte etwas leiser hinzu: »Jetzt schau nicht so böse, du willst doch nicht, dass jemand Verdacht schöpft, oder?«
Mühsam zwang Jake sich ein Lächeln ins Gesicht und trat zusammen mit ihr vor den Friedensrichter. Die Zeremonie war schnell vorüber, Samuel und eine Freundin von Olivia fungierten als Trauzeugen, und nach dem Ja-Wort rang Jake sich einen flüchtigen Kuss auf Olivias Wange ab.
Danach posierte er notgedrungen für ein paar gemeinsame Fotos, schnitt mit ihr die Hochzeitstorte an und sie eröffneten den Tanz. Anschließend zog er sich trotz ihrer Bitten sofort zurück.
»Ich habe dir gesagt, dass ich keine Lust auf dieses ganze Theater habe. Außerdem muss ich mich um Benjamin kümmern«, erklärte er abweisend und verschwand mit seinem Sohn auf dem Arm nach oben.
Er betrat das Kinderzimmer, spielte eine Weile mit Benjamin, fütterte ihn, machte ihn dann für die Nacht fertig und legte ihn in sein Bettchen.
Danach ging er hinüber in sein Schlafzimmer, stellte sich ans Fenster und schaute in den Garten hinaus. Draußen war es grau und trüb, die Dämmerung setzte bereits ein, ein leichter Nieselregen fiel, und das Wetter passte genau zu seiner Stimmung.
Er dachte an Joanna, an den Abend, als er
Weitere Kostenlose Bücher