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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ihn gelegt.
    Brodelnder Zorn kochte in ihr hoch. Am liebsten hätte sie sich auf Joanna gestürzt und ihr die Augen ausgekratzt, doch sie bezähmte sich und zog sich unauffällig zurück.
    Sie wusste einen besseren Weg, dieses Flittchen ein für alle Mal loszuwerden, einen sehr wirkungsvollen, und danach würde Jake wieder ihr gehören – ihr ganz allein.

13
    »Du bist in letzter Zeit oft unterwegs, Junge«, stellte Samuel einige Tage später fest, als er nachmittags zusammen mit Jake im Arbeitszimmer saß und ein paar geschäftliche Dinge besprach.
    »Ich besuche Freunde«, erklärte Jake ausweichend.
    Samuel hob eine Augenbraue. »Über Nacht?«
    »Lass uns doch bitte beim Thema bleiben«, murmelte Jake unangenehm berührt, und fuhr übergangslos fort: »Wie gesagt, im Moment läuft alles ganz gut. Ich konnte einige neue Kunden gewinnen, die bereit sind, im Gegenzug zu einem angemessenen Rabatt größere Mengen unserer Garne abzunehmen. Somit sind zumindest die Löhne und Gehälter sicher, ohne dass wir irgendwelche Entlassungen vornehmen müssen. Ich schätze, das dürfte auch die monatlichen Belastungen für die Hypothek abdecken, sofern die Bank nicht auf die Idee kommt, uns die Daumenschrauben anzulegen. Wenn wir dann noch die Außenstände hereinholen, die aus dem Großauftrag offen sind, den Tom mit ‚Cranfield Industries‘ abgeschlossen hat, ist alles in trockenen Tüchern.«
    »Das freut mich zu hören, Jake. Du hast dich enorm angestrengt, um das Desaster wieder in Ordnung zu bringen, das Tom angerichtet hat, ich bin wirklich stolz auf dich«, lobte Samuel zufrieden. »Trotzdem muss ich noch einmal auf dein Privatleben zu sprechen kommen, auch wenn dir das unangenehm ist. Ich sehe es nicht gerne, dass du dich nachts irgendwo herumtreibst.«
    »Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht, Vater.«
    »Du bist verheiratet, wenn du dich heimlich mit anderen Frauen triffst, geht mich das sehr wohl etwas an«, widersprach Samuel. »Oder soll ich erst warten, bis die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass du deine Frau betrügst?«
    Jake seufzte. »Also gut, wenn du es unbedingt wissen willst – ich habe die Scheidung eingereicht.«
    »Was? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Wegen einer Affäre?« Samuel sah aus, als würde er jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen.
    »Jetzt beruhige dich doch«, beschwichtigte Jake ihn. »Nein, nicht wegen einer Affäre. Die Ehe mit Olivia war ein Fehler, ich hätte sie gar nicht erst heiraten dürfen. Ich habe keine Gefühle für sie, und das wird sich auch niemals ändern. Es ist besser, das zu beenden, in unser beiderseitigem Interesse.«
    Samuel musterte ihn einen Augenblick schweigend. »Und was ist mit Benjamin? Was ist mit dem Gerede der Leute? Und der Tatsache, dass du wegen dieser ganzen unseligen Geschichte mit einem Fuß im Gefängnis stehst?«
    »Nenn es nicht ‚eine unselige Geschichte‘«, fuhr Jake ihn an. »Joanna war das Beste, was mir je passieren konnte, und sie hat mir einen Sohn geschenkt, also nenn es nie wieder ‚eine unselige Geschichte‘. Das Gerede der Leute ist mir vollkommen egal, und auch die Ehe mit Olivia würde mich im Ernstfall nicht vor einer Strafe bewahren, das weißt du so gut wie ich. Das Ganze würde einer Überprüfung niemals standhalten, ergo ist es sinnlos, weiter daran festzuhalten.«
    Müde schloss Samuel die Augen. »Du hast mir nie etwas von Benjamins Mutter erzählt«, murmelte er resigniert. »Du liebst sie wohl immer noch sehr.«
    »Allerdings, das tue ich«, betonte Jake energisch. »Und das ist der Hauptgrund, warum ich die Scheidung von Olivia möchte. Ich will Joanna endlich heiraten, das wollte ich von Anfang an.«
    »Dann ist sie also die Frau, mit der du dich triffst?«
    »Ja.« Als Jake Samuels ablehnendes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Vater, wenn du sie kennen würdest, könntest du mich verstehen.«
    »Vermutlich könnte ich es«, dachte Samuel, »aber ich will es nicht.«
    »Was ist los?«, fragte Joanna, »Du bist so nachdenklich.«
    Sie bereitete in der Küche einen Salat fürs Abendessen zu. Jake hatte gerade Benjamin in sein Bettchen gelegt und stand jetzt am Fenster des Wohnraums und schaute schweigend hinaus.
    »Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem Vater«, berichtete er, und Joanna zuckte unmerklich zusammen. »Ich habe ihm gesagt, dass ich mich von Olivia scheiden lassen werde, und er war nicht sonderlich begeistert davon.«
    »Weiß er, dass wir … hast du ihm erzählt, dass du

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