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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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zufrieden?« Sie konnte sich noch genau daran erinnern, welche Bedenken ihre Tante zuhause gehabt hatte.
    »Es ist wundervoll!«, schwärmte Tante Linette. »Also, schnappt eure Besen und nichts wie los! Ich bin gespannt, wie es euch gefällt.« Die beiden Hexen führten die Mädchen in den Stadtpark, der direkt hinter dem Rathaus lag. Zwischen drei großen Trauerweiden bestiegen sie ihre Besen.
    »Nach oben hinaus und nirgends an!«, riefen sie und flogen los.
    Das Hotel, in dem der Hexenkongress stattfand, lag außerhalb von Salem auf einer kleinen Anhöhe, direkt am Meer. Bereits von Weitem sah Magnolia das haushohe Dornengestrüpp, das das Gebäude wie einen Schutzwall umgab.
    Die Hexen landeten auf einer großen Wiese direkt vor der Dornenhecke und gingen das letzte Stück zu Fuß.
    «Weshalb fliegen wir nicht einfach rein?«, wunderte sich Magnolia.
    »Du kannst ja mal probieren, darüber hinweg zu fliegen.« Linette und Runa kicherten. »Die Veranstalter haben natürlich Vorkehrungen getroffen, damit dieser Kongress ungestört stattfinden kann«, erklärte Linette.
    Je näher sie kamen, desto höher ragte die Dornenhecke vor ihnen auf. Hier und da blühten bereits vereinzelte Rosen und verströmten einen betörenden Duft.
    »Wie bei Dornröschen«, flüsterte Jörna fast andächtig.
    »Nur, dass in der Märchenhecke der eine oder andere Prinz gestorben ist«, gab Magnolia zurück.
    Wie angewurzelt blieb Jörna stehen. »Hier auch!«, hauchte sie.
    »Was meinst du mit hier auch?«, fragte Magnolia und augenblicklich dämmerte es ihr. Hecktisch glitten ihre Augen über die Hecke.
    »Da!« Jörna deutete mit zitterndem Finger auf eine bestimmte Stelle im Gebüsch. Tatsächlich, die Reste eines zerfetzten roten Umhangs hatten sich in den Ranken verfangen und aus dem Gestrüpp lachte ihnen hohläugig und bleich ein Totenschädel entgegen. Magnolia unterdrückte einen Schrei.
    »Lauter liebestolle Prinzen!«, schnaubte Tante Linette verächtlich. »Die Hecke ist voll von ihnen.«
    Magnolia bekam ganz weiche Knie und sah schnell in eine andere Richtung, um bloß nicht noch mehr von ihnen zu entdecken.
    Direkt vor ihnen lag ein großer grauer Findling. Runa trat forsch an ihn heran und schlug dreimal kräftig mit der flachen Hand darauf. Augenblicklich gab es ein raschelndes Geräusch und in der Hecke öffnete sich ein breites Tor. Zwei mittelalterlich gekleidete Soldaten, mit Hellebarden bewaffnet, traten heraus.
    »Passwort«, verlangten sie.
    »Poseidon«, antwortete Runa. Sofort gaben die Wachen den Weg frei.
    »Das Passwort wird jeden Tag nach dem Frühstück gewechselt, also vergesst nicht, es euch jeden Morgen abzuholen«, erklärte Linette, als sie durch´s Tor gingen.
    Sowie sie die Wachen passiert hatten, standen sie in einem großen Park. Brunnen, Hecken und Rabatten waren geometrisch angelegt. Und im Hintergrund ließ sich eine Art Labyrinth aus hohen Hecken erkennen. Mittendrin thronte das Hotel oder besser gesagt das Schloss. Magnolia und Jörna bekamen große Augen. Majestätisch stand es da und blickte über den wundervollen Garten, bis zum Meer zu seinen Füßen.
    »Dornröschens Schloss!«, murmelte Jörna. Und auch Magnolias Herz machte vor Freude einen Sprung. Es war einfach wunderschön, mit seinen vielen Erkern, Zinnen und vergoldeten Türmchen, die in der Sonne blitzten.
    Drum herum herrschte reges Treiben. Magnolia sah eine Gruppe indischer Hexen auf prächtig geschmückten Elefanten durch den Schlosspark reiten. Und unter schattigen Bäumen hatten es sich ein paar irische Waldfrauen gemütlich gemacht.
    Ein sanftes Rückenklopfen erinnerte Magnolia daran, ihren Mund wieder zu schließen.
    »Hier entlang! Ihr könnt euer Gepäck im Zimmer abstellen.«
    Wortlos folgten Magnolia und Jörna den beiden älteren Hexen. Die nächste Überraschung erwartete sie, als sie das Foyer des Hotels betraten. Es hätte einem 5-Sterne-Hotel alle Ehre gemacht, so prachtvoll war es eingerichtet. Man konnte sich beinah nicht vorstellen, dass ausgerechnet hier ein Hexenkongress stattfand.
    »Wow, alles vom Feinsten«, staunte Jörna.
    »Und du hast deine eigene Bratpfanne mitgebracht«, verspottete Magnolia ihre Tante.
    Im Aufzug gelangten sie in den zweiten Stock und öffneten die Tür zu ihrem Zimmer mit einem Schlüssel, der die Form eines Seepferdchens hatte. Dicke Teppiche dämpften ihre Schritte, als die Mädchen sich im Wohn- und Schlafzimmer umsahen. Sogar einen Balkon gab es, von dem aus man einen

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