Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)
ich bald nach Deutschland zurück.«
Frau Melbach zog die Augenbrauen hoch. »Das hätte jetzt auch eine Fünfjährige sagen können. Wirklich, Magnolia! Natürlich ist mir die Auktion nicht wichtiger als du. Aber der Sekretär, um den es hier geht, ist nun mal einmalig – und wir werden uns bestimmt bald wiedersehen.«
Magnolia straffte die Schultern. Es war gut, so wie es war. Es erleichterte den Abschied und zeigte ihr deutlich, wohin sie gehörte.
»Komm schon, Maggie! Wir hatten fünf schöne Tage zusammen, oder nicht?« Ihre Mutter zog sie in die Arme. »Was sagst du, Jörna?« Jörna sah aus, als wollte sie überhaupt nichts dazu sagen. Verlegen blickte sie auf ihre Schuhspitzen.
»Hört auf zu schmollen. Eigentlich könnt ihr euch sogar glücklich schätzen, denn wer von euren Klassenkameraden ist jemals mit einem Greyhound gefahren?«
»Wann fährt der Bus?«
Ihre Mutter sah auf die Uhr. »In einer Stunde, wir haben genügend Zeit. Ihr könnt noch in aller Ruhe frühstücken.«
Nach dem Frühstück brachen sie auf. Magnolia und Jörna verabschiedeten sich von Mary und Mr Hopps, während Frau Melbach den Wagen aus der Garage holte. Bei ihrer Abfahrt stand der Freund ihrer Mutter genau wie bei ihrer Ankunft auf der Terrasse und hob die Hand. Sie fuhren davon und damit war ihr Besuch in Gloxby beendet.
Der Bus wartete bereits, als sie eine halbe Stunde später die Haltestelle erreichten. Sie beeilten sich, ihr Gepäck vom Wagen in den Bus zu laden. Dann hieß es, endgültig Abschied nehmen.
Charlotte Melbach gab Jörna als Erstes die Hand. »Es war schön dich kennenzulernen. Wenn du magst, kannst du Magnolia bei ihrem nächsten Besuch wieder begleiten. Du bist immer herzlich willkommen.« Jörna bedankte sich für die Einladung und vergaß auch nicht, die Shoppingtour nach New York zu erwähnen. Nun war Magnolia an der Reihe. Ihre Mutter zog sie in die Arme und drückte sie ganz fest.
»Ich glaube, du bist tatsächlich ein Stück gewachsen«, sagte sie und in ihren Augen glitzerte es verdächtig.
Magnolia schluckte. »Kann sein …«, sagte sie.
»Also, mach’s gut, mein Schatz, und ruf an, wenn du wieder zuhause bist.«
»Das Handy hat im Regenfass keinen Empfang«, antwortete Magnolia.
»Stimmt! Ich habe ganz vergessen, dass du ja im tiefen tiefen Wald wohnst. Dann ruf aus Rauschwald an, hörst du?« Der Busfahrer hupte ungeduldig.
»Mach ich.« Magnolia stieg ein. »Mach’s gut, Mama.« Der Bus setzte sich in Bewegung und ihre Mutter lief ein Stück nebenher.
»In den Weihnachtsferien kommst du wieder! Ach, da sind wir ja in Florenz! Dann ist es besser, wenn …«
Magnolia konnte nicht mehr hören, was ihre Mutter rief, aber es war auch nicht wichtig. Sie winkte noch einmal und ließ sich dann in ihren Sitz fallen.
»Auf zum WWC!«, sagte sie.
Pünktlich um zwei Uhr nachmittags kamen sie vor dem Rathaus in Salem an. Erwartungsvoll blickten Magnolia und Jörna aus dem Fenster. Nichts. Von Tante Linette war weit und breit keine Spur zu sehen.
Der Busfahrer lud schnell ihre Koffer und Yogataschen aus und fuhr davon. Mutterseelenallein standen die beiden Junghexen vor dem alten Rathaus und sahen sich unschlüssig um.
»Und nun?«, fragte Jörna.
Magnolia zuckte die Schultern. »Schätze, wir müssen hier auf sie warten. Mit all dem Gepäck können wir schlecht bummeln gehen. Aber dahinten steht eine Bank.«
Die Zeit verstrich. Schon über eine Stunde saßen die Mädchen da und warteten. Allmählich wurden sie unruhig.
»So ein Mist!«, schimpfte Magnolia. »Wir haben noch nicht einmal genügend Saft auf dem Handy, um irgendjemanden anzurufen!«
»Wen willst du in Amerika auch anrufen?«, fragte Jörna.
»Huuuuuhhuuuu!!!«, krakeelte es da ganz unverhofft. Im Laufschritt eilten Linette und Runa über die Straße.
»Ich komme, Lämmchen!!«
Magnolia war das sehr peinlich. »Passt auf, dass ihr nicht überfahren werdet!«, rief sie zurück.
Tröööt! Da wäre es fast passiert. Nur der schnellen Reaktion des Fahrers war es zu verdanken, dass die beiden Hexen nicht unter die Räder kamen.
»Wie haben die beiden nur die vergangenen Tage überlebt?«, wunderte sich Jörna.
»Tut mir leid, dass ihr warten musstet!«, keuchte Tante Linette, alssie die Mädchen endlich erreicht hatten. »Uns ist etwas Wichtiges dazwischengekommen, aber nun sind wir ja hier.«
»Das Hotel liegt etwas außerhalb, in der Nähe des historischen Hafens!«, berichtete Runa.
Magnolia grinste. »Ihr seid also
Weitere Kostenlose Bücher