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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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du weißt nicht, wen du da vor dir hast! Der Kerl im Wasser ist ein Kelpie. Noch nie von ihm gehört?«
    Magnolia schüttelte den Kopf.
    »Ich muss wirklich ein ernstes Wörtchen mit deiner Tante reden«, sagte Jörna streng. »Es ist absolut verantwortungslos, dich so unaufgeklärt herumlaufen zu lassen. Ein Kelpie ist ein Wassergeist. Er lockt dich auf seinen Rücken und wenn du draufsitzt, zieht er dich hinunter bis auf den Grund des Sees, wo du jämmerlich ertrinkst.«
    Fassungslos sah Magnolia ihre Freundin an. »Das tut er?«
    Wie aufs Stichwort stieg der Kelpie aus dem Wasser. Vorsichtshalber gingen die Mädchen ein paar Schritte rückwärts.
    »Keine Angst«, beruhigte Su-Li. »Solange du nicht aufsteigst, kann er dir nichts tun.«
    Der Kelpie ging einmal im Kreis und schnaubte leise. Dann warf er seinen Kopf in den Nacken und scharrte mit den Hufen.
    »Er ist einfach wunderschön.«
    »Leider lässt sein Charakter zu wünschen übrig!«, erklärte Jörna trocken.
    Der Kelpie umkreiste die Mädchen und knickte dann wie ein Kamel in den Vorderläufen ein. Es wäre ein Leichtes gewesen, jetzt auf seinen Rücken zu klettern.
    »Er will, dass wir aufsteigen«, kommentierte Su-Li. »Besser, wir hauen ab.«
    Magnolia trennte sich nur schwer vom Anblick des schönen Pferdes. Trotzdem gab sie sich einen Ruck.
    Im selben Moment, in dem Magnolia sich umdrehte, stieß der Kelpie ein wütendes Heulen aus. Das Geräusch erinnerte eher an einen Wolf als an ein Pferd. Er schlug mit den Hinterbeinen aus und stürzte sich zurück in den See.
    Die Mädchen hatten genug. Da es ohnehin spät geworden war, kehrten sie zum Zelt zurück.
    Auch in dieser Nacht schlief Magnolia schlecht. Immer wieder wachte sie auf, träumte von den fremden Frauen, die sie in ihrem Zelt besucht hatten, und von einer Herde schwarzer Pferde, die im See nach ihr riefen.
    Dann wurde es endlich hell. Die kalifornischen Hexen hatten ihre Vorhänge fest zugezogen, Jörna schnarchte leise unter ihrem Baldachin und Su-Li verbrachte die Nacht wieder in ihrem geliebten Kühlschrank. Magnolia war froh, dass noch niemand wach war. Besonders Brenda war seit dem Ball sehr abweisend zu ihr.
    Sie schlüpfte in T-Shirt und Shorts, zog sich ein Hemd anstelle einer Jacke über und verließ leise das Zelt. Sie musste ihre Gedanken sortieren und das ging am besten allein.
    In der Nacht hatte es geregnet. Wie schimmernde Juwelen glänzten die Tautropfen im nassen Gras. Der Himmel über dem Camp war blank geputzt und es versprach, ein warmer Tag zu werden. Ohne darauf zu achten, lenkte Magnolia ihre Schritte hinunter zum Bach. Sie folgte ihm bis zur Brücke und ging abermals hinüber.
    Heute Morgen war der Wald hell und licht. Trotzdem verspürte Magnolia kein Bedürfnis, ihn zu betreten. Sie setzte sich stattdessen auf einen Baumstamm und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Tief atmete sie den Duft von Mädesüß ein, das üppig am Ufer des Baches wuchs.
    Warum konnte das Leben nicht immer so schön und einfach sein? Warum lauerten alle paar Meter irgendwelche Fallstricke oder Elfen, über die man stolpern und sich dabei das Herz brechen konnte? Wozu brauchte man überhaupt so ein blödes Herz?
    »Vielleicht um darauf zu hören?«, fragte da eine Stimme direkt hinter ihr.
    Magnolia fuhr herum und wurde puterrot. Leander kam aus dem Wald. Er trug seinen Langbogen über der Schulter und wirkte frisch und ausgeruht.
    Ganz anders Magnolia. Sie hatte sich heute Morgen noch nicht einmal die Zähne geputzt.
    »Hast du meine Gedanken belauscht?«, fragte sie peinlich berührt.
    »Nur den letzten«, gab Leander zu und setzte sich neben sie auf den Baumstamm, als wäre es das Normalste der Welt.
    »So etwas tut man nicht!«, sagte Magnolia und kam sich gleich darauf blöd und verstaubt vor. »Hast du wirklich nur den letzten Satz gehört?«
    Leander lachte. »Ja, ich schwöre!« Dabei hielt er zwei Finger in die Luft. »Habe ich etwas verpasst?«
    Magnolia schüttelte den Kopf und musste sich sehr zusammenreißen, um nicht schon wieder rot zu werden. »Was machst du so früh unterwegs?«
    »Ich konnte nicht schlafen und habe einen Spaziergang gemacht, genau wie du.«
    »Natürlich.« Magnolia stand auf.
    »Nein, warte!«, Leander hielt sie zurück. »Ich habe nachgedacht.«
    Magnolia ließ sich zurück auf den Baumstamm sinken. Ihr Herz fing schon wieder an zu klopfen. »Und worüber? Ich meine … worüber hast du nachgedacht?«
    Leander setzte sich rittlings auf den Baumstamm und sah

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