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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Hexe, die wir vor ein paar Tagen verfolgt haben?«
    »Du meinst die, die in diesem seltsamen Haus gewohnt hat?«
    »Genau, das war eine Baba-Jaga«, sagte Jörna eifrig.
    »Moment. Ich verstehe nicht …«, unterbrach Leander sie.
    »Was gibt’s denn daran nicht zu verstehen?«, zickte Jörna.
    »Ich meine nicht die Baba-Jaga. Ich meine das ganze Drumherum. Was ist das für eine Brille, die Linette in der Hand hält? Und warum wurden sie von Gorgonen versteinert? Gorgonen bringe ich mit griechischen Sagen in Verbindung, aber nicht mit Amerika.«
    Magnolia sah ihn an. Er hatte recht. Um die Sache richtig zu verstehen, fehlten noch ein paar wichtige Details. Weshalb hatten die Gorgonen Tante Linette und Runa überhaupt versteinert?
    »Vielleicht kennt Jeppe die Antwort«, sagte sie. Und wieder richteten sich alle Blicke auf den Kobold.
    Jeppe, der sonst nie eine Gelegenheit ausließ, um große Reden zuschwingen, kaute jetzt nervös auf seiner Unterlippe. Dann riss er sich die blaue Kappe vom Kopf und warf sie auf den Boden.
    »Trollkacke, Trollkacke, Trollkacke!!!«, rief er und raufte sich die Haare. »Ich weiß, dass ich es euch eigentlich nicht erzählen darf! Aber … Könnt ihr schweigen?«
    »Hör mit diesen Spielchen auf, Jeppe!!!«, schrie Magnolia. »Tante Linettes Leben steht auf dem Spiel und du …!«
    »Das ist kein Spiel!«, schrie nun auch Jeppe. »Zuerst müsst ihr schwören, dass ihr mit niemandem darüber sprecht!«
    Jetzt sahen ihn alle erstaunt an. Ihnen dämmerte, dass es um mehr ging als um einen Kobold, der sich wichtigmachen wollte.
    Einer nach dem anderen gab Jeppe sein Ehrenwort, niemandem von dem Gehörten zu erzählen. Jeppe holte tief Luft und winkte sie näher zu sich heran.
    »Linette und Runa waren nicht nur hier, um den WWC zu besuchen, sondern auch in geheimer Mission«, sagte er mit gedämpfter Stimme.
    Alle sahen ihn misstrauisch an, schließlich wusste man bei Kobolden nie, ob man ihnen trauen konnte.
    »Wenn diese Mission so geheim ist, weshalb weißt du dann davon?«, fragte Jörna deshalb angriffslustig.
    Der Kobold sah sie beleidigt an. »Wahrscheinlich liegt es daran, dass diese Mission eng mit meinen Verwandten, den Klabautern, verknüpft ist! Schon mal dran gedacht, du Trampel?«
    Empört schnappte Jörna nach Luft, aber sie hielt den Mund. »Ohne das eine würde es das andere nicht geben«, fügte Jeppe wichtig an. »Also hört zu, damit ich euch die Geschichte erzählen kann. Kennt ihr die Sage vom Kyffhäuser? Wo König Barbarossa angeblich zu Stein erstarrt an einem Tisch sitzt und auf seine Erweckung wartet?« Su-Li schüttelte den Kopf, aber die drei anderen nickten. »Barbarossa war ein mächtiger König und er hatte wie jeder mächtige König Vasallen, die ihn unterstützten. Zu seinen Gefolgsleuten gehörte auch derRitterorden ›Falter des Lichts‹. Ihr Anführer Gerold von Greifenfels hat allerdings nicht nur dem König, sondern auch dem Teufel ewige Gefolgschaft geschworen.« Jeppes Zuhörer hielten die Luft an. »Zum Lohn dafür konnten sich Gerold und seine Ritter, wann immer sie es wollten, in Geister verwandeln. Auf riesigen Streitrössern galoppierten sie über das Land und brachten Tod und Verderben in die Dörfer, die sie heimsuchten. Doch nicht nur Menschen fürchteten das Geisterheer. Es waren vor allem die Hexen, die zittern mussten. Denn Gerold von Greifenfels wollte sie vernichten.«
    »Was ist mit den anderen magischen Wesen?«, warf Magnolia schüchtern ein.
    Jeppe holte tief Luft. »Auf die hatte er es auch abgesehen. Aber die Hexen hasste er am allermeisten. Machen wir uns nichts vor, Hexen sind Menschen, sie haben es auch in der Magie am weitesten gebracht. Andere magische Wesen besitzen ihrer Art entsprechende Fähigkeiten. Ein Drache spuckt Feuer, eine Sirene lockt mit ihrem Gesang Seeleute ins Verderben, wir Kobolde können Schätze aufspüren und manche von uns können sich unsichtbar machen. Aber Hexen können alles! Sie brauchen dazu nur den richtigen Zauberspruch und die richtigen Zutaten. Wie gesagt, Gerold von Greifenfels wollte die Hexen vernichten und sein Geisterheer gab ihm die Möglichkeit dazu. Ihre Nebelgestalten krochen wie eine tödliche Krankheit durch Türritzen und Schlüssellöcher und raubten den Zauber der weisen Frauen. Das Hexenerbe war auf das Höchste bedroht. Aber da nicht nur Gerold von Greifenfels über magische Kräfte verfügte, sondern auch die Hexen, schmiedeten sie einen Plan. Sie lockten ihn und sein

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