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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Eisen legte sich enger um Magnolias Herz. Trotzdem trat sie zu Sir Archibald an den Tisch.
    »Guten Morgen, Sir«, grüßte sie ihn. »Haben Sie meine Tante heute Morgen schon gesehen?«
    Sir Archibald sah erfreut von seinem Croissant auf und tupfte sich mit einer Serviette den Mund ab. »Leider nicht, junge Dame. Wie es aussieht, haben mich die Ladys heute Morgen versetzt. Ich nehme an, sie schlafen noch. Ich an ihrer …«
    »Danke, Sir Archibald!«, unterbrach Magnolia ihn und stürmte in halsbrecherischem Tempo aus dem Raum.
    Der Pixie an der Rezeption gab ihnen die gleiche Antwort, die ihnen bereits Sir Archibald gegeben hatte. Man hatte die Hexen heute Morgen noch nicht gesehen. Weil er Magnolia und Jörna jedoch kannte, händigte er ihnen bereitwillig den Zimmerschlüssel der beiden aus.
    Magnolia war furchtbar nervös, als sie mit zitternden Fingern die Tür öffnete. Das Erste, was ihr ins Auge fiel, waren die Koffer. Sie standen gepackt und griffbereit im Flur. Die junge Hexe bekam weiche Knie und auch Jörna stöhnte beim Anblick des Gepäcks. Der Blick ins Schlafzimmer bestätigte dann ihre schlimmsten Befürchtungen: Die Betten der beiden Hexen waren unbenutzt.
    »Es sieht aus, als hätten sie alles für eine schnelle Abreise vorbereitet«, stellte Jörna fest.
    Magnolia hätte sich am liebsten verkrochen und gewartet, bis dieser Albtraum endlich vorbei war. Aber nur Fledermäuse lassen sich hängen. Also straffte sie ihre Schultern und atmete einmal tief durch.
    »Lass uns die beiden suchen!« Sie war bereit, für ihre Tante zu kämpfen.
    Vor dem Hotel sahen ihnen die anderen gespannt entgegen. Doch Magnolia und Jörna schüttelten nur schweigend den Kopf. Mitfühlend sahen Su-Li und die Elfen sie an. Sofort schossen Magnolia die Tränen in die Augen.
    »Dann lasst uns mit der Suche starten«, sagte Leander und lenkte die Aufmerksamkeit auf andere Dinge.
    »Das hier sind übrigens Elon und Navario. Die beiden sind sozusagen Vollelfen.« Leander grinste schief. »Es gibt niemanden, der es im Fährtenlesen mit ihnen aufnehmen kann.«
    »Du übertreibst, Alter.« Die beiden Elfen nickten Magnolia freundlich zu. »Tut uns echt leid, die Sache mit deiner Tante«, meinte Navario.
    »Danke, es ist super, dass ihr bei der Suche helft«, antwortete Magnolia leise.
    »Hat jeder ein Telefon, das hier funktioniert?«, fragte Leander weiter. Alle außer Jeppe nickten.
    »Gut, wer sie gefunden hat, ruft an. Ansonsten treffen wir uns zum Abendessen wieder hier.«
    Magnolia sah ihn schräg an. Wie konnte er jetzt ans Essen denken?
    »Wir brauchen Kraft für die Suche und Kraft für das, was danach kommt«, erklärte Leander ernst und sah sie an.
    Erst in diesem Augenblick merkte Magnolia, dass sie schon wieder vergessen hatte, ihre Gedanken zu blockieren.
    »Rufen wir die Besen«, schlug Jörna vor.
    »Ich lasse das Hotel nicht aus den Augen!«, versprach Su-Li.
    »Und ich spreche noch einmal mit den Klabautern, möglicherweise wissen sie etwas über die Baba-Jaga«, ließ Jeppe sie wissen.
    »Gut, dann lasst uns die Handynummern tauschen.« Leander holte sein Handy heraus.
    Magnolia seufzte. Wenn er das vor einer Stunde gesagt hätte … Sofort schämte sie sich für diesen Gedanken.
    »Wie kommt ihr in die White Mountains? Sie sind ziemlich weit von hier entfernt.«
    Leander sah sie spöttisch an. »Schon mal etwas von Motorrädern gehört?«, fragte er. Magnolia bekam einen roten Kopf.
    Dann trennten sie sich. Jeder wusste, was er zu tun hatte. Die jungen Hexen riefen ihre Besen und verließen zu Fuß das Camp. Erst im Wäldchen vor der Dornenhecke stiegen sie auf.
    »Nach oben hinaus und nirgends an!«, riefen sie. Und schon ging es los.
    Der Himmel war herrlich blau, nicht eine Wolke trübte den Blick. Also blieb nur zu hoffen, dass heute Morgen nicht allzu viele Menschen nach oben schauten.
    »Wir müssen so schnell wie möglich von der Küste und den Häusern wegkommen!«, rief Jörna, während sie höher und höher stiegen.
    Magnolia nickte. »Richtung Connecticut! Wenn ich mich recht erinnere, sind wir damals von Gloxby aus gestartet.«
    »Stimmt!«, schrie Jörna zurück. »Kannst du dich noch an die Klippen mit den knutschenden Pärchen erinnern?«
    Ein kleines Lächeln huschte über Magnolias Gesicht. Hier oben, unterwegs auf Huckebein, fiel eine ganze Portion Traurigkeit von ihr ab. Was hatte Su-Li gesagt? Tante Linette und Runa waren nicht tot, nur versteinert. Und jetzt, wo sie Seite an Seite mit Jörna

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