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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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drehte er sich um und ging schnell davon. Elon und Navario folgten ihm.
    »Abschied ist ein kurzes Wort für einen langen Schmerz!«, stellte Sir Archibald düster fest und sah Magnolia aus wässrigen Augen wissend an. »Aber auch der geht irgendwann vorbei.«
    »Sie sehen sich ja wieder!«, sagte Jörna schnippisch. Sie konnte sich gut vorstellen, wie ihre Freundin sich fühlte. Und die Grabrede des alten Professors ging ihr mächtig auf die Nerven. Also griff sie nach Magnolias Hand und zog sie mit sich die Stufen hinunter.
    Magnolia hätte heulen können, so durcheinander war sie. Aber sie riss sich zusammen und konzentrierte sich stattdessen darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen und zu atmen. Doch was nützte das alles, wenn man nichts anderes sah als grüne Augen und nichts anderes denken konnte als, Leander … Leander … Leander.
    Nach einem kurzen Stück Weg, von dem Magnolia nicht wusste, wie sie es zurückgelegt hatte, pfiff ihr plötzlich ein salziger Wind um die Ohren und sie stand in einer großen Höhle, die sich zum Meer hin öffnete.
    Als Erstes fiel ihr der seltsame kleine Mann in Gummistiefeln und Südwester auf, der am Strand neben Runa und Tante Linette stand. Er deutete auf ein seltsames Ungetüm, das träge in mitternächtlicher Brise schaukelte.
    Wäre dieses Ungetüm ein Boot gewesen, hätte Magnolia sich sicherlich nichts dabei gedacht. Doch jetzt rieb sie sich verwundert die Augen.
    Hätte sie nicht gewusst, dass sie es ungeheuer eilig hatten, sie hätte glatt geglaubt, Tante Linette wollte ihnen einen Flug in einem historischen Fesselballon spendieren. Was zweifellos unmöglich war.
    »Nun, was sagt ihr?«, fragte Runa mit ungewöhnlich sanfterStimme. »Man nennt ihn auch den Wolkentänzer oder Spielball der Winde.«
    Spielball der Winde?
    Magnolia räusperte sich. »Ich dachte, wir hätten es ungeheuer eilig. Aber meinetwegen, wenn ihr Lust auf einen kleinen Rundflug habt, würde ich gern noch für ein paar Stunden zurück ins Camp gehen. Ihr könnt mich ja später wieder abholen.«
    Sie wollte gerade umdrehen, als Tante Linette ihr in die Quere kam.
    »Nicht so hastig, junge Kröte!«, sagte sie. »Das wird kein nächtlicher Rundflug. Dieser entzückende Wolkentänzer wird uns nach Hause bringen. Unverzüglich und auf kürzestem Weg.«
    Magnolia glaubte nicht recht zu hören. »Dieses Teil?! Das kann unmöglich dein Ernst sein. Erst regst du dich über die engen Sitze im Flugzeug auf und jetzt sollen wir uns zu fünft in dieses Weidenkörbchen quetschen? Du hast deine Koffer dabei, schon vergessen?«
    »Nun halt aber mal die Luft an, Fräulein Neunmalklug!«, fiel Runa ihr böse ins Wort. »Dass du noch nie vom legendären Wolkentänzer gehört hast, ist natürlich sehr bedauerlich, aber nicht unsere Schuld. Also halte einfach die Klappe und steige ein. Ich versichere dir, der Platz in diesem Weidenkörbchen ist völlig ausreichend.«
    »Blöde Kuh«, flüsterte Magnolia Jörna zu.
    »Das habe ich gehört!«
    Magnolia verdrehte die Augen. Trotzdem kletterte sie über die Strickleiter an Bord des Ballons.
    Tante Linette hatte inzwischen ihr Gepäck herangewinkt und reichte es nun hinein. Die Mädchen nahmen es an und sahen sich verblüfft um. Das hatten sie nicht erwartet.
    »Unglaublich«, flüsterte Jörna.
    Der Korb war innen um ein Vielfaches größer, als es von außen den Anschein hatte. Er verfügte sogar über eine Art Kajüte. Neugierig öffneten die Mädchen die niedrige Tür und traten ein.
    Die Kajüte in diesem Ballon war zwar altmodisch, verfügte aber über jeden Komfort, den man sich auf einer Reise nur wünschen konnte. Es gab gemütliche Schlafkojen, eine blank geputzte Kombüse und bequeme Sessel. Sogar über eine Toilette und Waschgelegenheit verfügte dieses Wundergefährt.
    »Das hätte ich nicht erwartet«, gestand Jörna verwundert.
    »Ich auch nicht«, gab Magnolia zu. »Wenn das Ding jetzt noch so schnell wie ein Airbus ist, bin ich wirklich beeindruckt.«
    »Tatsächlich?« Tante Linette zog spöttisch die Augenbrauen hoch. »Der Ballon ist mit Drudenhauch gefüllt, falls dir das etwas sagt. In ihm ist bereits der wundervolle Merlin von Avalon nach Marseille gereist. Da sollte er deinen Ansprüchen wohl genügen.«
    Jetzt waren die Mädchen wirklich beeindruckt.
    »Wow!«, sagte Magnolia. Natürlich kannte sie diesen sagenumwobenen Zauberer aus zahlreichen Geschichten. Und auch der Drudenhauch war ihr noch in guter Erinnerung.
    »Lässt sich dieser Ballon

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