Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
Vom Netzwerk:
krass!«, stellte Merle fest. »Schnucks Geschäft ist der coolste Laden, den Rauschwald zu bieten hat. Wenn du nicht meine Freundin wärst, würde ich dir den Job glatt wegschnappen.«
    »Wehe!«, lachte Magnolia.
    »Ich würde auch gern zwischen all den tollen Parfüms arbeiten«, gestand Birte. »Wie viel zahlt er denn?«
    Magnolia zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, aber bei meinemGlück ist die Stelle sicher schon vergeben, wenn ich endlich dort aufkreuze.«
    Dann war die Schule aus. Mit dem ersten Ton des Schulgongs stopfte Magnolia ihre Hefte und Bücher in den Rucksack und sprintete zur Tür. »Drückt mir die Daumen«, flüsterte sie Birte und Merle zu. Dann fegte sie die Flure und Treppen hinunter und schaffte es tatsächlich, als Erste an den Fahrradständern zu sein. Keine zwei Minuten später hielt sie vor Meister Schnucks Geschäft. Erfreulicherweise stand das Schild noch immer vor der Tür, und Magnolia atmete erleichtert auf. Denn er hätte es sicher nicht stehen lassen, wenn die Stelle schon vergeben gewesen wäre. Sie schloss ihr Rad an und betrat den Laden. Sofort umfing sie ein schwerer, aber angenehmer Duft. Meister Schnuck selbst stand hinter dem Verkaufstresen und sah ihr aufmerksam entgegen. »Ah, die junge Dame von heute Morgen«, stellte er fest.
    »Ist die Stelle noch frei?«, fragte Magnolia sofort.
    Meister Schnuck nickte. »Es gibt noch ein paar andere Bewerber, aber ich habe mich noch nicht entschieden.«
    »Zum Glück!«, entfuhr es Magnolia.
    Meister Schnuck sah sie spöttisch an. »Du meinst es also ernst und kannst dir vorstellen, in diesem Laden zu arbeiten?«
    Magnolia strahlte. »Es würde mir großen Spaß machen.« Sie stockte. »Allerdings könnte ich nur an zwei Nachmittagen. An den anderen Nachmittagen habe ich Nachhilfe.«
    »So?« Meister Schnuck runzelte die Stirn, aber dann entspannte sich sein Gesichtsausdruck wieder. »Ich brauche dich nicht regelmäßig. Nur, wenn sehr viel zu tun ist. An manchen Samstagen dafür den ganzen Tag.«
    »Die Samstage sind kein Problem. Da habe ich frei«, sagte Magnolia erleichtert. »Wie viel zahlen Sie denn pro Stunde?« Er sollte nicht glauben, sie wollte den Job um jeden Preis.
    »Geschäftstüchtig bist du also auch!«, stellte Meister Schnuck fest. »Ich zahle neun Euro!« Er sah sie mit undurchdringlicher Miene an.
    Magnolia schnappte nach Luft. Neun Euro, das klang gut. Frau Paschke hatte für das Hundesitting im letzten Jahr nur vier Euro gezahlt.
    »Bist du zuverlässig?«
    »Sicher. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Ich brauche jemanden, der flexibel ist, sich mit Kräutern, Ölen und Essenzen auskennt und die Kasse bedienen kann. Außerdem wäre es nützlich, wenn er den Unterschied zwischen einem Biber und einem Moschusochsen kennen würde.« Forschend sah Meister Schnuck Magnolia über den Rand seiner Brille an.
    Magnolia grinste. »Kein Problem.«
    »Manchmal musst du mich nur eine Stunde vertreten. Manchmal länger. Traust du dir das zu?«
    »Solange ich an den Nachmittagen zum Unterricht komme, kein Problem.«
    »Worin erhältst du Nachhilfe?«, wollte Meister Schnuck wissen. »Ich hoffe, nicht im Rechnen?«
    »Nein, in Englisch«, log Magnolia. Sie konnte schließlich schlecht erzählen, dass sie an diesen Nachmittagen zum Hexunterricht flog.
    »Dann ist ja gut.« Abschätzend sah der Professor Magnolia an. »Du machst einen aufgeweckten, sympathischen Eindruck. Ich denke, wir sollten es versuchen.«
    »Prima!«, rief Magnolia.
    Meister Schnuck verzog sein Gesicht zu einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. »Dann schlag ein«, sagte er und hielt ihr die offene Hand hin. Magnolia schlug ein. Es gab ein klatschendes Geräusch, und ihre Hand fühlte sich an, als hätte sie auf einen Pudding gehauen. Schnell zog Magnolia sie wieder zurück und wischte sie unauffällig an ihrer Jeans ab. Meister Schnuck hatte eindeutig ein Schwitzehändchen-Problem. Egal. Sie war froh, den Job bekommen zu haben.
    »Hast du morgen Nachmittag Zeit? Dann kann ich dir in Ruhe alles erklären.«
    »Ja, das passt«, bestätigte Magnolia. »Dann also bis morgen.«
    Meister Schnuck versuchte sich erneut im Lächeln. »Verrätst du mir noch deinen Namen? Dann weiß ich doch wenigstens, wen ich soeben eingestellt habe.«
    »Oh, natürlich. Ich heiße Magnolia Steel«, antwortete Magnolia.
    In den Augen des Professors glitzerte es. »Bis morgen, Magnolia Steel«, sagte er und widmete sich den Bestellungen, die vor ihm auf dem Tresen

Weitere Kostenlose Bücher