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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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klang, wie sie eigentlich klingen sollte. Leander musste nicht gleich merken, wie enttäuscht sie von ihm war.
    »Tut mir leid, dass ich mich nicht öfters gemeldet habe«, erwiderte er prompt. »Ich habe versucht, dich anzurufen. Aber Handys haben dort keinen Empfang und ich habe versucht zu schreiben   …«
    Das war das Stichwort, und Magnolia konnte sich nicht länger zurückhalten. »Du hast versucht zu schreiben? Super! Warum hast du es nicht einfach getan?« Sie klang wie eine eifersüchtige Zicke, und Leander sah sie verblüfft an.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich an Rauschwald gedacht habe   …«
    »Glückliches Rauschwald«, knurrte Magnolia bissig.
    »Nein, he   … so war das nicht gemeint. Natürlich habe ich auch an dich gedacht. Ehrlich!«
    Magnolia seufzte und gab ihm einen spielerischen Schlag auf den Arm. »Sicher!«, sagte sie. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. »Du hast Glück, dass du bereits heute angekommen bist, denn sonst hättest du das Beste sicher verpasst.«
    »Was meinst du mit: das Beste?« Leander sah sie misstrauisch an.
    »Die drei Spinnerinnen sind da. Seit ein paar Tagen haben wir höchsten Besuch in Rauschwald«, lachte Magnolia.
    »Was!!! DIE drei Spinnerinnen, von denen die gesamte magische Welt spricht?«
    Magnolia nickte. »Und nun rate mal, wo sie ihr Lager aufgeschlagen haben?«
    Leander sah sie ungläubig an. »Vor eurem Haus?«
    »Erfasst!«
    »Sind sie noch da?«
    »Sind sie!«
    »Und ich kann sie mit eigenen Augen sehen?«
    Magnolia grinste. »Das lässt sich kaum vermeiden. Du ahnst ja nicht, was seitdem vor unserer Haustür los ist.«
    »Wow!« Leander fuhr sich durch die Haare. »Gibt es sonst noch etwas, das ich unbedingt wissen muss?«
    »Klar, sogar eine ganze Menge«, lachte Magnolia. »Aber das erzähle ich dir später. So, wie du gerade guckst, glaube ich nicht, dass irgendetwas die Spinnerinnen toppen kann.«

Fünfzehntes Kapitel
Schulhoftuschelei

    Der Platz vor Tante Linettes Haus präsentierte sich so, wie seit Tagen schon. Feuerkörbe spendeten Licht und Wärme. Kobolde brachten ihre goldenen Schätze misstrauisch in Sicherheit. Und die drei Spinnerinnen spannen unermüdlich Flachs zu Gold.
    Magnolia musste lachen, als sie Leanders verdutztes Gesicht sah. Sie konnte sich noch sehr gut an ihre eigene Reaktion auf den Fuß, die Lippe und den Daumen der Spinnerinnen erinnern. Dann fiel ihr allerdings auf, dass der Elf sie gar nicht deswegen so unentwegt anstarrte. Im Gegenteil, er schien geradezu verzückt und murmelte: »Sie sind fantastisch!«
    Magnolia schluckte und kam sich ungeheuer dumm vor, weil ihre eigene Reaktion so kindisch ausgefallen war.
    »Als Kind habe ich von meinem Vater unzählige Geschichten über sie erzählt bekommen. Manche glauben, sie stammen aus einem alten Göttergeschlecht, andere sagen, sie sind weiße Hexen.«
    Magnolia runzelte die Stirn. »Also, als göttlich habe ich sie bis jetzt nicht empfunden«, gestand sie.
    Leander hörte überhaupt nicht zu. »Könntest du   … Könntest du mich ihnen vorstellen?« Er klang so eifrig, als wären die drei irgendwelche angesagten Popstars.
    »Natürlich«, sagte Magnolia. »Das heißt, ich frage Tante Linette. Sie ist die Einzige, von der sie sich während ihrer Arbeit ansprechen lassen.«
    »Eine riesige Ehre für deine Tante«, sagte Leander.
    »Meinst du? Dahinten ist sie.« Magnolia hatte ihre Tante am Stand der Flusskobolde entdeckt.
    »Tante Linette!«, rief sie. »Schau mal, wen ich mitgebracht habe.«
    Linette ließ sich noch schnell etwas Wasserpest einpacken, dann drehte sie sich zu den beiden um. »Nanu, Leander!«, rief sie und schenkte dem Elf ihr breitestes Zahnlächeln. »Solltest du nicht erst in ein paar Tagen ankommen?«
    »Der Wolkentänzer hatte Rückenwind   …«
    »Sag bloß, du durftest ihn benutzen?«
    Leander lächelte. »In Neuseeland brodelt es wie in einem Vulkan. Und ich glaube, man war froh, mich möglichst schnell loszuwerden.«
    Der Wolkentänzer! Magnolia konnte sich noch gut an ihre Fahrt in dem alten Fesselballon erinnern. Seine Hülle war aus Drachenhaut, und er war schnell wie der Wind. Zauberer Merlin war mit ihm gereist, und allein das reichte aus, ihn zu einer Legende zu machen.
    Ihre Tante sah Leander herzlich an. »Komm mit, mein Junge. Ich stelle dich den drei Spinnerinnen vor«, sagte sie.
    Magnolia konnte gar nicht so schnell gucken, schon stolperte Leander ihrer Tante hinterher. Und wenig

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