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Magnolia Steel – Hexennebel

Magnolia Steel – Hexennebel

Titel: Magnolia Steel – Hexennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Schön, dich zu sehen«, sagte Leander scherzhaft und zog sie zu sich heran. Magnolia verzog das Gesicht. Sie hasste es, Baby genannt zu werden.
    »Du ahnst nicht, was ich gestern durchgemacht habe. Zwei meiner Cousinen waren da, und ich musste mir die ganze Zeit ihr blödes Gekicher anhören.«
    »Du Ärmster«, murmelte Magnolia abwesend. Normalerweise hätte sie sich sicher für Leanders Cousinen interessiert. Heute aber konnte sie sich kaum auf das Gespräch konzentrieren.
    »Und du?« Leander sah sie fragend an.
    »Wie?« Magnolia war nicht bei der Sache.
    »Was hast du gestern den ganzen Tag gemacht?«
    »Ich habe die meiste Zeit geschlafen. Bis meine Tante ins Zimmergeguckt hat, um mir zu sagen, dass sie die Spinnerinnen bis ans Meer begleitet und über Nacht wegbleiben wird.«
    »Du warst die ganze Zeit alleine?«
    »So ungefähr. Abends stand dann allerdings   …« Eigentlich wollte Magnolia sagen, dass Meister Schnuck vor der Tür gestanden hatte. Doch stattdessen sagte sie: »… Jeppe vor der Tür.«
    Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund. Und Leander sah sie erstaunt an. »Was ist so schlimm daran?«
    »Nichts. Aber eigentlich wollte ich sagen   … Mei… Er ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen.«
    Magnolia brach der Schweiß aus. Ihr Herz fing wie wild an zu klopfen, und Angst schoss ihr wie glühende Lava durch die Adern. Was war das? Weshalb konnte sie nicht sagen, dass Meister Schnuck vor der Tür gestanden hatte, um ihr das Parfüm zu bringen?
    Sie startete einen erneuten Versuch. »Gestern Abend stand ganz unerwartet   …« Sie holte Luft. »M… M…« Es ging nicht. Hektisch glitt ihr Blick über die Schüler, die von der Cafeteria mit ihren Getränken zurück in ihre Klassenzimmer gingen.
    »Gestern stand ganz plötzlich   … M… Milchshake«, platzte es aus ihr heraus.
    »Was?«, fragte Leander belustigt.
    Magnolia wurde rot und holte tief Luft. »Milchshake«, sagte sie noch einmal. Es war unglaublich.
    »Möchtest du einen?«
    In diesem Moment läutete es zur Stunde. »Nein danke. Später vielleicht.« Magnolia wollte nur noch weg. Sie musste dringend nachdenken und ausprobieren, warum sie »Meister Schnuck« nicht über die Lippen brachte.
    »Sehen wir uns nachher?« Hoffnungsvoll sah Leander sie an. »Wir könnten zum See in Hackpüffel gehen und zusehen, wie sächsische Rotmützenelfen für das Turnier nächste Woche üben.«
    Magnolia schmolz dahin wie Eis in der Sonne. »Klar, gerne. Holst du mich nachher ab?«
    »Mach ich. Bis später!« Leander gab ihr einen flüchtigen Kuss und beeilte sich, in seine Klasse zu kommen.
    Magnolia blieb mitten auf dem Schulhof stehen. »Meister Schnuck«, sagte sie probehalber. Kein Problem. Sie versuchte es erneut und lief dann erleichtert zum Unterricht. Sie betrat die Klasse gleichzeitig mit Herrn Grothe, ihrem Geografielehrer. Er schaute sie mit gerunzelter Stirn an.
    »Wo hast du so lange gesteckt?«, flüsterte Birte.
    »Na, wo wohl!«, murmelte Merle.
    »Gestern Abend stand unangemeldet M… M…«, versuchte Magnolia es erneut.
    »Hä?« Birte sah sie fragend an.
    Herr Grothe warf ihr einen strengen Blick zu.
    »Magnolia, wie sieht es aus mit deinem fulminanten Wissen in Sachen Geografie?« Magnolia schluckte.
    »Habe ich mir beinahe gedacht. Versuche trotzdem, Mazedonien auf der Karte zu finden.«
    Die ganze Stunde war ein Desaster. Magnolia war nicht bei der Sache, denn sie versuchte die ganze Zeit herauszufinden, weshalb sie Schnucks beknackten Namen nicht aussprechen konnte.
    Nach dem Unterricht wollte sie nur noch nach Hause. Wenn doch Tante Linette bloß schon zurück wäre. Zu allem Überfluss kehrten jetzt auch die Kopfschmerzen mit aller Macht zurück. Magnolia ging zu den Fahrradständern und presste sich die Hand gegen die Schläfe. »Verdammt!«, murmelte sie und machte sich so schnell wie möglich auf den Heimweg.
    Vor Meister Schnucks Geschäft gab sie noch einmal richtig Gas. Unter keinen Umständen wollte sie ihm heute begegnen. Ihr Rad holperte über das Kopfsteinpflaster. Sie war schon fast am Laden vorbei, als sichdie Tür öffnete und Meister Schnuck heraustrat. »Magnolia!«, rief er mit dröhnender Stimme.
    Sofort sprang Magnolia in die Bremse. Sie bremste so stark, dass sie ausrutschte und auf dem Pflaster landete. Warum, konnte sie nicht erklären. Blinder Gehorsam war normalerweise keine ihrer Stärken.
    »Komm bitte kurz in den Laden.« Meister Schnucks Bitte war ein Befehl.
    Kein Wort des Bedauerns

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