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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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sich Tante Linette von ihrem Platz.
    »Ich leg mich aufs Ohr«, sagte sie, »und dir rate ich dasselbe zu tun. Ist nicht gut für so ein junges Ding, nachts alleine draußen.«
    Magnolia stand auf, ihre Gedanken kreisten noch um den Kobold.
    »Warte mal Tante Linette!«, rief sie. »War der eben echt? Ich meine, es ist schwer zu glauben, ein echter Kobold in deinem Garten …«
    Tante Linette gluckste: »Ich sagte bereits, mein Garten ist wunderbar.« Damit schlurfte sie ins Haus.
    »Und das Geschirr?«
    »Ah.« Linette machte eine wegwerfende Handbewegung und verschwand. Magnolia beeilte sich, ihr zu folgen, doch obwohl sie nur wenige Sekunden nach ihrer Tante das Haus betrat, fehlte von ihr jede Spur. Unschlüssig blieb sie in der Diele stehen.
    »Tante Linette!«, rief sie zaghaft. Keine Antwort. Dafür kam eine einäugige, schwarze Katze aus dem blauen Bauernschrank. Sie schritt majestätisch auf Magnolia zu und rieb sich an ihren Beinen. Ihr schwarzes Fell sprühte Funken.
    »Hallo Katze«, sagte Magnolia, »kommst du mit? Ich habe wenig Lust, allein im Stockdunkeln die Treppe raufzuschleichen.«
    Und als hätte Serpentina verstanden, stieg sie auf Samtpfoten voran.
    Falls Magnolia befürchtet hatte, in ein finsteres Zimmer zurückzukehren, wurde sie angenehm überrascht. Eine Petroleumlampe sorgte für warmes gelbes Licht im Turm.
    Schnell schlüpfte sie in ihr Nachthemd, während Serpentina es sich am Fußende ihres Bettes bequem machte. »Danke, Katze«, flüsterte Magnolia. Sie löschte die Petroleumlampe und trat an das geöffnete Fenster. Eine Weile schaute sie in den ruhigen Garten und hinüber zur Kirche. Sie lag völlig im Dunkeln, nur auf dem Friedhof tanzten zwei flammenartige Lichtpunkte zwischen den Grabsteinen auf und ab. Irrlichter vielleicht.
    Magnolia ließ sie nicht aus den Augen und beobachtete, wie sie über die Friedhofsmauer schwebten und ziellos am Hang umherirrten. Sie beobachtete die unruhigen Lichter, bis sie anfing zu frösteln. Dann schlüpfte sie ins Bett.

Fünftes Kapitel
Im Regenfass

    Magnolia schlief ein, sobald ihr Kopf die dicken, weichen Kissen berührte. Aber sie schlief unruhig und träumte wirres Zeug. Ihre Tante flog mit wehenden Haaren um den Turm und kreischte: »Willkommen, Magnolia, willkommen im Reich der Schatten!« Die beiden Irrlichter verwandelten sich in die glühenden Augen einer Raubkatze, die näher und näher kam, um sie mit ihrem riesigen Rachen zu verschlingen. Dazu das irre Kreischen ihrer Tante.
    Keuchend fuhr Magnolia auf. Himmel, was für ein Traum. Es stimmte hoffentlich nicht, was der Kobold über das Träumen gesagt hatte. Wenn doch … na dann besten Dank.
    Im östlichen Fenster zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen. Jetzt, wo es hell wurde, brauchte sie keine Schatten mehr zu fürchten.
    Magnolia räkelte sich noch eine Weile im Bett und beschloss dann, das Haus einmal gründlich in Augenschein zu nehmen. Wo es Kobolde gab, warteten sicher auch noch andere interessante Dinge darauf, entdeckt zu werden.
    »Ich werde systematisch vorgehen und unten in der Diele anfangen«, murmelte sie, während sie in ihre Jeans schlüpfte.
    Leise und sehr, sehr vorsichtig schlich Magnolia auf Zehenspitzen die Treppe hinunter.
    Die Diele lag still und verlassen im morgendlichen Zwielicht. Angestrengt spähte Magnolia in alle Ecken. Regenmäntel, Gummistiefel, Blumentöpfe. Lauter unverdächtiges Zeug und auf keinen Fall das, wonach sie suchte.
    Dann wurde sie fündig. Im Schatten der Treppe verbarg sich etwas hinter einem dicken, roten Samtvorhang. Vorsichtig schob Magnolia den schweren Stoff zur Seite und vor lauter Abenteuerlust hüpfte ihr Herz wie ein Knallfrosch. Tatsächlich, sie stand vor einer geheimnisvollen Tür. »Bingo«, murmelte sie grimmig.
    Die Tür war mit schwarzem Leder beschlagen und über und über mit magischen Symbolen bedeckt. Pentagramme erkannte selbst Magnolia.
    »Sieht aus, als hätte ich mal wieder den richtigen Riecher gehabt«, schnalzte sie zufrieden und streckte die Hand nach der Klinke aus. Ein Fehler, den sie prompt bereute. Sowie ihre Hand das Metall berührte, zischte es, als hätte man ein Steak auf eine heiße Pfanne gelegt. Ein brennender Schmerz fuhr Magnolia in den Arm. Der Schrei blieb ihr im Halse stecken, als ihr der Geruch nach verbranntem Fleisch in die Nase stieg.
    Magnolia wurde übel, die Diele tanzte vor ihren Augen, und sie sackte bewusstlos zusammen.
    Als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, lag sie auf dem Sofa in

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