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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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in ihrem Ärmel bemerkbar.
    Zauberwisch wollte hinaus. Wenn nötig mit Gewalt. Es fühlte sich an, als wollte er sich einfach durch das Futter ihrer Jacke brennen. Dass er dabei ihre Haut versengte, schien ihn nicht im Geringsten zu stören. Magnolia schüttelte energisch den Arm und Zauberwisch gab noch einmal Ruhe.
    In Jörnas Ärmel schien Ähnliches vor sich zu gehen, denn auch sie schlenkerte ihren linken Arm unruhig hin und her.
    »Er ist verrückt«, flüsterte Magnolia.
    Sofort erstarb das Lachen des Grafen. Tückisch sah er Magnolia an. »Obwohl ihr nicht mehr lange von diesem Wissen profitieren könnt, werde ich es euch erklären. Also passt genau auf. Solange diese Herzen schlagen«, er tippte an die Gläser, »solange sind die Körper der Menschen am Leben und können für mich arbeiten. Können eure Spatzenhirne mir so weit folgen? Sie arbeiten in meinen Silberminen,spenden mir warmes Blut und sind meine ergebenen Lakaien. Für sie hat sich der Traum vom ewigen Leben erfüllt.«
    »Und was ist, wenn diese Menschen gar nicht ewig leben wollen?«, fragte Magnolia.
    Der Graf grinste und Zähne scharf wie Glassplitter blitzten auf. »Alles hat seinen Preis. Einen eigenen Willen haben sie natürlich nicht.«
    Die Hitze in Magnolias Ärmel wurde unerträglich und sie fühlte, wie Zauberwisch vibrierte. Er wartete auf einen Befehl, doch sie konnte ihm nicht helfen, da sie nichts Magisches zustande brachte, außer Mäuse aus Socken zu locken und ähnlichen Quatsch.
    »Meister!!« Der Gnom schrie auf und deutete auf ein flimmerndes Herz. Mit zwei Schritten war der Graf am Glas.
    »Die Injektion, Goldemar«, schnaubte er verächtlich. »Da will sich jemand aus dem Staub machen.«
    Goldemar holte eine gläserne Spritze, in der sich schwefelgelber Schmauch kräuselte, und injizierte ihn in das krampfende Herz. Es hatte keine andere Wahl, als auf der Stelle wieder kräftig und regelmäßig zu schlagen.
    »Undankbare Geschöpfe«, knirschte der Graf, »immer wieder versuchen sie auf diese Weise zu entkommen.« Lauernd schlich er um die Gläser, so als warte er nur darauf, dass sich der Nächste verdrücken würde. Für einen Moment hatte er die Mädchen vergessen.
    Magnolia und Jörna nutzten den Augenblick, gleichzeitig ließen sie die Zauberstäbe in ihre Hände gleiten und richteten sie auf den Rücken des Grafen. Mehr war nicht nötig. Zauberwisch und Sachs griffen an.
    Blendend weißes Licht schoss aus ihren Spitzen und verschmolz zu einem gleißenden Band. Blitzartig kroch es an der Silhouette des Grafen empor und offenbarte sein Innerstes. Für einen Momentzeigte sich sein wahres Ich. Anstelle des Grafen stand eine in Fetzen gehüllte Mumie vor ihnen.
    Langsam drehte er sich zu ihnen um. Der Graf hatte sich wieder in der Gewalt. Jetzt, wo er nicht mehr überrascht war, konnten die Zauberstäbe der beiden Mädchen wenig gegen ihn ausrichten.
    Ganz ruhig streckte er seine Arme nach Magnolia und Jörna aus, entriss ihnen die Zauberstäbe und reichte sie wortlos seinem Gehilfen.
    »Pfui!«, brüllte er. »Pfui, pfui, pfui!!!! Ich werde euch lehren, was es heißt, die Hand zu beißen, die euch füttert. Ihr habt eine Nacht, um darüber nachzudenken und zu bereuen, bevor ich euch morgen früh zu meinen Sklaven mache!«
    »Das wird dir niemals gelingen, du Scheusal«, dachte Magnolia und legte ihren ganzen Hass in diesen Gedanken.
    Der Graf schenkte ihr ein grausames Lächeln. »Wir werden sehen, Magnolia Steel. Für dich halte ich sogar eine ganz besondere Überraschung bereit. Bringe die Hexlein in ihre Gemächer, Goldemar!«
    Ihre Gemächer schienen im Keller zu liegen. Jedenfalls stiegen sie eine Treppe mit endlosen Windungen hinab. Am Fuße der Treppe erwartete sie schließlich ein riesiger, haariger Troll. Er erinnerte Magnolia stark an einen Folterknecht. Fieses Grinsen, Lederschürze und im Gürtel steckte eine furchtbar aussehende Peitsche.
    Der Troll grinste und grunzte, als er die Mädchen in Empfang nahm. Er riss eine Fackel aus der Halterung und zerrte die beiden mit sich fort, hinein in einen finsteren Gang, vorbei an vergitterten, modrigen Zellen.
    In einer der Zellen saß ein Skelett an die Wand gelehnt da und grinste ihnen bleich entgegen. Ein vergessener Gefangener? Panik brandete auf. Was, wenn der Graf beschlossen hatte, sie ebenfalls zu vergessen?
    Schließlich waren sie am Ziel. Der Troll öffnete die Tür zur letzten Zelle und schubste die Mädchen hinein. Grüne Augen leuchteten im Schein der

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