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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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ersetzt«, antwortete Magnolia an ihrer Stelle.
    »Etwa durch Seelensteine?«, fragte Pestilla und sah Magnolia so bohrend an, als hätte sie persönlich diese schändliche Tat begangen.
    Magnolia zuckte hilflos die Schultern. »Ich weiß nicht. Er hat sie damit zu seinen Sklaven gemacht.«
    »Also doch Seelensteine!«
    »Habt ihr eine Ahnung, wo der Graf ihre Herzen aufbewahrt?«, mischte sich nun Linette in das Gespräch.
    »Das wäre meine nächste Frage gewesen«, sagte Pestilla tadelnd.
    Die Mädchen nickten und sahen hilflos zu den brennenden Türmen hinauf, aus deren Dächern die Flammen schlugen.
    »Wo bewahrt er sie auf?«, fragte Linette beschwörend und brachte sie damit zur Besinnung.
    »Irgendwo da oben, in einem der brennenden Türme … in Marmeladengläsern«, sagte Magnolia matt.
    »Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät, vielleicht könnt ihr sie noch retten!?« Jörna blickte hoffnungsvoll in die Runde.
    »Von da oben?« Abschätzend sah Pestilla in die lodernden Flammen. »Eine Aufgabe für die Feuerfesten«, entschied sie dann. »Holt die Herzen!!!«
    Die Kaminhexen sprangen auf ihre Besen und stiegen zu den Türmen auf. Da weder Magnolia noch Jörna wussten, in welchem der vier Türme sich das Laboratorium befand, mussten die Hexen alle Türme untersuchen. Die Zeit wurde knapp, dann endlich hörten sie einen Schrei.
    »Ich habe sie gefunden!!« Eine junge Kaminhexe sprang von ihrem Besen durch das Fenster in die Flammen.
    Nun stiegen auch die anderen Hexen auf ihre Besen. Sie bildeten eine Hexentreppe vom Turm bis auf den Burghof, um die Gläser sicher nach unten weiterzureichen. Es war ein Wettlauf mit der Zeit.
    Plötzlich griff sich ein Gefangener an die Brust, röchelte und sackte tot zusammen. Für sein Herz kam die Rettung zu spät.
    Die Hexen waren fantastisch. Es gelang ihnen tatsächlich, alle übrigen Herzen zu retten, bevor der Turm endgültig in sich zusammenfiel.
    Nachdenklich schritt Pestilla die vor ihr aufgereihten Gläser ab und knetete dabei ihre Nasenspitze. Sie stand vor einer Aufgabe,die ihr ganzes magisches Geschick erforderte. Zuerst musste sie die Herzen den richtigen Menschen zuordnen. Zwar waren alle Gläser mit Namensschildern versehen, doch es war nicht damit zu rechnen, dass die Gefangenen munter »Hier!!« rufen würden, sobald sie ihre Namen verlas.
    Hexen und Zwerge warteten schweigend.
    »Was tut Pestilla?«, flüsterte Magnolia nach einer Weile.
    »Pssst! Sie denkt nach. Es ist schließlich keine Kleinigkeit, schlagende Herzen in lebende Menschen zu verpflanzen«, flüsterte Linette nervös zurück.
    Pestilla schnippte mit den Fingern. »So könnte es gehen! Es werden verschiedene Zauber nötig sein«, erklärte sie den geduldig wartenden Hexen und Zwergen. »Schließlich soll nicht nur jeder sein eigenes Herz zurückerhalten, sondern auch an den Ort zurückkehren, an dem er entführt wurde. Das Problem dabei ist: Sowie die Herzen wieder in ihren Körpern schlagen, kehrt auch die Erinnerung an das Geschehene zurück. Und sie merken, in welcher Situation sie sich befinden.«
    »Du könntest sie mit einem Erinnere-dich-nicht-Zauber belegen«, schlug Linette vor.
    »Denselben Gedanken hatte ich auch. Ich mache mich gleich an die Arbeit.«
    Pestilla spuckte drei Mal auf den Burghof und dort, wo ihre Spucke den Boden berührte, wuchs eine Rosenhecke, deren weiße Blüten einen betörenden Duft verströmten.
    »Die Rosen werden sie hoffentlich beruhigen. Folgt mir hinter die Hecke, ihr Unglücklichen!« Die Sklaven des Grafen trotteten hinter ihr her, ohne zu murren.
    Zu gerne hätte Magnolia gesehen, wie die Gefangenen ihre Herzen zurückbekamen. Doch die Hecke versperrte ihr die Sicht.
    »Den Blick fest auf die Rosen geheftet!!«, kommandierte Pestillahinter der Hecke. Sie sprach eine Zauberformel, die sie wieder und wieder wiederholte. Weiße Dampfwölkchen stiegen auf. Es prasselte und klackte und unter der Hecke rollten ein paar schwarze, glänzende Seelensteine heraus. Man hörte das Ploppen der Deckel, die von den Gläsern sprangen.
    Pestillas Stimme wurde lauter und beschwörender, die Dampfwölkchen änderten ihre Farbe in dunkles Purpur und dann waren auch schon die ersten entsetzten Schreie zu hören. Die Hecke schien nicht die gewünschte, beruhigende Wirkung zu haben. Kaum schlug in der Brust der Gefangenen wieder ein warmes Herz, erlitten sie einen Schock. Dabei hatten sie bisher nur Pestilla gesehen.
    Zu allem Überfluss verflüchtigte sich jetzt

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