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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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auf dem Boden auf.
    Magnolia und Una krochen vorsichtshalber unter einen Tisch.
    Krawummmm … Ein Kanonenschlag erschütterte die Schankstube.
    Im Nu trennten sich die Kontrahenten, denn jeder glaubte, es würde scharf geschossen.
    Linette stand mitten unter ihnen und schien um zwei Meter gewachsen. »Schluss mit dieser Keilerei!«, dröhnte sie und niemand wagte es, noch einen Muckser zu machen.
    »Trolle! Ihr habt die Gastlichkeit dieser Herberge schändlich missachtet. Also verschwindet und lasst euch hier nie wieder sehen! Undvergesst nicht für den Schaden zu zahlen, den ihr hier angerichtet habt!«, fügte sie grimmig funkelnd hinzu. Erleichtert lugte Magnolia unter ihrem Tisch hervor. Sie war stolz auf ihre Tante. Sie schien von innen her zu leuchten und konnte es an Größe locker mit einem Troll aufnehmen.
    Murrend steckten die Trolle die Köpfe zusammen. Solche Töne waren sie nicht gewohnt. Sie wandten sich schon zum Gehen … Als einer von ihnen »verdammte Hexe« zischte und mit einer Wendigkeit, die ihm niemand zugetraut hätte, Linette ansprang.
    Der Angriff dauerte nur einen Wimpernschlag. Noch im Flug streckte ihn und drei seiner Freunde, die hinter ihm standen, eine schallende Ohrfeige nieder.
    Jaulend rappelten sich die Trolle auf. Aus ihren Nasen tropfte Blut.
    »Geht jetzt. Auf der Stelle!« Linette streckte den Arm aus und ein prall gefüllter Lederbeutel flog aus dem Gürtel eines Trolls direkt in ihre Hand.
    »Das wird reichen, dir den Schaden zu ersetzen, Konstantin«, sagte sie und warf dem Wirt den Beutel zu.
    Die Trolle trollten sich hinaus und sofort setzte aufgeregtes Geplapper ein. Verletzungen wurden gezeigt, Kleider geglättet und umgestürzte Bänke flus wieder aufgestellt. Dass dabei jeder nur von sich sprach und keiner dem anderen zuhörte, störte nicht weiter. Zum Schluss hatten alle das angenehme Gefühl, wahre Helden zu sein.
    »Und du, komm endlich aus deinem Versteck heraus«, tadelte Linette und beugte sich zu Magnolia hinunter. »Ich hätte dich in vorderster Reihe erwartet und nicht unter einem Tisch.«
    Ooooh, es war nicht zu fassen. Kein Mitleid! Kein Anflug von Besorgnis! Im Gegenteil, die eigene Tante hetzte sie in den Kampf mit Trollen. Magnolia kochte. Hochrot kroch sie unter dem Tisch hervor.
    »Das nächste Mal, Tantchen«, knirschte sie, »wenn du mir den Trick mit der Ohrfeige gezeigt hast.«
    Es war bereits dunkel, als sie endlich ins Dorf zurückkehrten. Linette marschierte voran und Una und Magnolia folgten mit ein paar Metern Abstand.
    »Deine Tante war wirklich großartig«, lobte Una. »Mein Vater sagt, sie ist eine große Zauberin.«
    Magnolia brachte nur ein Schnauben heraus und Una konnte sich aussuchen, ob es zustimmend oder ablehnend gemeint war.
    »Wirklich, wir bewundern Linette alle sehr und wüssten nicht, was wir ohne ihre Arzneien machen sollten.«
    »Na, da klingen ihr sicher die Ohren«, gab Magnolia mürrisch zurück. »Wenn du meine Meinung hören willst …« (Magnolia wartete nicht ab, ob Una ihre Meinung hören wollte.) »… Sie ist der unsensibelste Mensch, der mir in meinem Leben je begegnet ist. Sie ist weder zu mütterlicher Liebe noch zur Sorge fähig. Oder kennst du außer ihr, irgendeinen Menschen, der seine Nichte in den Kampf mit Trollen hetzt? ›Ich hätte dich in der ersten Reihe erwartet, Magnolia und nicht unter einem Tisch‹«, äffte sie ihre Tante nach. »… Und neulich hat sie mich im Wald ausgesetzt. Ich weiß wirklich nicht, was ich davon noch halten soll.« Magnolia holte Luft.
    Mitleidig sah Una Magnolia an. »Es klingt, als wärst du sehr unglücklich bei deiner Tante.«
    Magnolia winkte ab. »Die meiste Zeit … Ich komme schon klar.«
    »Du hast auch keine andere Wahl!«, trompetete Linette von vorn.
    »Aber das Allerschlimmste an ihr«, fuhr Magnolia unbeirrt fort, so als hätte sie Linette überhaupt nicht gehört, »sie belauscht und bespitzelt mich.«
    »Ha!«, lachte Linette auf.
    »Streite nicht, Magnolia«, lenkte Una ein und war insgeheim froh, gleich zu Hause zu sein.
    Jacko erwartete sie bereits. Im Schein seiner Bergwerkslaterne ging er unruhig vor seinem Haus auf und ab.
    »Na endlich!«, rief er erleichtert, als er sie kommen sah. »Ich habe bereits von den Trollen gehört. Wie gut, dass du so schnell zur Stelle warst, Linette.«
    »Du warst eine Ewigkeit fort, da habe ich schnell nach den Mädchen geschaut. Zur rechten Zeit, wie sich herausstellte. Die Burschen werden immer dreister. Es wird Zeit,

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