Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel
zurück. »Aber Samantha kann manchmal wirklich lustig sein.«
Magnolia zog fragend die Augenbrauen hoch. »So, wann denn?«
»Ihr habt euch eben von Anfang an nicht gemocht«, erwiderte Birte ernsthaft. »Vielleicht liegt es daran, dass ihr euch in gewisser Weise ähnelt.«
»Ähnelt? So einen Mist habe ich wohl noch nie gehört.« Empört tippte sich Magnolia an die Stirn. »Du willst doch hoffentlich nicht allen Ernstes behaupten, die gehirnamputierte Kuh und ich hätten irgendetwas gemeinsam?!«
Birte seufzte, sie hatte keine Lust mit Magnolia zu streiten.
»Reg dich ab«, sagte sie deshalb. »Lass uns lieber den Basketballern beim Training zusehen, da sind ein paar ganz süße Typen dabei.«
»Meinetwegen, wir sind sowieso zu früh dran.« Magnolia ließ sich neben Birte am Rande des Sportplatzes ins Gras fallen.
Gelangweilt warf sie einen Blick auf die Spieler … und schnappte nach Luft. Noch nie hatte sie einen so coolen, süßen, genialen Typen gesehen. Er war schlank und muskulös, etwas größer als die anderen und er bewegte sich mit einer Leichtigkeit, als schwebe er über den Boden.
»Der Schwarm der gesamten Schule«, meinte Birte, die ihrem Blick gefolgt war. »Er heißt Leander und geht in die Elfte.«
Als hätte er seinen Namen gehört, drehte Leander den Kopf in ihre Richtung. Seine kastanienbraunen Haare flogen dabei in alle Richtungen und ein Blick aus leuchtend grünen Augen traf Magnolia mitten ins Herz.
»Mein Gott«, quietschte Birte, »er hat dich angesehen. Eine aus der Siebten.«
»Puh, sieht der aber gut aus«, quetschte Magnolia heraus. Ihr war, als hätte sich ein ganzer Ameisenstaat in ihrem Bauch eingenistet.
»Sag ich doch, aber den kannst du dir abschminken. Der hat uns gar nicht auf der Rechnung.«
Magnolia stöhnte auf, als sie bemerkte, dass Samantha und ein paar andere Mädchen aus der Klasse direkt auf sie zukamen.
»Spielt mein Lover wieder Basketball?«, fragte Samantha grinsend.
»Macht er und Magnolia findet ihn total süß.«
Wütend trat Magnolia Birte gegen den Fuß. War sie nicht ganz normal, so etwas Privates an diese blöde Nuss weiterzugeben?
Erstaunt sah Birte sie an. »Ist doch so, oder?«
»Vergiss es, Baby, er gehört mir. Und ich bin sicher, er zieht Stil und Klasse einem quietschbunten Bonbon vor.« Mit herabgelassenen Mundwinkeln sah Samantha auf die immer noch sitzende Magnolia herab.
»Mein Bruder geht übrigens in dieselbe Klasse wie er.«
»Du Glückliche«, säuselte Stefanie einschmeichelnd.
»Dadurch sehe ich ihn natürlich ab und zu, außerdem hängt er nach der Schule oft im Milky Way rum.«
Magnolia verdrehte die Augen und sah Birte böse an. Der hatte sie es schließlich zu verdanken, dass sie sich dieses Gelaber ungefragt anhören musste.
Glücklicherweise erschien in diesem Moment Herr Kahle, der Sportlehrer, mit dem Rest der Klasse.
Herr Kahle machte seinem Namen alle Ehre. Sein Kopf war eine spiegelblanke Kugel, während sein Brusthaar überreich wucherte. Um diese Pracht gebührend zu betonen, ließ er den Reißverschluss seines Trainingsanzugs bis zum Bauchnabel offen.
»Ah, sein Brusttoupet sitzt heute wieder perfekt«, murmelte Samantha. Schon giggelte Merle los. Ihre Lachattacken waren gefürchtet und selbst Magnolia musste ein Kichern unterdrücken.
Herr Kahle, der den Grund für diese plötzliche Heiterkeit nicht ahnen konnte, grüßte freundlich und suchte in dem Gestrüpp auf seiner Brust nach der Trillerpfeife, die sich dort versteckt hatte.
Merle rollte inzwischen, von Lachkrämpfen geschüttelt, über den Sportplatz.
»Was ist mit ihr?«, fragte Herr Kahle mit irritiertem Blick.
»Gar nicht beachten«, winkte Samantha ab.
»Also gut.« Herr Kahle blies drei Mal kräftig in seine Pfeife und deutete auf die Stoppuhr in seiner linken Hand.
»Verehrte Damen und Herren, in den nächsten zehn Minuten bereiten wir uns auf unser Lauftraining vor. Das bedeutet Warm-ups. Niklas übernimmt diese Aufgabe. Er zeigt euch die Übungen und ihr macht sie ihm nach.«
Alle stöhnten auf.
Niklas legte sich mächtig ins Zeug. Er wollte Herrn Kahle unbedingt beweisen, wie viele Gymnastik-Folter-Übungen er kannte.
Sie saßen gerade mit gegrätschten Beinen auf dem Boden und versuchten mit der rechten Hand die linke Zehe zu greifen, als das Basketballtraining vorbei war.
Die Spieler gingen vom Platz und kamen direkt an ihnen vorbei.
Vergeblich versuchte Magnolia rechtzeitig ihren Rücken zu strecken und eine gute Figur
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