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Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel

Titel: Magnolia Steel - Städing, S: Magnolia Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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in eine Maus. Nur ihr Popo schmerzte in der Gegend des Steißbeins, die gekappte Schwanzspitze ließ grüßen.
    Von den Geräuschen herbeigelockt, kamen die Zwerge mit ihren Laternen. Die Erleichterung stand ihnen in den Gesichtern.
    »Linette!!«, rief Jacko und kam ihr rasch entgegen. »Wir haben uns schon heftige Vorwürfe gemacht, weil wir dich alleine haben gehen lassen.«
    »Es war ein großes Wagnis«, sagte Brohmer.
    »Und ich habe versagt«, gab Linette müde zur Antwort.
    »Wir urteilen selbst, nachdem du erzählt hast«, sagte Jacko barsch.
    Genau so schweigend, wie sie gekommen waren, gingen sie zurück ins Dorf.
    In der wohligen Wärme von Jackos Studierzimmer entspannte sich Linette bei einem Becher heißen Kakao und erzählte haarklein von ihren Erlebnissen.
    Den Zwergen lief es eiskalt über den Rücken, als sie beschrieb, wie der Graf seinen Hunger gestillt hatte, und sie hielten die Luft an, als Linette ihre Flucht schilderte.
    »Ihr seht«, schloss sie ihren Bericht, »ich habe gerade eine halbe Stunde in der Burg überlebt und bin alles andere als ein guter Spion. Im Gegenteil, ich habe sogar alles nur noch schlimmer gemacht, denn nun ist der Graf gewarnt.«
    »Dein Besuch war nicht umsonst«, widersprach Jacko, »denn jetzt wissen wir, dass der Graf noch schwach ist und das Blut magischer Wesen benötigt, um wieder völlig zu Kräften zu kommen. Und wir wissen, dass er Rache an Magnolia nehmen will.«
    Verlegen kratzte er sich am Bart. Er hätte ein wenig feinfühliger sein sollen.
    »Genau«, sagte Linette und erhob sich, »deshalb ist es unverantwortlich von mir, hier zu sitzen und mit euch die Zeit zu verplaudern, während meine Nichte allein zu Hause ist.«
    »Gemütlich die Zeit verplaudern?! Ich würde mich anders ausdrücken, um unser Abenteuer von heute Nacht zu beschreiben«, brummte der alte Brohmer pikiert und die anderen grunzten wieder einmal zustimmend.
    Nur Jacko, der seine alte Freundin kannte, wusste, dass sich hinter ihrer schroffen Art echte Sorge verbarg.
    »Serpentina ist bei ihr. Was soll also geschehen«, sagte er beschwichtigend.
    Trotz der gut gemeinten Worte war Linette nicht mehr aufzuhalten. Sie machte sich auf den Heimweg und war heilfroh, endlich die Schranktür zu ihrer Diele aufzustoßen. Doch welch ein Schreck. Statt schlafender Dunkelheit empfing sie das Haus hell erleuchtet.Eine Eisenfaust legte sich um Linettes Brust.
    »Magnolia!!«, dröhnte sie und ihre Stimme klang böse und wild, obwohl sie sich ängstlich und besorgt fühlte. »Magnolia!!« Gerade wollte sie hinauf in den Turm eilen, als eine verschlafen blinzelnde Magnolia in der Tür zur Wohnstube erschien.
    »Hallo, Tante«, murmelte sie, »hast du mich gerufen?«
    Linette fiel ein Stein vom Herzen. Einen schrecklichen Augenblick lang hatte sie den Grafen gesehen, wie er seine langen, dünnen Finger nach Magnolia ausstreckte. Am liebsten hätte sie ihre Nichte in die Arme gerissen und herzhaft geküsst. Doch Linette beherrschte sich und schnodderte nur: »Es ist unglaublich, warum bist du um diese Zeit noch nicht im Bett?!«
    Magnolia hatte keine Lust, die Wahrheit zu sagen. Sie hatte sich nach dem seltsamen Abschied ihrer Tante Sorgen gemacht und wollte auf ihre heile Rückkehr warten. Dabei war sie eingeschlafen. Also sagte sie, das Buch sei so spannend gewesen und sie hätte es nicht aus der Hand legen können.
    Doch Linette las ihre Gedanken und grinste. Magnolia machte sich noch immer nicht die Mühe, sie zu blockieren.

Einundzwanzigstes Kapitel
Das Schulfest

    In der Schule gab es kein anderes Thema als das bevorstehende Fest. Unterricht fand kaum noch statt, also war es genau der richtige Zeitpunkt, um wieder in die Schule zu kommen, fand Magnolia.
    Ihr Glück wäre perfekt gewesen, wenn Tante Linette nicht darauf bestanden hätte, wie ein siamesischer Zwilling an ihrer Seite zu kleben. Sie brachte Magnolia morgens zur Schule und holte sie mittags wieder ab.
    Auch wenn Magnolia ahnte, dass die Anhänglichkeit ihrer Tante mit dem Grafen zusammenhing und mit der Neigung der Rauschwalder, plötzlich zu verschwinden, war sie genervt, denn den Spott musste sie ganz allein ertragen.
    »Schade, doch keine Kröte«, sagte Samantha, als Magnolia zum ersten Mal wieder in die Klasse kam. Und scheinheilig fügte sie hinzu: »Armes Kind, war es so schlimm?«
    »Wieso schlimm?«, fragte Magnolia, die nichts Gutes ahnte.
    »Na ja, du bist schließlich zum Pflegefall geworden. Muss die olle Hexe dir auch den

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