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Magnus Jonson 01 - Fluch

Titel: Magnus Jonson 01 - Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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und der Hof wurde unter Asche begraben.«
    Magnus war beeindruckt, wie stark Gauks Saga über die Generationen hinweg verändert worden war. Aber die wichtigsten Elementewaren noch vorhanden: der Ring, die Höhle, der Hund des Trolls. »Also glaubt dein Vater, der verborgene Mann hätte den Pastor gesucht?«
    »Irgendwie so.«
    »Und was glaubst du?«
    Der Bauer zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Er hat es der Polizei gesagt, aber die interessierte sich nicht dafür. Sonst hatte niemand einen jungen Mann in den Bergen gesehen. Es gab ja auch keinen Grund dafür, als junger Mann in so einen Schneesturm hinauszugehen. Ich weiß es nicht.«
    »Ist es in Ordnung, wenn wir noch einmal hineingehen und deinen Vater nach dem verborgenen Mann fragen?«
    »Von mir aus gern«, sagte der Jungbauer.
    Der Alte saß noch immer im Sessel, seine Frau wusch die Kaffeetassen ab.
    »Dein Sohn hat erzählt, der Pastor hätte einen Ring getragen?« »O ja«, sagte die Frau des Alten.
    »Was für einen Ring?«
    »Er war dreckig und nachgedunkelt, aber man sah, dass er aus Gold war. Er muss sehr alt gewesen sein.«
    »Es war der Ehering des verborgenen Mannes«, erklärte der Alte. »Deshalb musste dein Vater sterben. Er hat den Ehering des verborgenen Mannes gestohlen. Dieser Narr! Was erwartete er denn? Mich wundert nur, dass der Pastor nicht auch getötet wurde; er war ja schon halbtot, als er vor unserer Tür stand.«
    »Konntest du den verborgenen Mann deutlich erkennen?«, fragte Magnus.
    »Nein, es schneite ja. Ich habe ihn nur ganz flüchtig gesehen.« »Aber er war jung?«
    »Ja. Das sah man daran, wie er sich bewegte.«
    Magnus warf Ingileif einen kurzen Blick zu. »Könnte er drei zehn Jahre alt gewesen sein?«
    »Nein«, sagte der Alte. »Er war größer. Außerdem war er ja verheiratet. Dreizehn wäre selbst zu den alten Zeiten für einenverborgenen Mann zu jung zum Heiraten gewesen.« Er schaute Magnus tief überzeugt in die Augen.

    »Tómas war mit dreizehn schon sehr groß, einer der Größten in unserer Klasse«, sagte Ingileif. »Ich würde sagen, so um die eins fünfundsiebzig.«
    Sie rasten durch Þjórsárdalur zurück in Richtung Reykjavík. »Es könnte also sein, dass er damals mit den beiden Männern unterwegs war«, sagte Magnus.
    »Man sollte doch meinen, dass die Polizei das herausbekommen hätte, oder?«
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Magnus. »Landwachtmeister. Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass ein Mord verübt worden sein könnte. Ich werde mir die Akten raussuchen. Ich vermute, sie sind auf der Dienststelle in Selfoss.«
    »Ich wusste , dass Hákon den Ring hat!«, rief Ingileif.
    »Hört sich ganz so an. Obwohl ich immer noch kaum glauben kann, dass es ihn wirklich gibt.«
    »Aber die Bauern haben ihn ja an seinem Finger gesehen!« »Ja, kurz nachdem sie einen Elfen sahen.«
    »Ach, ist mir egal, was du glaubst. Ich glaube, dass Hákon meinen Vater ermordet und den Ring an sich genommen hat. Es muss so gewesen sein.«
    »Es sei denn, Tómas hat ihn umgebracht.«
    »Er war doch erst dreizehn«, warf Ingileif ein. »Und er war nicht so. Hákon hingegen ...«
    »Nun, wenn Tómas deinen Vater nicht selbst umgebracht hat, dann war er auf jeden Fall Zeuge. Hört sich an, als hätte ich eine Menge mit ihm zu besprechen.«
    »Können wir nicht einfach zurück nach Hruni fahren und Hákons Haus durchsuchen?«
    »Dafür brauchen wir einen Beschluss. Besonders wenn wir Beweismittel finden sollten, die vor Gericht verwendet werden könnten,und danach sieht es ja durchaus aus. Deshalb muss ich zurück nach Reykjavík.«
    Magnus fuhr ziemlich schnell. Der Belag der Straße entlang dem Fluss war von hervorragender Qualität, nur gab es viele Kurven und Windungen. Magnus schoss über die Kuppe eines kleinen Hügels und wäre fast mit einem weißen BMW zusammengestoßen, der ihnen entgegenkam.
    »Das war knapp.« Er warf Ingileif einen kurzen Blick zu, um zu sehen, wie sie reagierte.
    Sie saß kerzengerade da und runzelte die Stirn.
    Ihr Telefon klingelte. Sie meldete sich, schielte zu Magnus hinüber, murmelte zwei- oder dreimal »Ja«, dann legte sie auf.
    »Wer war das?«, fragte Magnus.
    »Die Galerie«, antwortete sie.

    Magnus brachte Ingileif direkt zu ihrer Wohnung.
    »Sehen wir uns heute Abend?«, fragte sie, als sie ausstieg. »Ich könnte uns etwas zu essen machen.« Sie lächelte.
    »Ich weiß es noch nicht«, erwiderte Magnus. »Ich werde bestimmt noch lange an diesem Fall sitzen.«
    »Stört mich

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