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Magnus Jonson 01 - Fluch

Titel: Magnus Jonson 01 - Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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heran, konnte aber nicht richtig verstehen, was er sagen wollte, nur die letzten Worte klangen wie »... ist so weit«.
    »Hey, du brauchst dich noch nicht zu verabschieden, Árni, du schaffst das, du bist schließlich der Terminator, schon vergessen?«
    Árni bewegte den Kopf von links nach rechts und versuchte wie der zu sprechen. Es war zu viel für ihn. Er schloss die Augen. Seine Lippen bewegten sich nicht mehr.

Magnus sprang in den Streifenwagen, der den Krankenwagen mit Blaulicht und heulender Sirene zum Landspítali leitete. Es dauerte keine fünf Minuten. Die Sanitäter drängten Magnus beiseite und schoben Árni durch Gänge und Doppeltüren. Das Letzte, was Magnus von seinem Kollegen sah, waren seine Füße unten auf der Liege, die rasch in den Operationssaal gerollt wurde.
    Man brachte Magnus in ein kleines Wartezimmer, wo er auf und ab ging. Im Hintergrund murmelte ein Fernseher. Uniformierte Polizeibeamte eilten geschäftig hin und her.
    Eine Frau mit einem Klemmbrett fragte Magnus nach Angehörigen von Árni. Er schrieb Katríns Namen und Adresse auf. Dann rief er Árnis Schwester an.
    »Oh, hi, Magnus, hat Árni dich gefunden?«, fragte sie auf Englisch.
    »Ja, hat er.«
    Katrín merkte an Magnus’ Stimme, dass etwas nicht in Ordnung war. »Was ist?«
    »Ich bin im Krankenhaus. Auf Árni wurde geschossen.« »Geschossen? Das kann nicht sein. Doch nicht in Island!« »Ist aber so. Er hat eine Kugel in die Brust bekommen.« »Geht es ihm gut?«
    »Nein, ihm geht’s gar nicht gut. Aber er lebt. Ich weiß nicht, wie schlimm es ist. Er ist noch im OP.«
    »Hatte das was mit dir zu tun?«
    »Ja«, sagte Magnus. »Ja, es hatte was mit mir zu tun.«
    Als er den Anruf beendet hatte, überlegte er, was genau es mit ihm zu tun hatte. Es war seine Schuld, dass Árni beinahe getötetworden war. Wegen ihm war ein bewaffneter dominikanischer Gangster nach Island gekommen.
    Normalerweise würde jetzt Magnus im OP liegen.
    »Verdammt, Árni!« Magnus schlug mit der Faust gegen die Wand. Der Schmerz durchzuckte seine Hand, sie war noch geschwollen durch den Kinnhaken, den er dem Gangster verpasst hatte. Sicher, Árni war nicht an bewaffnete Kriminelle gewöhnt, aber ein Bostoner Cop hätte nie so gehandelt wie er. Es hätte viele andere Möglichkeiten gegeben: mit dem Auto auf den Ganoven zuhalten. Auf Magnus zufahren, sodass der Wagen zwischen ihm und dem Killer zum Stehen gekommen wäre. Einfach nur hupen, das Fenster runterlassen und warnen. Das alles wäre besser gewesen, als auf einen Bewaffneten zuzulaufen.
    Und wenn sie hier in einem normalen Land gewesen wären und Árni eine Waffe getragen hätte, hätte er sie natürlich einfach ziehen und dem Auftragskiller damit drohen können.
    Aber auch wenn Árni nicht schlau war, so war er doch mutig. Und wenn der Killer nur eine Millisekunde langsamer gewesen wäre, hätte Árni mit seinem ungestümen Überfall vielleicht Erfolg gehabt. Doch der Dominikaner war schnell gewesen, und Árni hatte die für Magnus bestimmte Kugel abbekommen.
    Der Polizeichef hatte Magnus angefordert, um die Ausbreitung von großstädtischer Gewalt in Reykjavík einzuschränken. Und was hatte Magnus getan? Er hatte sie ins Herz der Stadt gebracht, ins Herz des Dezernats.
    Aber er war in Island inzwischen auch auf viele ungewöhnliche Todesfälle gestoßen: Dr. Ásgrím, Agnar, Ingileifs Stiefvater. Katrín kam hereingestürzt. »Wie geht es ihm?«, fragte sie. »Ich weiß es nicht. Es war noch kein Arzt hier.«
    »Ich habe unsere Eltern angerufen. Sie sind unterwegs.« »Es tut mir leid«, sagte Magnus.
    Katrín sah ihm in die Augen. »Hast du auf ihn geschossen?« »Nein.«
    »Nun, dann muss es dir auch nicht leidtun.«
    Magnus lächelte schwach und zuckte mit den Achseln. Er hatte nicht vor, genau in diesem Moment mit einer Isländerin zu streiten.
    Ein Arzt erschien, Mitte vierzig, zuversichtlich, kompetent, aber besorgt. »Bist du eine Angehörige?«, fragte er Katrín.
    »Ja, ich bin Árnis Schwester.«
    »Er hat ziemlich viel Blut verloren. Das Projektil ist immer noch im Körper, direkt neben dem Herzen. Wir schneiden ihn auf und holen es raus. Das wird etwas länger dauern.«
    »Schaff t er es?«
    Der Arzt schaute Katrín fast auf dieselbe Weise in die Augen, wie sie es gerade bei Magnus getan hatte. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Er hat eine Chance. Eine gute. Darüber hinaus kann ich nichts sagen.«
    »Gut, dann verschwendet keine Zeit«, sagte Katrín. »Legt

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