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Magnus Jonson 02 - Wut

Magnus Jonson 02 - Wut

Titel: Magnus Jonson 02 - Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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Woche«, entgegnete Sindri. »Da kam Ísak bei mir zu Hause vorbei. Wir unterhielten uns.«

    »Über das, was wir im Januar getan haben?«, fragte Björn.
    »Eher darüber, was wir im Herbst vorhaben«, gab Ísak zurück.
    Björn hob die Augenbrauen. »Wir?«
    »Ísak und ich«, erklärte Sindri. »Und du. Wenn du mitmachen willst.«

    Björn parkte seinen Pick-up vor der Bäckerei. Er zögerte und schaute über die Bucht zur Hallgrímskirkja hoch über dem Zentrum. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Der Laden war leer. Als Harpa Björn erblickte, leuchtete ihr Gesicht auf. Sie kam um die Ecke und warf sich in seine Arme.
    »Ach, Björn! Es tut mir so leid, dass ich an dir gezweifelt habe. Kannst du mir verzeihen?«
    »Es gibt nichts zu verzeihen. Ich brauche jetzt eine Tasse Kaffee. Nimmst du auch eine?«
    »Ja.«
    »Ich hol sie dir«, sagte Björn. An der Wand standen zwei Kaffeemaschinen. Björn schenkte je eine Tasse für sich und Harpa ein. Dann setzten sie sich an einen Tisch.
    »Du hast also beschlossen, zur Polizei zu gehen?«, fragte er.
    Harpa nickte.
    »Bist du dir auch ganz sicher? Egal, was das für Folgen hat?«
    »Ich muss es tun«, sagte Harpa. »Wenn noch jemand sterben sollte, könnte ich mir das nicht verzeihen.«
    »Verstehe.« Björn entspannte sich. Es war sinnlos, es ihr ausreden zu wollen. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Björn trank einen Schluck Kaffee. Harpa rührte ihren nicht an.
    Sie lächelte Björn zu. »Das macht mich so glücklich. Am schlimmsten ist für mich, dass ich dich vielleicht in Schwierigkeiten bringe.«
    »Und Sindri und Ísak. Und den kleinen Frikki.«
    »Die sind mir egal. Na ja, der Junge vielleicht nicht ganz. Am wenigsten interessiert mich, was mit mir passiert. Ich will nur wissen, wie es mit dir weitergeht.«

    Björn lächelte. Er war gerührt. Langsam bekam er das Gefühl, er könnte Harpa möglicherweise doch überzeugen. Später.
    »Könntest du zusammen mit mir überlegen, wie ich es am besten mache? Ich meine, ob es eine Möglichkeit gibt, die Polizei zu warnen, ohne dass du ins Gefängnis wanderst? Ich habe schon an einen anonymen Hinweis gedacht, aber ich weiß nicht genau, wie ich das tun soll, ohne Angaben zu machen, die dich belasten.«
    »Deswegen bin ich ja gekommen«, sagte Björn. »Um mir mit dir einen Plan zurechtzulegen. Aber zuerst gibt es noch jemanden, der dich sehen will.«
    Er trank seinen Kaffee aus. Harpa hatte ihren immer noch nicht angerührt. Was hatte die Frau bloß? Sie trank ihren Kaffee doch sonst immer. Besonders, wenn sie aufgeregt war.
    »Wer denn?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Harpa trank einen kleinen Schluck. Björn nahm ihre Hand. »Das kriegen wir schon hin, Harpa. Ganz bestimmt.«
    Sie sah lächelnd zu ihm auf. »Mein Gott, ich hoffe es so sehr.«
    »Komm, trink deinen Kaffee aus, dann gehen wir.«
    Hastig leerte sie ihre Tasse. »Gut. Warte noch kurz. Ich muss nur eben Dísa fragen, ob es in Ordnung ist, wenn ich so früh gehe.«
    Björn wartete auf Harpa, während sie mit ihrer Chefin sprach. »Gut, wir können«, sagte sie dann. Sie gingen nach draußen. Harpa sah Björns Pick-up. »Heute nicht mit dem Motorrad?«
    »Das ist in der Werkstatt«, sagte Björn.
    Sie stiegen ein. Björn fuhr in Richtung Umgehungsstraße und dann nach Osten. Er hatte kein besonderes Ziel. Einfach nur fahren. Rohypnol war ein Beruhigungsmittel, eine der am häufigsten verwendeten Vergewaltigungsdrogen, weil es farb- und geschmacklos war und zum Gedächtnisverlust führte, vor allem dann, wenn es zusammen mit Alkohol eingenommen wurde. Der Typ, von dem Björn es bekommen hatte, hatte ihm erklärt, es würde innerhalb von zwanzig bis dreißig Minuten wirken, aber das sei nur ein ungefährer Wert. Und Harpa hatte ja keinen Alkohol getrunken.
Björn hatte kein Vertrauen zu diesem Kerl. Er hoffte nur, dass er das Mittel richtig dosiert hatte.
    Er schob eine CD in den Player und stellte die Musik laut. Nirvana. Er wollte das Gespräch mit Harpa auf ein Minimum beschränken.
    Nach einer Viertelstunde gähnte sie zum ersten Mal. »Mann, bin ich müde. Wie weit ist es noch?«
    So weit wie nötig, dachte Björn. »Wahrscheinlich noch eine halbe Stunde.«
    »Warum sagst du mir nicht, wo wir hinwollen?«
    »Siehst du doch gleich.«
    Zehn Minuten später war Harpa gegen die Tür gesackt. Noch weitere fünf Minuten, und sie schlief tief und fest.

    Magnus saß hinten im Klassenraum und lauschte dem Dozenten,

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