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Magnus Jonson 02 - Wut

Magnus Jonson 02 - Wut

Titel: Magnus Jonson 02 - Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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befragen«, erklärte Magnus.
    »Ach ja? Ein bisschen spät jetzt, die üblichen Verdächtigen zusammenzutreiben, oder? Aber davon wird’s noch mehr geben«,
sagte Sindri. »Die Leute werden sich nicht mit dieser Übereinkunft bei Icesave zufriedengeben. Warum sollten unsere Enkelkinder und Urenkel Schulden abzahlen, die von einer Bande von Ganoven angehäuft wurden, ohne dass wir davon wussten?«
    »Tja, warum?«, echote Magnus.
    Sindri war aus dem Konzept gebracht. »Die Regierung reißt sich ein Bein aus für die Briten und die Holländer. Was soll der Scheiß? ›Die isländische Nation wird immer zu ihren Verpflichtungen stehen. ‹ Warum sollten wir? Das will ich wissen! Wir sollten den Engländern sagen, dass sie sich selbst das Geld von ihren Bankern wiederholen und uns aus dem Spiel lassen sollen.«
    Sindri nickte nachdrücklich, machte sich selbst Mut. »Ich wusste, dass es so kommen würde. Jetzt haben wir eine sozialistische Regierung, aber was bringt’s? Die ist genau wie die davor, nur schwächer. Genau genommen hat sie bis jetzt nichts getan. Es ist fast schon ein Jahr her, dass die Banken pleitegingen, und bis jetzt wurde noch kein Banker zur Rechenschaft gezogen. Nicht ein einziger. Und ihr habt stattdessen das besetzte Haus um die Ecke gestürmt und kleine Leute auf die Straße gesetzt.«
    Magnus hatte von der Räumung gehört, sie hatte kurz vor seiner Ankunft in Island stattgefunden. Drogendealer, hatte er gehört, auch ein paar gefährliche. Doch er verteidigte seine Kollegen nicht.
    »Jetzt weiß ich’s«, sagte Sindri. »Ihr wollt mich erledigen, bevor die Demos von neuem beginnen.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Magnus. »Wir möchten dich nach einer ganz besonderen Demo fragen. Am Dienstag, den
    20. Januar. Als die Regierung aus der Winterpause kam.«
    »Ah, daran kann ich mich erinnern! Zumindest an den Anfang. Den Spaß später am Abend habe ich verpasst. Bin zu früh gegangen. Aber am nächsten Tag, an dem Mittwoch, war ich wieder unterwegs.«
    »Kennst du Harpa Einarsdóttir und Björn Helgason?«, fragte Vigdís.
    »Nein.«

    »Du wurdest an dem betreffenden Tag mit beiden auf der Demo gesehen. Sie waren fast den ganzen Nachmittag bei dir.«
    »Habt ihr euch die Überwachungsvideos angesehen?«, fragte Sindri. »Hab mich schon oft gefragt, was ihr damit überhaupt macht.«
    »Du bist mit Harpa und Björn drauf.«
    »Und zig anderen Leuten«, sagte Sindri. »Bei solchen Veranstaltungen rede ich gern mit den Menschen. Ihr habt die Bilder gesehen. Ihr solltet das wissen.«
    »An die zwei kannst du dich also nicht erinnern?«, fragte Magnus.
    Sindri überlegte. »Moment mal. Ich glaube, ich kann mich an Harpa erinnern. Dunkle Locken? Süßes Gesicht?«
    »Genau. Hast du sie seitdem noch mal gesehen?«
    »Leider nein. Und ich habe keine Ahnung, wer dieser Björn sein soll. Ich war auf allen Demos. Nach ’ner Weile ist eine wie die andere.«
    »Bist du anschließend noch irgendwo mit den beiden gewesen?«, wollte Magnus wissen.
    »Nein. Ich war schon angetrunken. Bin nach Hause gegangen, hab noch mehr gesoffen. Bin ins Bett. Wie gesagt, war schade. Anscheinend wurde es später noch etwas aufregender.«
    »Bist du allein nach Hause gegangen?«
    »Ziemlich allein.«
    »Harpa und Björn waren also nicht dabei?«
    »Nein.«
    »Man hat aber gesehen, dass sie mit dir gingen. Wo haben sie sich von dir getrennt?«
    »Weiß ich echt nicht mehr«, sagte Sindri. Er grinste.
    Eine Sackgasse. Und der Kerl wusste es genau. Magnus ebenfalls.
    »Warst du in letzter Zeit im Ausland?«, fragte er.
    »Nein«, erwiderte Sindri. »Kann ichmirnicht leisten.Kann doch heutzutage keiner mehr bezahlen. Ende letzten Jahres war ich in Deutschland, ummeinBuchvorzustellen, aber seitdem nicht mehr.«
    »Und wo warst du letzten Dienstagabend?«
    »Hm. Mal überlegen.« Sindri tat, als habe er Schwierigkeiten, sich zu erinnern. Doch Magnus hatte den Eindruck, dass er die Antwort bereits parat hatte und nur künstlich hinauszögerte. Das war interessant.
    »Ich war in einer Buchhandlung. Bei Eymundsson. Ein Freund von mir hat da sein Buch präsentiert. Die können sich bestimmt an mich erinnern. Wieso? Was soll ich denn getan haben?«
    »Und was war gestern?«
    »Da hab ich nichts gemacht. Mittags war ich im Grand Rokk. Hab den Großteil des Tages da verbracht.«
    »Im Grand Rokk?«, sagte Vigdís. »Meinst du diese Kneipe?«
    »Ja. Ist direkt um die Ecke.« Plötzlich weiteten sich Sindris Augen. »Moment

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