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Magyria 02 - Die Seele des Schattens

Titel: Magyria 02 - Die Seele des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Klassen
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»Als sie Wilder die Hand vors Maul gehalten hat.«
    Sie schwiegen beide, und Hanna fuhr fort, sein Haar zu streicheln und sein Gesicht.
    »Herr? Prinz Mattim?« Einer der neuen Vampire verbeugte sich vor ihnen. »Wir haben dir ein Zelt aufgebaut, da hinten am Waldrand. Dort kannst du dich ausruhen, während wir warten.«
    »Wie aufmerksam.« Als er aufstand und Hanna mit hochzog, spürte sie seine Kraft. Etwas war wieder in seinen Augen, ein Funkeln, ein Hunger … Er musste sie noch einmal beißen, wenn er vielleicht bald seinen Eltern gegenübertreten würde.
    Die Wölfe eskortierten sie zum Zelt und hielten vor dem Eingang Wache, als sie hineinkrochen. Hanna erwartete, dass er sich wieder einmal entschuldigen würde. Statt die Zähne in ihren Hals zu schlagen, küsste er sie jedoch ungestüm, verzweifelt wie ein Ertrinkender.
    »Das können wir nicht machen!«, rief Farank aufgebracht. »Wenn wir ihnen den Gefangenen übergeben, haben sie alles. Ihren König, die Stadt, die Brücke! Dann ist es nur noch eine Frage von Stunden, bis hier alles in Finsternis versinkt.«
    »Es liegt nun an Mattim«, sagte Elira nachdenklich. »Glaubst du, er meint es ernst? Er wird Akink in Ruhe lassen?«
    »Das bringt uns gar nichts!«, wetterte der König. »Wenn sie morgen wieder hier stehen, was nützt uns das? Und dann haben sie den Jäger an ihrer Spitze! Obwohl«, fügte er leiser hinzu, »ich mir nicht mehr sicher bin, wer von beiden schlimmer ist.« Er sprach die Namen seiner Söhne nicht aus.
    »Wir lassen sie nicht noch einmal so weit kommen!«, beteuerte Mirita. »Wenn sie abziehen, holen wir uns wenigstens die Brücke zurück.«
    »Aber die Stadt können wir nicht schützen. Schon morgen werden sie wieder aus allen Löchern quellen. Wer wird sich da noch sicher fühlen, wenn überall diese verdammten Pforten sind, durch die sie gehen? Man wird sich vor jeder dunklen Ecke fürchten, weil jemand dort heraustreten könnte. Niemand wird hier mehr leben wollen, Brücke hin oder her!«
    »Dann werden wir gehen«, sagte Elira.
    »Gehen? Wohin?«, schnappte Farank.
    »Wir geben Akink auf«, sagte sie. »Es gehört ihnen. Du weißt das, ich weiß es, jeder in dieser Stadt weiß es. Wir werden die Schatten nie wieder los. Das Einzige, was wir uns jetzt noch erkaufen können, ist ein kleiner Aufschub. Wir können unsere Sachen packen und fliehen. Überlassen wir ihnen Akink. Sollen sie damit tun, was sie wollen.«
    Farank starrte sie fassungslos an. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Und ob. Verstehst du denn nicht? Das ist unsere einzige Hoffnung! Auf Leben. Auf Licht. Wir gehen fort. Wir gehen irgendwohin und bauen uns etwas Neues auf, ein neues Leben. Du bist das Licht, Farank. Wo du bist, wird eine Stadt des Lichts entstehen. Was liegt uns an diesen Mauern? Gehen wir auf das Angebot ein, Farank. Erkaufen wir uns die Zeit, die wir für die Flucht brauchen. Wenn sie wiederkommen, können sie alles haben. Alles, außer den Menschen.«
    Der König machte ein düsteres Gesicht. »Das ist Wahnsinn«, murmelte er.
    »Im Gegenteil. Das ist die einzige vernünftige Möglichkeit. Das ist alles, was uns bleibt. Farank! Wir können das Licht retten! Aber nicht diese Stadt. Nur die Menschen, die uns anvertraut sind. Ein Tag, um alles zusammenzupacken, um die Karren und Pferde zu beladen … Was kümmert mich diese Burg? Es wird hart, natürlich, und wir werden tiefer stürzen, als unser Stolz es verträgt. Aber wir retten unser Leben und das unseres Volks. Würde der Hirte die Schafe nicht auf eine andere Weide treiben, wenn die Füchse auf der heimatlichen Wiese ihre Höhlen graben?«
    Farank seufzte. Er richtete das Wort an Mirita.
    »Wird er sich daran halten? Wird er wirklich abziehen, wenn wir ihm die Geisel geben?«
    Sie dachte an Mattims Gesicht, so fremd und ernst, und an den Schmerz in seinen Augen, den er nicht hatte verbergen können.
    »Da ist immer noch etwas von dem alten Prinzen übrig«, sagte sie. Mein Mattim. Wenn nur dieses Mädchen nicht wäre … Wenn nur diese Hanna nicht wäre, wenn er sie nie getroffen hätte, er würde zu mir zurückfinden. Er würde wieder der sein, der er war, und wissen, was wir füreinander empfunden haben. »Wenn wir mit irgendjemandem verhandeln können, dann mit ihm.«
    »Hat er denn geschworen?«, fragte Elira. »Hat er dir einen Eid geleistet, dass er die Brücke zurückgibt und die Schatten aus der Stadt ruft?«
    »Ich habe gar nicht daran gedacht, ihn schwören zu lassen.«
    Die Königin

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