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Maigret und Monsieur Charles

Maigret und Monsieur Charles

Titel: Maigret und Monsieur Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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eben dieser Lebensstil gegen ihn verwendet worden.«
    Maigret rauchte gedankenverloren und sah dabei auf den hochgewachsenen rothaarigen Mann mit den leuchtend blauen Augen. Mit einem Seufzer stand er schließlich auf.
    »Alles in allem halten Sie sie also nicht für verrückt?«
    »Nicht auf den ersten Blick. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass ich sie immer nur gesehen habe, wenn sie unter Alkoholeinfluss stand. Man müsste sie länger und eingehender beobachten, um eine Diagnose stellen zu können... Ich bedaure, Ihnen nicht weiter von Nutzen sein zu können...«
    Sie drückten sich die Hand, und Amadieu sah den beiden Männern nach, wie sie die Treppe hinuntergingen, denn das Haus hatte keinen Aufzug.
    »In die >Brasserie Dauphine    »Mit Vergnügen, Chef.«
    »Schade, dass man sie nicht in die Sainte-Anne-Klinik stecken und bei einem solchen Mann in Pflege geben kann...«
    »Manchmal muss es für ihren Mann unerträglich sein, mit ihr zu leben, selbst wenn sie einander nicht vor die Augen kommen. Sie unter demselben Dach zu wissen, mit den Gefühlen, die sie hegt... Ich glaube, da hätte ich Angst...«
    Maigret sah Lapointe ernst an.
    »Glaubst du, sie wäre imstande...«
    »Vorhin habe ich Ihnen gesagt, dass sie mir leidtut... Sie tut mir auch jetzt noch leid, denn sie muss sehr unglücklich sein, aber gleichzeitig erschreckt sie mich...«
    »Irgendwo ist er jedenfalls, ob tot oder lebendig...«
    »Eher tot...« seufzte Lapointe sehr leise.
    Als Maigret die »Brasserie Dauphine« betrat, steuerte er als erstes auf das Telefon zu und verlangte seine Wohnung.
    »Ich weiß schon«, sagte Madame Maigret, bevor er überhaupt den Mund aufmachte. »Du kommst nicht zum Essen. Ich war darauf gefasst, so dass ich gar nichts gekocht habe und du dich mit Schinken und Salat hättest zufriedengeben müssen.«
    Er war in Versuchung, einen zweiten Pastis zu nehmen, doch dann fielen ihm die Empfehlungen seines Freundes Pardon wieder ein, und er verzichtete auf den Aperitif. Auf der Tageskarte standen Kutteln nach der Art von Caen, die für ihn ebenfalls nicht empfehlenswert waren, die er sich aber trotzdem genehmigte.
    »Ich überlege, ob ich den Staatsanwalt um einen Durchsuchungsbefehl bitten soll. Ich würde ihn nur schwer bekommen, denn nichts beweist, dass sich etwas Tragisches ereignet hat...«
    »Wonach würden Sie suchen?«
    »Nach einer Waffe... Ob der Notar wohl einen Revolver besaß? Hatte seine Frau einen?« »Glauben Sie, sie wäre imstande gewesen, ihn zu töten?«
    »Was sie betrifft, halte ich alles für möglich. Sie hätte ihn auch mit einem Schürhaken umbringen können oder mit einer Flasche...«
    »Und was hätte sie mit der Leiche gemacht?«
    »Ich weiß. Dass sie ihrem Mann vor dem Cric-Crac auflauert, ihn erschlägt, denn Schüsse sind ja nicht gehört worden, und dann die Leiche verschwinden lässt, traue ich ihr nun auch wieder nicht zu...«
    »Vielleicht hat sie einen Komplizen?«
    »Wenn wir nicht überhaupt auf dem Holzweg sind und unser Mann von Gangstern überfallen worden ist... Solche Überfälle kommen Nacht für Nacht vor...«
    »Aber warum sollte sich in diesem Fall jemand die Mühe machen, die Leiche zu beseitigen?«
    »Ich weiß, ich weiß... Ich drehe mich im Kreis... Manchmal glaube ich der Lösung ganz nahe zu sein, und einen Augenblick später merke ich, dass die Sache doch nicht stichhaltig ist...«
    Er ließ ein gezwungenes Lachen hören.
    »Das Schönste wäre, wenn unser Notar auf einmal munter und vergnügt wieder auftauchen und uns fragen würde, was nur mit uns los ist...«
    »Was halten Sie von Lecureur?«
    »Dem Kanzleileiter? Ich mag ihn nicht besonders, ohne bestimmten Grund. Er ist einer dieser kühlen Männer, die nichts aus der Fassung bringt und die in jeder Lage die Beherrschung bewahren...«
    »Sie haben darüber gesprochen, was mit der Kanzlei geschieht, falls sich heraussteilen sollte, dass Sabin- Levesque tot ist... Lecureur arbeitet seit über zwanzig
    Jahren dort... Er muss versucht sein, den Laden ein bisschen als seinen eigenen zu betrachten...«
    »Dazu müsste die Witwe einverstanden sein, ihn zu behalten, was ich für unwahrscheinlich halte... Zwischen den beiden scheint es keine große Sympathie zu geben...«
    »Jedenfalls würden sie sich in unserer Gegenwart nicht umarmen...«
    Maigret sah Lapointe bedrückt an.
    »Glaubst du’s wirklich?«
    »Seit heute Morgen ja... Vielleicht liege ich falsch, aber...«
    »Das wäre zu einfach, nicht? Sie sind

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